Preview zu FSR 4: AMDs KI-Upsampling überrascht mit sehr gutem Ersteindruck
AMD hat im Rahmen der CES 2025 nicht nur die ersten RDNA-4-Grafikkarten vorgestellt, sondern endlich auch FSR 4. Die nächste Generation Fidelity FX Super Resolution setzt auf KI-Upsampling, analog zu Nvidia ab DLSS 2. In einem ersten Preview-Vergleich zu FSR 3.1 lässt FSR 4 auf einen großen Sprung bei der Bildqualität hoffen.
FSR 4 im ersten Vergleich zu FSR 3.1
Zur Vorstellung der Radeon RX 9070 XT und RX 9070 hielt sich AMD zu FSR 4 recht bedeckt. Bestätigt wurde lediglich, dass für das Upsampling wie bei bisher aktuellen DLSS- und XeSS-Versionen zugunsten einer höheren Qualität ein neuronales Netzwerk verantwortlich zeichnen soll, was die aufgebohrten KI-Einheiten der RDNA-4-Architektur bedingt. Als erstes unterstütztes Spiel wurde Call of Duty: Black Ops 6 (Test) genannt, das FSR 4 allerdings auch erst „später dieses Jahr“ erhalten soll.
Ein wenig überraschend kommt daher nun zwei Tage später ein erstes Preview-Video von Hardware Unboxed, das FSR 4 im Einsatz zeigt – in Ratchet & Clank: Rift Apart (Test). Auf der CES hat AMD einen Stand aufgebaut, bei dem die neue FSR-Version im direkten Vergleich zu FSR 3.1 präsentiert wird. Zum Einsatz kamen dabei zwei mutmaßlich identische Systeme mit Prototypen der Radeon RX 9070 XT, die Sonys 3D-Platformer auf einem UHD-Bildschirm darstellen. FSR ist in beiden Fällen im Performance-Profil aktiviert, das heißt die Rendering-Auflösung liegt bei 1.920 × 1.080 Pixeln.
Die Grafik- und Upsampling-Einstellungen waren von AMD vorgegeben und im Rahmen der Demo unveränderlich; gleiches gilt für die Spielszene. Es handelt sich insofern um ein kuratiertes Szenario, das keine allgemeingültigen Rückschlüsse oder Vergleiche mit der nativen Auflösung und DLSS zulässt. Nichtsdestoweniger sind die in Ratchet & Clank gezeigten Verbesserungen deutlich und bemerkenswert – auch bei lediglich abgefilmtem Bildschirm und verlustbehafteter YouTube-Kompression.
Souverän im Worst-Case-Szenario
Erwähnenswert ist an dieser Stelle, dass besagte Spielszene in Ratchet & Clank eine Art Worst-Case-Szenario für Upsampling-Algorithmen darstellt. Es gibt viel Bewegung im Bild, sowohl von großen als auch von kleinen Objekten. Diverse Partikeleffekte, Hologramme und transparente Oberflächen sind zu sehen und darüber hinaus ist eine Fellsimulation vorhanden. Bisherige DLSS-Versionen stießen in besagter Szene daher bereits an ihre Grenzen, FSR hingegen kapitulierte vollends.
Umso beeindruckender ist daher die Tatsache, dass sich AMD einerseits traut, ein solches Worst-Case-Szenario auszustellen und andererseits eine massiv verbesserte Upsampling-Qualität demonstrieren kann. Nahezu durch die Bank schafft es FSR 4 im Vergleich zu FSR 3.1, die besagten Problemstellen deutlich souveräner zu rekonstruieren. Das Video ist entsprechend sehenswert und spricht für sich.
Endlich konkurrenzfähig?
Offen bleibt nichtsdestoweniger, inwiefern die gezeigten Verbesserungen auf andere Szenarien übertragbar sind. Upsampling mit Ziel-Auflösung UHD ist einfach, weil selbst im Performance-Modus vergleichsweise viele Pixel gerendert werden. Ob FSR 4 einen ähnlichen Sprung auch in niedrigeren Auflösungen und anderen Spielen hinlegen kann, muss sich in Zukunft zeigen. Ebenso bleibt unbekannt, mit welchem FPS-Niveau die beiden Demos liefen. FSR 3.1 fiel zuletzt damit auf, dass der Leistungsschub bei gleichem Upsampling-Profil in Relation zu DLSS leicht rückläufig war.
Die von AMD jetzt überraschend und in der Praxis präsentierten Verbesserungen sind dennoch sehr vielversprechend. Sollte der Hersteller das gezeigte Niveau über zahlreiche Upsampling-Konfigurationen, Auflösungen und Spiele hinweg halten können, wäre der vielleicht wichtigste Kritikpunkt neuer Radeon-Grafikkarten aus der Welt geräumt. Direkte und unabhängige Vergleiche mit DLSS, XeSS und TSR bleibt es diesbezüglich aber abzuwarten.
Nicht unerwähnt bleiben darf allerdings, dass Nvidia mit dem Schritt auf DLSS 4 ebenfalls deutlich an der Upsampling-Qualität gearbeitet haben will. Ein kuratierter erster Eindruck fällt auch hier vielversprechend aus. Und während FSR 4 exklusiv auf RDNA-4-Grafikkarten verfügbar sein wird, soll Nvidias neues Super-Resolution-Modell auf alle GeForce-RTX-Grafikkarten ausgerollt werden. Es bleibt also spannend.
Nach Hardware Unboxed hat inzwischen auch Digital Foundry ein Preview-Video zur FSR-4-Demo veröffentlicht. Der erste Eindruck fällt ähnlich positiv aus: AMDs vorgestellter FSR-4-Prototyp mit KI-Modell liefere ausgehend von FSR 3.1 einen erheblichen Sprung bei der Bildqualität, was sich an verschiedensten jetzt gut rekonstruierten klassischen Upsampling-Problemstellen zeige.
Digital Foundry merkt darüber hinaus an, dass sich die Charakteristik des Upsampling-Ergebnisses im Detail signifikant von Sonys für die PlayStation 5 Pro und damit ähnliche RDNA-Hardware entwickeltes KI-Upsampling PlayStation Spectral Super Resolution unterscheide. AMD habe folglich eine eigene Lösung entwickelt, so der Schluss.