Im Test vor 15 Jahren: OCZ’ erste Barfuß-SSD gegen Intels X25-M
Mit der Vertex-Serie (Test) wollte der Speicherhersteller OCZ im Jahr 2009 auf dem SSD-Markt Fuß fassen und vor allem der erfolgreichen, aber teuren Intel X25-M Konkurrenz machen. Die Vertex 120 GByte konnte im Test vor 15 Jahren nicht nur mit guter Leistung, sondern mit einem attraktiven Preis/GByte-Verhältnis aufwarten.
Von 30 bis 250 GByte
Ein Vorteil der OCZ Vertex war, dass sie im Vergleich zur X25-M in deutlich mehr Kapazitätsausführungen erhältlich war. Während die Intel X25-M nur in 80 und 160 GByte vorlag, konnten Anwender bei der Vertex zwischen vier Ausbaustufen von 30 bis 250 GByte wählen.
Die beste Leistung gab es bei den beiden größeren Kapazitäten ab 120 GByte, wobei die kleineren Modelle eine ähnliche sequentielle Leseleistung boten, aber bei den Schreibraten zurückblieben. Der Hersteller bezifferte die MTBF auf 1,5 Millionen Stunden.
Kapazität | Cache | Sequential Read | Sequential Write | Sustained Write |
---|---|---|---|---|
30 GByte | 64 MByte | 230 MByte/s | 135 MByte/s | 80 MByte/s |
60 GByte | 64 MByte | 230 MByte/s | 135 MByte/s | 70 MByte/s |
120 GByte | 64 MByte | 250 MByte/s | 180 MByte/s | 100 MByte/s |
250 GByte | 64 MByte | 250 MByte/s | 160 MByte/s | 100 MByte/s |
MTBF: 1,5 Millionen Stunden | ||||
Garantie: 2 Jahre |
Zum Vergleich: Die Intel X25-M bot 250 MByte/s sequentielle Lese- und 70 MByte/s Schreibraten bei einer MTBF von 1,2 Millionen Stunden.
Aus technischer Sicht setzte die Vertex auf den damals neuen Barefoot-Controller von Indilinx, der über acht Speicherkanäle verfügte. Die maximale Speichermenge des Controllers betrug 256 GByte, sodass das größere Vertex-Modell die maximale Kapazität vollständig ausreizte. Die Vertex verfügte zudem über einen 64 MByte großen Cache, der als schneller Puffer die Leistung verbessern sollte.
Kein klarer Sieger bei den Benchmarks
In den Benchmarks stellte sich zuerst kein klarer Gewinner heraus. Bei den – für den Alltagseinsatz eher irrelevanten – sequentiellen Lese- und Schreibraten lagen einmal Intel und einmal OCZ vorne. Für den Praxiseinsatz relevanter waren die zufälligen Schreibzugriffe bei denen Intel zwar deutlich vorne lag, OCZ aber trotzdem ein sehr gutes Ergebnis ablieferte. Unklar war der Ausgang beim Starten von Anwendungen, hier konnte sich keines der beiden Laufwerke gegen das andere konsequent durchsetzen. In allen Fällen wurde die WD VelociRaptor als sehr schneller Vertreter der HDD-Garde deutlich abgehängt.
Fazit
Die OCZ Vertex war eine gelungene SSD und eine ernstzunehmende Alternative zur Intel X25-M . In Sachen Leistung nahmen sich die beiden Laufwerke im Realbetrieb nicht viel. Ein Vorteil für die OCZ SSD waren das bessere Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die größere Auswahl an Kapazitäten. Das ermöglichte sowohl einen günstigeren Einstieg in den SSD-Markt als auch mehr Speicherplatz für Enthusiasten. Dementsprechend verdiente sich die OCZ Vertex eine ComputerBase-Empfehlung.
Der Hersteller OCZ sollte, nachdem im Jahr 2011 mit großen Ambitionen der Controller-Entwickler Indillinx geschluckt worden war, schließlich vom Markt verschwinden. Nachdem im Jahr 2013 (also vor 11 Jahren) die Pleite drohte, übernahm Toshiba den Hersteller ein Jahr später, gab die Marke aber sukzessive auf: Inzwischen gibt es keine Produkte unter der Marke OCZ mehr, Toshibas Speicherbranche firmiert unter dem Namen Kioxia auf dem Markt.
-
Ja
-
Nein
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
- Die ATi Radeon HD 4770 überzeugte dank 40 nm
- Mit dem Phenom II X4 945 und 955 BE an die Spitze
- Das Edifier S550 war ein Soundsystem ohne Makel
- Radeon HD 4890 und GeForce GTX 275 lagen Kopf an Kopf
- Intels effiziente Core 2 Quad mit der TDP eines Dual-Core
- Gainwards GTX 260 GS GLH war die schnellste GTX 260
- Intels X25-M war die mit Abstand schnellste SSD
- Der perfekte CPU-Kühler von Xigmatek
- SLI und CrossFire mit 2, 3 und 4 Grafikkarten
- HTCs G1 war das erste Smartphone mit Android
- AMD Phenom II auf Sockel AM3 mit DDR3 ohne Mehrwert
- Mit dem 790g-Megahalems direkt auf den ersten Platz
- Nvidias GeForce GTX 285 mit dem 55-nm-Boost
- Fünf Kühltürme für ein Halleluja
- Mit der Nvidia GeForce GTX 295 zurück zur Leistungskrone
- AMD mit dem Phenom II wie ein Phönix aus der Asche
- Dreimal Creative GigaWorks ohne Gigaklang
- Arctic Coolings Freezer Extreme mit schwachem Lüfter
- Sapphires Radeon HD 4870 X2 mit Wasserkühlung
- Thermaltakes extravaganter Fächerkühler V14 Pro
Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.