Arrow Lake Performance-Update: Vier Probleme behoben, „mehr“ Gaming-Leistung ab Januar
Wunder gibt es nicht, nur harte Arbeit: Fünf Probleme sollen Intel Core Ultra 200S zum Start gebremst haben, vier davon hat Intel inzwischen mit BIOS-Updates und Updates für Windows 11 24H2 behoben. Der 5. Fix soll im Januar zusätzlich „einstellig“ mehr Gaming-Leistung bringen. Zum Überflieger wird Arrow Lake-S auch damit nicht.
„Einstellige“ Zuwächse mit Microcode-Update 114 ab Januar
Wenn ein Hersteller einen Leistungszuwachs in der „single-digit range“ ankündigt, dann steht fest, dass der Zuwachs definitiv nicht höher ausfallen wird. Angesichts Intels jüngster Performanceprognosen zu Arrow Lake (der Konzern hatte im Vorfeld eine Spieleleistung auf Niveau des Vorgängers und nur fünf Prozent hinter einem X3D von AMD angedeutet), sind derartige Ankündigungen mit besonderer Vorsicht zu genießen – denn im Test von Core Ultra 200S kam es anders.
Doch der Reihe nach.
Intel identifiziert fünf Problemstellen
Schon kurz nach dem in Sachen Spiele-Leistung enttäuschenden Launch von Core Ultra 200S hatte Robert Hallock, bei Intel verantwortlich für das technische Marketing, erklärt, dass der Konzern per Microcode-Update versuchen wird, mehr Leistung freizuschalten.
Dabei hatte Intel den Start von Arrow Lake im Oktober in gleich mehrfacher Hinsicht auch durch eigene Fehler schieflaufen lassen: Windows 11 24H2 war noch nicht auf dem Stand, den es gebraucht hätte, hinzu kamen unreife BIOS-Versionen und fehlende Treiber und Software. In Summe habe es fünf große Baustellen gegeben, erklärt Intel heute:
- A missing Performance & Power Management (PPM) package.
- Intel Application Performance Optimizer (APO) could not take effect
- BSODs when attempting to launch game titles utilizing the Easy Anti-Cheat service.
- Select performance settings misconfigured on reviewer or early enabling BIOSes.
- New BIOS performance optimizations
Intel
Das 1. Problem hatte ComputerBase direkt an Tag ein angesprochen (Beste Leistung vs. Ausbalanciert: Mit Windows' Standard-Profil ist Core Ultra 200 zu langsam), auch über das dritte Problem hatte die Redaktion bereits - damals aber nur im Zusammenhang mit der 12. Gen Core – berichtet (Bluescreens: Windows 11 24H2, Easy Anti-Cheat und 12. Gen Core im Clinch. Als weitere Punkte nennt Intel inzwischen Probleme mit dem Tool Application Performance Optimizer (APO) sowie fehlerhaft konfigurierte Mainboards bei Testern.
Vier Probleme im Test ohne Einfluss
Während der 1. Punkt nur im Windows-Energieprofil „Ausbalanciert“ auftrat und durch den Wechsel auf „Höchste Leistung“ behoben werden konnte (so hatte ComputerBase auch getestet), sollen Problem 2 und 4 dafür gesorgt haben, dass Spiele, die mit APO schneller laufen könnten, nicht schneller liefen. Im Testparcours von ComputerBase befand sich an relevanten Spielen allerdings nur Cyberpunk 2077 und dessen APO-Profil war zum Launch noch gar nicht fertig – noch so ein Eigentor.
Vier Problemstellen sind behoben
Die Punkte 1 bis 4 sind laut Intel bereits behoben. Hierfür ist nun mindestens Windows 11 24H2 Build 2314 und ein BIOS mit Microcode-Update 113 erforderlich. In der Tat kann die Redaktion bestätigen, dass damit das Ausbalanciert-Höchstleistung-Thema Geschichte ist. Und auch das extrem schlechte Abschneiden der neuen CPUs in Cyberpunk 2077 ist inzwischen behoben.
Microcode-Update 114 mit Gaming-Booster
Der letzte Punkt wird mit dem Microcode-Update 114 angegangen, das aktuell in der Testphase ist und ab Januar 2025 breit ausgeliefert werden soll – erste Hersteller verteilen es (als Beta) allerdings bereits. Dieses Update soll dann pauschal und nicht nur über APO besagte einstellige Leistungsgewinne in Spielen hervorbringen, so die Prognose. ComputerBase wird versuchen, dem zeitnah nachzugehen.
Das Jahr 2025 im Fokus
Zur CES 2025 Anfang Januar wird Intel weitere Informationen zu diesem Thema veröffentlichen. Das Timing ist durchaus relevant, schließlich kommen ab Januar die ganze Palette günstigeren Mainboards mit neuen Chipsätzen sowie viele weitere Prozessoren aus der Arrow-Lake-S-Serie unterhalb der K-CPUs auf den Markt. Dann springen auch alle großen OEM-Partner mit ins Boot. Bisher war Arrow Lake ja eher ein DIY-Produkt und dort ein Flop. Zuletzt hieß es auch aus dem Kreise der Systemintegratoren, dass bisher nahezu niemand diese Lösungen kauft. Das will und muss Intel für 2025 geraderücken.
ComputerBase hat Informationen zu dieser Meldung von Intel unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungstermin.