News Zwei Jahre Digitale Agenda: Abkehr vom Prinzip der Datensparsamkeit

Das Entspricht auch absolut Merkels Haltung. Datenschutz ist in deren Augen nur ein Umsatzhemmnis. Sparsame Datenerhebung wird abgelehnt, erst mal so viel wie möglich sammeln. Wenns abhanden kommt, tja dann ist es eben so. Diese Bundesregierung ermutigt Firmen dazu anlasslos massenhaft Daten abzufragen und zu sammeln. Ein Schlag ins Gesicht für jeden Datenschützer.
 
Das hört sich für mich nach Kapitulation an. Der Datenschutz wird geopfert für (vermeintliche) wirtschaftliche Perspektiven und Polizeistaatsambitionen. :(

Nicht das unsere Politiker sich jemals als Verteidiger des Datenschutzes hervorgetan hätten. Der ist denen doch schon immer nur im Weg, genauso wie alle anderen Bürgerrechte.
Man muss schon verdammt weit zurück blicken, bis man einen Innenminister findet, der den Schutz der Bürger-/Grundrechte im Sinn hatte, nicht ihre Beschneidung. (Gerhart Baum?)
 
Erweckt werde der Eindruck, dass kein Schutz vor staatlichen Behörden wie etwa der NSA bestehe, wenn die Daten auf den Servern im Ausland liegen. De Maizière würde deswegen etwa lieber von „Smart Data“ als von „Big Data“ reden.

Soll das ein Witz sein? :D

Genau da liegt doch das Problem.
 
Innovationen und neue Dienste dürften nicht durch [...] strikte Datenschutzregeln ausgebremst werden.
Ja, ja all diese bahnbrechenden Ideen, die alle nur am Verkauf, Auswertung und Überwachung der Userdaten scheitern...
 
fefe hatte heute früh ja schon was dazu geschrieben. Ist echt unglaublich, wie hier Bürgerinteressen der Wirtschaft geopfert werden. Klingt fast so, als würde man demnächst per Gesetz gezwungen, seine Daten der Wirtschaft zur Verfügung zu stellen.

Es bleibt nur der Selbstschutz. Man kann sich nicht mehr darauf verlassen, daß Daten, die man einer Firma anvertraut hat, nicht ihren Weg in Dritt-, Tochter- und Subunternehmen finden.

Deshalb das Motto: Daten sind am besten dann geschützt, wenn sie nicht erhoben wurden.
 
„Cloud klingt wie stehlen"

Ich werd nicht mehr :hammer_alt:
Abgesehen dass die "Cloud" auch nur ein Begriff ist um bekannte Konzepte neu verkaufen zu können, versucht man jetzt wieder einen neuen Begriff zu erfinden, weil auch der Normalbürger langsam mitbekommen hat, dass seine Daten nicht mehr unter seiner Kontrolle sind.
 
also was den Ausbau angeht muss ich wirklich sagen dass sich in den letzten 2 Jahren schon was getan hat. Zumindest werden solangsam die Auswirkungen hier in der Region sichtbar. In vielen Orten wird VDSL forciert und auch ganze Gemeinden neu erschlossen.
 
Hirtec schrieb:
Ich werd nicht mehr :hammer_alt:
Abgesehen dass die "Cloud" auch nur ein Begriff ist um bekannte Konzepte neu verkaufen zu können, versucht man jetzt wieder einen neuen Begriff zu erfinden, weil auch der Normalbürger langsam mitbekommen hat, dass seine Daten nicht mehr unter seiner Kontrolle sind.
Heute in der Cloud, morgen schon geklaut!
Man sagt auch nicht mehr Vorratsdatenspeicherung sondern Mindestspeicherfrist.
Sobald die Bürger raffen, dass sie verarscht werden, nennt man einen "negativ besetzten Begriff" halt um. Zack, Problem gelöst. Dass nicht der Begriff, sondern die Bedeutung negativ ist muss man ja nicht zu laut sagen.



DrToxic schrieb:
De Maizière würde deswegen etwa lieber von „Smart Data“ als von „Big Data“ reden.
Soll das ein Witz sein? :D

Genau da liegt doch das Problem.

De Maizière würde auch am liebsten die Anonymität im Internet, Verschlüsselung und VPN verbieten. Zum Glück bekommt de Maizière aber nicht alles was er will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Verkehrsminister Sigmar Gabriel schrieb:
„Unser Ziel muss es sein, 2025 die beste digitale Infrastruktur weltweit zu haben.“
Der Spruch könnte in der gleichen Kategorie landen wie das alte "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen!" Wovon träumt die Bundesregierung bitte nachts, Herr Minister? Eher friert die Hölle zu, als dass Deutschland im "Neuland" einen "Platz an der Sonne" erobert. xD
 
Dobrindt schrieb:
„Die Länge der verlegten Glasfaserleitungen hat sich in den vergangenen zwei Jahren bereits mehr als verdoppelt."
- Ist ja auch nicht schwer. Wenn vor zwei Jahren nur ein paar Kilometer lagen dann ist es nicht schwer die zu verdoppeln.
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) schrieb:
„Unser Ziel muss es sein, 2025 die beste digitale Infrastruktur weltweit zu haben."
- Gabriel sollte lieber die Branche wechseln - mit solchen Sprüchen kann man gut das Pupblikum als Kabarettist unterhalten.
 
