Zu spät um mit Kampfsport anzufangen?

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Hi,

also mich hat irgendwie die Lust gepackt mit Kampfsport anzufangen. Ich frage mich nur, ob das bei mir noch Sinn macht bzw. ob es schon zu spät dafür ist.

Zu mir:

Alter: 22 Jahre
Statur: 1,80m bei 95kg

Zu meiner allgemeinen Fitness und Sportlichkeit kann ich sagen, dass mein Gewicht-Größe-Faktor nicht die Realität wiederspiegelt. Ich habe schon immer Sport gemacht, auch jahrelang Fitnessstudios besucht, bin also gut trainiert, wenn auch trotzdem noch ein bisschen zu viel Speck am schwabbeln ist. Meine Sportarten waren bisher Tennis, Fußball, Basketball, Fitness, Leichtathletik, bis auf Basketball auch alles vereinsaktiv.

So, wie gesagt, ich habe irgendwie Lust auf Kampfsport bekommen, weil mir meine jugendlichen "Street-Fight"-Erfahrungen gezeigt haben, dass ich da wohl nicht ganz untalentiert bin (klingt komisch, i know)...

Jedenfalls bin ich total überfordert welcher Kampfsport denn zu mir passen würde. Die Vielfalt überfordert mich zusätzlich.

Ich möchte auf jeden Fall KEINEN reinen Verteidigungskampfsport machen, aber ich ziele auch nicht darauf ab wie ein Pitbull auf der Straße hinterher wüten zu können. Ebenso gefallen mir die Kampfsportarten, in der es überwiegend um Würfe geht, NICHT.

Könnt ihr mir erstmal sagen, ob es vielleicht schon zu spät für mich ist, und wenn nein, welche Kampfsportarten denn interessant sein könnten!?

MfG
 
Zu spät ist es nie würde ich sagen - vllt. für eine Profikarriere, aber im privaten Sektor gibt es doch immer Sinn.

Wie wäre es mit Boxen?
 
Probiers halt einfach... aber wenn du glaubst mit 22 zu alt zu sein, hast du es schon mal kampfhaft geschafft, dass ich mich alt fühle. :p
 
Also ich bin ebenfalls 22 und habe freizeitmäßig mit dem Boxen angefangen. Habe bei Amazon Ausrüstung bestellt (Handschuhe, Mundschutz, Bandagen) und dann gings los. Habe noch einen Kollegen überzeugen können und seitdem läufts.

Jeet Kune Do hab ich einmal ausprobiert, aber ich bin irgendwie nicht der Typ für diese ganzen "Karate"Sportarten. Ausprobieren kann aber nicht schaden :)
 
Hab in meiner Jugend auch 5 Jahre lang geboxt.
Den Sport kann ich nur empfehlen, macht einfach Laune und man lernt einiges und man wird eben nicht aggressiv dadurch, im Gegenteil, man wird total gelassen, weil man ja weiss, im Ernstfall KANN man sich verteidigen.

Solange du den Sport als Amateur und Fitnessmäßig betreibst würd ich sagen man ist nie zu alt, selbst mit 50 nicht.
Wenn du es wettkampfmäßig betreiben wolltest, sieht es schon schlechter aus mit 22, das wäre schon sehr spät um anzufangen.
Aber das hast du ja denke ich eh nicht vor.
 
Bei mir im Verein waren sogar Renter, die neu damit angefangen haben :lol:
Zu spät ist es also nie.
 
Wenn du fit bist ist das kein Problem, Wettkampfmäßig willst du dich sicher auch nicht betätigen.
Du musst auch zuerst entscheiden ob reine Selbstverteidigung oder einen Sport lernen möchtest. Letzteres gibt es haufenweise, bei ersterem wird die Luft schon dünn.

Meiner Meinung nach sind SV-Formen die einen individuellen Stil fördern die besten und fortschrittlichsten. JKD, Kali-Varianten (Inosanto/Pekiti Tirsia/etc...), man sagt auch Krav Maga und ein paar Andere. Geh einfach mal zu einem Probetraining, rede mit dem/den Trainer(n) und mach dann das, bei dem du dich am wohlsten fühlst.

Ich wünsch dir viel Erfolg beim finden "deiner" Kampfkunst!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hildabrötchen schrieb:
Ich möchte auf jeden Fall KEINEN reinen Verteidigungskampfsport machen, aber ich ziele auch nicht darauf ab wie ein Pitbull auf der Straße hinterher wüten zu können. Ebenso gefallen mir die Kampfsportarten, in der es überwiegend um Würfe geht, NICHT.

Könnt ihr mir erstmal sagen, ob es vielleicht schon zu spät für mich ist, und wenn nein, welche Kampfsportarten denn interessant sein könnten!?
Zum reinkommen sehr gut:
Systema (Russland) oder Krav Maga (Israel). Einige Krav-Maga-Schulen gibt es in Deutschland, bei Systema wird es schwerer. Beide sind sehr praxisorientiert, also mit hohem Nutzwert im Alltag.

Pitbulls sind eigentlich nette Hunde. Bei deiner Statur bist du nach 6 Monaten Systema eher ein kaukasischer Owtscharka.
 
Also ich weiss nicht, ob das wirklich praxisorientiert ist.
Praxisorientiert ist für mich, was wirklich effektiv ist.
z.B. Boxen, Muay Thai, MMA usw...

Zeig mir mal den dicken aus dem Systema Video wie er in einem echten Kampf gegen einen jungen, durchtrainierten Boxer/MuayThai/MMA Kämpfer der wütend auf ihn losgeht und ihn mit harten Schlägen eindeckt, reagiert.
Dann sieht das ganze nicht mehr so leicht aus.
 
Mit Systema kenne ich mich gar nicht aus - bei Demonstrationen sieht, wenn man es kann, aber alles einfach aus. In diesem Falle denke ich mir jedoch: Was für eine russische Spezialeinheit taugt (Speznas), sollte für den zivilen gebrauch doch effizient genug sein. ;) Wobei ich mir da auch nicht sicher bin ob es stimmt, war nur eine kurze Recherche.
 
Zuletzt bearbeitet:
alter systema ist krass :D

aber ich denke mir einfach, dass dafür zu viel Übung und zu viel Zeit von Nöten ist, um es in anwendbarer perfektion zu können. Genau wie die ganzen, ich nenne es mal "karate-ähnlichen" kampfsportarten wo man mehr zeit reinstecken muss als ich habe. Klar will ich kein Wettkampfkampfsportler mehr werden.

Boxen würd ich schon reizen, klar. Jedenfalls macht es mir schon Spaß auf der Kirmess die Nudeln in diesen Boxhallen umzuklatschen :D
 
Ich kenne mich jetzt nicht wirklich aus aber es ist wohl so bei Systema:

Wenn 2 Leute wirklich auf einen Kampf aus sind (laut Systema Werbung) dann sind Sie dabei sehr nah zusammen. Deswegen kann ich mir auch gut vorstellen das ein Systema Meister (egal wie voluminös er ist) da sehr gute Chancen hat.

Speziell wenn der durchtrainierte Kickboxer lasch an die Sache rangeht weil er denkt, den Dicken mache ich mit links platt ...
 
nen freund von mir hat mir 27 mit ving tsun angefangen. Wenn du irgendwo in der nähe vom Ruhrgebiet wohnst hätteste da sehr gute Lehrer
 
VD schrieb:
Zeig mir mal den dicken aus dem Systema Video wie er in einem echten Kampf gegen einen jungen, durchtrainierten Boxer/MuayThai/MMA Kämpfer der wütend auf ihn losgeht und ihn mit harten Schlägen eindeckt, reagiert.
Nun, der Dicke ist Mikhail Ryabko. Er hat Systema weiterentwickelt (Ryabko's Systema). Der Mann ist 'ne Legende! Der andere in dem Vid - Vladimir Vasiliev - ist einer seiner Ex-Schüler.

Schon die Tatsache, dass der junge xxxKämpfer wütend, also unkonzentriert agiert, lassen seine Chancen gegen Null tendieren. Der müsste nämlich erstmal Treffer platzieren können. Und auch darum geht's bei Systema: ausweichen, ins Leere laufen lassen.

Also ich würde mein Geld auf Mikhail setzen.
 
Zu spät ist es erst, wenn der Deckel auf dem Sarg liegt.

Beim Kampfsport geht es neben der Körperbeherrschung und Kraft vorallem um das Erlernen einer bestimmten Technik, die generell sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Bei den meisten Sportarten (hab selbst Judo, Karate und Arnis gemacht) geht es nicht darum jemandem die Fresse zu pollieren, sondern "der Weg ist das Ziel" und das kostet Zeit.

Viele Leute setzen sich als Ziel: Ich will abnehmen. Meiner Meinung nach ist sowas quatsch. Das ist kein Ziel! Besser ist es, wenn man weiß, was man erreichen will oder warum. Die Leute, die abnehmen wollen, wollen keine Diät machen, die wollen am Strand eine bessere Figur machen oder in ihre alte Hose wieder reinpassen. Und genau DAS ist das Ziel. Die Diät ist nur das Mittel zum Zweck.

Und genauso ist es bei dir auch: Der Kampfsport ist nur das Mittel zum Zweck. Frag dich was Du erreichen willst, und der Rest ist Kindergarten. Definiere dein Ziel.
 
Das stimmt.

Man sollte halt auch mal grundsätzlich unterscheiden, zwischen den asiatischen, eher "weichen" Kampfsportarten wie Karate, Judo etc. und den westlichen, praxisorientierten und teilweise sehr harten Kampfsportarten wie eben Boxen, Kickboxen, Muay Thai, Ringen, etc.

Bei den asiatischen Kampfkünsten hast du eben noch meistens spirituellen Kram dabei, was du bei den anderen praktisch garnicht hast.
 
VD schrieb:
den westlichen, praxisorientierten und teilweise sehr harten Kampfsportarten wie eben Boxen, Kickboxen, Muay Thai, Ringen, etc.
Ich wusste gar nicht, dass Thailand so weit westlich liegt.
 
:D
Ich meinte nicht geographisch, sondern von der Orientierung her.
Muay Thai ist ja auch sehr hart und praxisorientiert und ohne Sprit/Meditation wie die "klassischen" asiatischen Kampfkünste.

Nicht umsonst gilt MT als eine der härtesten Sportarten der Welt überhaupt.
 

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