Von wegen Datensouveränität finde ich diesen Ansatz hier interessant:
http://www.freenet.de/digitalewelt/...gen-geld_5700138_4736010.html?xing_share=news
Zumindest wird hier in die richtige Richtung gedacht. Ich entscheide was mit meinen Daten passiert und wer sie nutzen darf.
Ob das dann was taugt wird die Zeit weisen müssen.

Man könnte auch eine Art Save App fürs mobile entwickeln, welche die diversen Vampire da draußen mit trash füttert, es sei denn, ich will es anders.
​hmmmm....
 
Krautmaster schrieb:
also was den Ausbau angeht muss ich wirklich sagen dass sich in den letzten 2 Jahren schon was getan hat. Zumindest werden solangsam die Auswirkungen hier in der Region sichtbar. In vielen Orten wird VDSL forciert und auch ganze Gemeinden neu erschlossen.

Es ist trotzdem jämmerlich, wie wenig investiert wird, bei dem enormen Außenhandelsüberschuss.
Im Juni 2016 betrug der Handelsbilanzsaldo in Deutschland rund 24,9 Milliarden Euro.
http://de.statista.com/statistik/da...ndelsbilanzsaldo-in-deutschland-nach-monaten/
Dieses Jahr überholt Deutschland China und ist wieder an 1. Stelle.
 
Und was ist nun das Prinzip der "Datensparsamkeit"? Wird hier im Text min. 3x genannt, eine Erklärung, bzw. Definition vermisse ich noch immer.
 
Der Artikel zeigt aus meiner Sicht eindeutig, dass die Herren Minister keinerlei Verständnis für das Thema aufbringen. In vielen Bereichen wurde schon aufgedeckt, dass verdeckt und unerlaubt Daten erhoben werden, deren Umfang nicht abzuschätzen ist. Moderne Monitoringsysteme kombinieren die Informationen verschiedener Quellen anhand eindeutiger IDs und stellen so problemlos Einzelquellen in einen globalen Kontext (Hauptaufgabe der Geheimdienste).

- Autos sammeln die Nutzungsgewohnheiten der Besitzer und Positionsdaten der Abstellorte; automatische Übermittlung an Hersteller (keinerlei Einflussnahmen möglich)
- Fernseher sammeln die Programm-Nutzungsgewohnheiten (HbbTV; kann abgestellt werden)
- Suchmaschinen und Webseiten aller Art spionieren ständig unsere Interessen für Werbung aus (schwierig zu kontrollieren)
- Mailprovider durchsuchen Mails nicht nur wegen Viren sondern auch für Werbezwecke (Schwarze Schafe nicht nutzen)
- Geheimdienste wollen eh alles wissen unter dem Deckmantel der Sicherheit; hoffen, dass ihnen alles in den Schoß fällt (keinerlei Einflussnahmen möglich)
- Viele Apps legen Daten nur in einer Cloud ab (Missbrauch nicht zu kontrollieren)

Da habe ich keine Lust auf auf IoT (Internet of Things). Wer weiß, was da alles zukünftig verdeckt gesammelt und übermittelt wird. Vermutlich meldet in 10 Jahren die Waschmaschine von sich aus in einem Forum, dass ich die Wäsche nicht richtig trenne und mein Auto meldet Verkehrsverstöße automatisch an die Polizei.

Ohne Datensparsamkeit und neuen Regeln zur Datenverarbeitung geht überhaupt nichts. Es fehlt aus meiner Sicht sogar eine Regelung zur Vernichtung von Sensor- und anderen Quelldaten nach deren Verarbeitung sowie einer vorab definierten Zweckgebundenheit.

Politiker sind halt doch nur Spezialisten zur Vernichtung des politischen Gegners.
 
Es sollte langsam dem letzten klar sein, dass Datensparsamkeit von jedem einzelnen selbst umgesetzt werden muss, wenn es gewollt ist. Die Probleme der Welt werden nicht von oben gelöst. Jeder muss da selbst das machen, was er machen kann. Aber die meisten zucken sowieso lieber mit den Schultern und fügen sich, brauchen sich dann aber nicht wundern, dass die Welt ist, wie sie ist.
 
Europaweit habe Deutschland nun die „größte Dynamik“ beim Breitbandausbau.
Statt "" zu setzen hätte Andy auch noch einen Zwinker-Smiley dahinter machen können. Das ist ja wie bei Immobilienmaklern zur Bruchbude, "Haus mit Potential".

Wichtig sei nun aber, dass Spielräume genutzt werden. Innovationen und neue Dienste dürften nicht durch zu viel Bürokratie und strikte Datenschutzregeln ausgebremst werden.
Das sollen sie mal konkret ausführen, was wird gebremst?

Usw... Es werden dieselben Probleme einfach umbenannt. Mir kommt das bald so vor, als hätten die drei Stooges am Wochenende auf einer Feier Leute aus der Wirtschaft getroffen, die meinten "ihr seid doch in der Politik, macht doch mal was. Könnt uns dann im Urlaub besuchen und berichten." Wer hat denn etwas von unseren Daten außer der Wirtschaft? Die machen Geld mit einer Ressource, die den Leuten gehört.
 
Es bleibt halt dabei: Daten die ich niemandem gebe, müssen auch nicht per Gesetz von diesen Internetausdruckern und Neulandbewohnern geschützt werden.

Das Ganze ist eine einzige Lachnummer und zeigt wessen Interessen diese Politiker schützen.. *pfui*
 
Zurück
Oben