PC-Netzteile im Test: Vergleich und Kaufberatung für Frühjahr 2025
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Ein passendes Netzteil für seinen PC zu kaufen, ist keine einfache Aufgabe mehr: Die richtige Leistungsanforderung, ATX-Version und Effizienz-Zertifizierung zu bestimmen, erfordert technische Kenntnisse. ComputerBase erklärt, worauf es ankommt, um eine informierte Kaufentscheidung zu treffen, und gibt konkrete Empfehlungen.
Watt darf es sein?
Welches Netzteil brauche ich? Wie viel Leistung muss es für Gaming-PC X oder Workstation Y sein? Und darf es auch 80Plus Bronze, oder sollte es 80Plus Titanium sein? Die richtige Antwort auf alle diese Fragen lautet: Das kommt darauf an!
Der nachfolgende Artikel gibt einen fundierten Überblick darüber, welche Aspekte man bei der Auswahl eines Netzteiles berücksichtigen sollte. Einfache Antworten klingen oft toll, aber die informierte Entscheidung ist immer noch die beste Entscheidung.
Netzteil für GeForce RTX 5000 gesucht?
Wer explizit nach einem neuen Netzteil für Nvidia GeForce RTX 5090 oder GeForce RTX 5080 Ausschau hält, dem sei der folgende separate Inhalt empfohlen:
ATX 3.0: Leistung ist nicht gleich Leistung
Nicht nur stromschluckende GPUs, sondern auch deren dynamisches Energiemanagement-System bringen Netzteile heutzutage an ihre Grenzen – dauerhaft, aber insbesondere auch immer wieder über kurze Lastspitzen im ms-Bereich weit oberhalb der TDP. ATX 3.0 stopft die Lücke des vorherigen ATX-2.x-Standards, sodass für solche Netzteile jetzt auch Anforderungen an ein hochdynamisches Lastprofil gelten.
In der Nennleistung eines ATX-3.0-Netzteils sind also auch Lastspitzen eingepreist, wie sie im Millisekunden-Raster gemessen werden können (ComputerBase-Messmethodik), vom Netzteil aber vollständig weggefiltert werden. Am Eingang des Netzteils ist schließlich nur noch die aufgenommene Durchschnittsleistung sichtbar.
Für die Berechnung der Netzteil-Leistung würde es folglich genügen, das im Treiber hinterlegte Power-Target (Nvidia) respektive Power-Limit (AMD) zu verwenden, das sich auf die Leistung bezieht, die im Mittel maximal aufgenommen werden darf.
Anders sieht es bei Netzteilen des ATX-2.x-Standards aus, für die ein zusätzliches Leistungsbudget eingepreist werden sollte, damit Lastspitzen nicht Fehlabschaltungen des Netzteils hervorrufen. Vor dem Kauf einer Grafikkarte sind dessen Power-Target/-Limit beziehungsweise auch TBP nicht immer bekannt, weshalb für die nachfolgende Beispielrechnung stattdessen reale Messwerte herangezogen werden.
Addition synthetischer Maximallasten führt zu Überdimensionierung
Um das Netzteil nicht maßlos zu überdimensionieren, sollte auch für das restliche System von Fall zu Fall entschieden werden, welche Leistungsaufnahme maximal angesetzt werden muss. Anders als bei Anwendungen, die Multi-Core-CPUs komplett auslasten können, liegt die Leistungsaufnahme in Spielen oftmals deutlich darunter. Beim Intel Core i9 14900K beträgt die Differenz über 150 W (Prime95: 364 W; Starfield: 208 W). Die maximale CPU-Package-Power in Games wurde in diesem Fall in Starfield erreicht, wobei das System bewusst im CPU-Limit betrieben wird, um eben die maximale Leistungsaufnahme des Prozessors zu ermitteln.
Beispielrechnung der Leistungsaufnahme eines Gaming-PCs
Für die zu veranschlagende Leistungsaufnahme des Prozessors kann die maximale in Spielen gemessene CPU-Package-Power aus einem Testbericht der identischen oder nächsthöher klassifizierten CPU entnommen werden. Wird der Prozessor händisch übertaktet (OC), sollte das mit zusätzlichen 10 bis 20 % beaufschlagt werden. Hinzuaddiert werden muss der Wirkungsgrad der Spannungswandler auf dem Mainboard (VRM), der mit etwa 95 % angenommen werden kann.
Als Nächstes kann die von ComputerBase gemessene Grafikkarten-Leistungsaufnahme bei maximalen FPS aus einem Testbericht entnommen werden. Wird ein niedrigeres Power-Target oder Power-Limit angewandt, kann stattdessen dieses für die Berechnung genommen werden. Vorsicht ist bei Custom-Modellen geboten, die mit höheren Taktraten gegenüber dem Referenzdesign bepriesen werden, da sie deutlich mehr Leistung aufnehmen können.
Komponente | Leistung (Chip) |
Leistung inkl. VRMs |
Aufschlag OC/ATX 3.0 |
Gesamt |
---|---|---|---|---|
Prozessor | 195 W | 205 W | – | 205 W |
Grafikkarte manuelles Power-Limit |
n. a. | 450 W | 225 W | ATX 3.0: 450 W ATX 2.x: 675 W |
Grafikkarte im werksseitigen Power-Limit |
n. a. | 575 W (Founders Edition) |
287 W (Founders Edition) |
ATX 3.0: 575 W ATX 2.x: 862 W |
Restliches System | 150 W | |||
Nennleistung eines ATX-3.0-Netzteils (Power Limit: manuell / Founders Edition) |
805 W / 930 W | |||
Nennleistung eines ATX-2.0-Netzteils (Power Limit: manuell / Founders Edition)) |
1.030 W / 1.317 W |
Für das übrige System werden pauschal 150 W angesetzt. Nach dieser Berechnung wäre also ein ATX-3.0-1.000-Watt- oder 850-Watt-Netzteil bei reduziertem Power-Target ausreichend dimensioniert. Mit ATX 2.0 sollte jeweils eine Klasse höher mit 1.250 W, respektive 1.000 W gegriffen werden.
Komponente | Leistung (Chip) |
Leistung inkl. VRMs |
Aufschlag (OC/ATX 3.0) |
Gesamt |
---|---|---|---|---|
Prozessor | 73 W | 77 W | – | 77 W |
Grafikkarte | n. a. | 195 W | 98 W | ATX 3.0: 195 W ATX 2.x: 293 W |
Restliches System | 150 W | |||
Netzteil-Leistung (ATX 3.0) | 422 W | |||
Netzteil-Leistung (ATX 2.x) | 520 W |
Für ein kostengünstigeres Gaming-System zu einem Preis von knapp 1.000 Euro genügt bereits ein Netzteil mit einer Leistung von 500 oder 550 Watt, wie das Beispielsystem mit AMD Ryzen 5 7600X und Radeon RX 7600 XT zeigt. Zumindest 55 Euro sollten hier im Budget für ein Netzteil eingerechnet werden.
Netzteil-Kalkulatoren mit Fehlern oder großen Sicherheitsaufschlägen
Netzteil-Kalkulatoren gibt es mittlerweile von fast jedem Hersteller. Viele davon sind aber nur schlecht gepflegt oder weisen Software-Bugs auf. Das EVGA Power Meter berechnet die erforderliche Leistung des Beispielsystems auf 856 W (ohne Overclocking). Wird das Häkchen für das Prozessor-Overclocking gesetzt, soll der Gesamt-Leistungsbedarf bei nur noch 250 W liegen, was ein offensichtlicher Fehler ist.
Kalkulatoren von Seasonic (derzeit Betastatus), EVGA und Cooler Master unterscheiden nicht zwischen Custom-Grafikkartenmodellen und können Overclocking nicht berücksichtigen. Besser funktionieren die Kalkulatoren von be quiet! und Corsair (PC Builder), wobei Corsair nicht zwischen CPU-Overclocking unterscheidet. Das Unternehmen nennt dem Nutzer bei der Auswahl des Netzteils keinen zu erwartenden Leistungsbedarf, sondern wendet lediglich einen Filter für passende Netzteil-Leistungen an. Während be quiet! einen Wattbedarf von 800 W ermittelt (eine SSD, sechs Lüfter) und somit auch Netzteile mit 850 W listet, fällt die 850-W-Klasse bei Corsair aus dem Filter (Luftkühlung, Gehäuse: 3000D Airflow).
Bewertung von Effizienz und Lautstärke ist komplex
Ein höherer Wirkungsgrad des Netzteils kann nicht nur Strom und damit Geld sparen, sondern mit einer geringeren Verlustleistung kann auch das Kühlsystem leiser arbeiten. Ein auf dem Papier effizienteres Netzteil muss aber nicht automatisch leiser sein. Herstellerangaben zur Lautstärke eignen sich allenfalls dafür, Modelle eines Unternehmens miteinander zu vergleichen.
Lautstärke nicht nur vom Lüfter abhängig
Eine Bewertung der Lautstärke eines Netzteils geht oft über die reine Bewertung seiner Lüfterlautstärke hinaus. Netzteile, die bei Schwachlast ihren Lüfter ausschalten (semipassiv), müssen über eine Lüftersteuerung mit Hysterese-Verhalten verfügen, um ein zyklisches Aufheulen des Ventilators zu unterbinden. Ebenso sind Elektronikgeräusche des Lüfters oder der Leistungswandler-Stufe häufige Störquellen, die in Vergangenheit neben den reinen Laufgeräuschen des Lüfters in ComputerBase-Tests identifiziert werden konnten. Den reinen Laufgeräuschen des Lüfters wird bei den meisten Netzteilen über Gleitlager entgegengewirkt. Für eine über die Lebensdauer des Netzteils unveränderte Lautstärke muss dabei aber genauer hingesehen werden, um welchen Typ von Gleitlager es sich genau handelt. Einfache Gleitlager sind anfällig auszutrocknen, was auch einen frühzeitigen Ausfall des Lüfters hervorrufen kann. Besser sind gerillte / „Rifle“ Gleitlager oder gekapselte Gleitlager (FDB).
Schummelei bei Effizienz-Zertifikaten
Effizienz-Zertifikate sind oftmals keine ausreichende Bewertungsgrundlage, um den Wirkungsgrad eines Netzteils zu bestimmen. An die 80Plus-Organisation können beispielsweise Vorseriengeräte geschickt werden, bei denen massiv gekürzte Kabel und eine andere Elektronik nichts mit dem eigentlichen Endprodukt zu tun haben müssen, das letztlich verkauft wird. Auch können gewisse Netzteile kostensparend eine „Rezertifizierung“ durchlaufen, womit ein Test auf eine neue Modellnummer übertragen wird.
Grundlegend problematisch ist zudem die Testmethodik mit einer Eingangsspannung von 115 V, die von 80Plus angewandt wird und den Wirkungsgrad bei einer Netzspannung von 230 V nur eingeschränkt widerspiegelt. Die Ausgangslast beschränkt sich heutzutage fast ausschließlich auf die 12-Volt-Schiene, was die Lastverteilungen der zertifizierenden Testverfahren nicht berücksichtigen. Das Effizienz-Label gibt letztendlich nur einen Durchschnittswert über symmetrisch verteilte Lasten wider.
Bewertung der Effizienz hängt auch vom Anwendungsfall ab
Wie viel geringer der Energieverbrauch über das Jahr mit einem Netzteil mit einer hohen Zertifizierung nach 80Plus Platinum oder Titanium gegenüber einem 80Plus-Gold-Modell ausfällt, muss aber von Fall zu Fall unterschieden werden. Mit einem Nutzungsprofil des Computers bei überwiegend Schwachlast kann eventuell kaum eine Ersparnis mit einem vermeintlich effizienteren Netzteil erzielt werden. In das Rating der Wirkungsgrad-Zertifikate fließt die Schwachlast kaum oder gar nicht ein, weshalb sie in Netzteil-Tests gesondert betrachtet werden muss. Unnötig überdimensionierte Netzteile wirken sich dabei meist negativ aus, wobei das nicht immer der Fall sein muss (Test).
SFX-Formfaktor lässt Netzteil schrumpfen
In Kompaktsystemen spielt der Bauraum, den das Netzteil einnimmt, eine zunehmend wichtigere Rolle. Zugewinne in der Effizienz ermöglichen auch die Verkleinerung des Netzteils. Das ATX-Format ist in zwei Dimensionen fest vorgegeben: 150 und 86 mm. In der Tiefe hat der Hersteller aber freien Spielraum: So gibt es auch 1.000 Watt bereits in einer Tiefe von nur 150 mm.
Muss es noch kleiner sein, sind heute auch hochwertige Netzteile im SFX-Format verfügbar. Die Standard-Bautiefe beträgt hier 100 mm. Leistungsstärkere Netzteile sind oftmals mit einem größeren Lüfter ausgestattet und belegen deswegen mehr Platz: Die abweichende Bemessung benennen Hersteller inoffiziell als „SFX-L“.
Ein Gaming-System im Kleinstformat ist allerdings mit zusätzlichen Kosten verbunden. Von einem Netzteil unterhalb der „Gold“ Effizienz-Klasse sollte abgesehen werden, weil es bei höheren Leistungen Schwierigkeiten hat die eigene Verlustleistung abzuführen. Uneingeschränkte Empfehlungen kommen von Corsair mit der „SF-L Series“ und „SF Series Platinum“, die jeweils eine vergleichsweise leise Kühlung im SFX-L- mit 80Plus Gold, respektive SFX-Format mit 80Plus Platinum ermöglichen. Die technischen Eigenschaften entsprechen dabei dem neuen ATX-3.1-Standard.
Netzteil-Empfehlungen nach Preisklasse
Für ein Einstiegs-Gaming-System braucht es kein Netzteil nach dem neuesten Standard oder hohen Effizienz-Bewertungen. Ein Netzteil für 55 Euro wie das be quiet! System Power 10 450W oder Corsair CX 2023 550W kann es bereits sehr zuverlässig versorgen, die beide über eine DC-DC-Abwärtswandlung verfügen und so stabile Ausgangsspannungen bei einem Spitzenwirkungsgrad bei Teillast von etwa 89 Prozent erzeugen.
Oberhalb von 55 Euro sind derzeit Pure-Power-11-Netzteile von be quiet! im Abverkauf, die mit der Zertifizierung nach 80Plus Gold eine höhere Effizienz erreichen. Das Gleiche gilt für das Xilence Performance X 550W, das derzeit nur bei einem einzigen Händler noch verfügbar ist. Ist ein vollmodulares Kabelmanagement erwünscht, stellt das Kolink Enclave 500W eine gute Alternative dar.
Ist eine höhere Ausgangsleistung aufgrund der Dauerleistung oder PCIe-5.0-Spitzenleistung erforderlich, bleibt nur einen Kompromiss im Wirkungsgrad einzugehen. ATX-3.x-Netzteile sind in dem Preisbereich aber die absolute Ausnahme. Das Thermaltake Smart BM3 Bronze 650W ist teilmodular und verfügt über einen 12VHPWR-Stecker (nach ATX 3.0), der allerdings nur 300 Watt bereitstellen können soll. Die Elektronik-Plattform des Smart BX3 ist identisch zu der des BM3 Bronze, wobei die Bestückung der Kondensatoren schlechter ausfällt und es selbst bei der größten Variante mit 750 Watt lediglich ein PCIe-Y-Kabel gibt, das für eine Dauerleistung von 300 Watt klar außerhalb der ATX-Spezifikation betrieben würde.
Preisklasse | Netzteil-Referenz | Alternativen |
---|---|---|
Bis 55 Euro | be quiet! System Power 10 450W | |
Corsair CX 2023 550W | ||
55 bis 70 Euro | be quiet! Pure Power 11 400W - 700W | Kolink Enclave 500W |
Xilence Performance X 550W | ||
Thermaltake Smart BM3 Bronze 650W | ||
Thermaltake Smart BX3 650W - 750W | ||
70 bis 110 Euro | be quiet! Pure Power 12 M 550W - 750W | ASUS Prime Gold AP-750G |
MSI MAG A750GL & A850GL | Thermaltake ToughPower GF1 ARGB 650W - 750W | |
Corsair RM750e (Test zu RM1000e) | MSI MPG A650GF | |
Antec Neo Eco Gold Modular NE750G M | ||
Raijintek Cratos 850 & 1000 (Messungen zu 1200) | ||
Kolink Regulator 750W (Test zu 1200W) | ||
110 bis 200 Euro | be quiet! Straight Power 12 750W / 850W | Corsair RM750x / RM850x Shift |
Corsair RM750x / RM850x (2024) | Super Flower Leadex VII XG 850W / 1000W | |
MSI MPG A850G / A1000G | ||
be quiet! Power Zone 2 | ||
High-End | FSP Hydro Ti Pro 850W / 1000W | be quiet! Dark Power 13 850W / 1000W |
Seasonic Prime TX-1600 Noctua Edition | ||
Corsair AX1600i |
Eine deutlich größere Auswahl an Netzteilen nach ATX 3.x gibt es im Preisbereich bis 110 Euro. Die primären Empfehlungen sind dabei an die be-quiet!-Pure-Power-12-M-, MSI-MAG-A-GL- und Corsair-RMe-Serie gerichtet. Eine Optimierung auf eine niedrige Lautstärke wurde dabei aber nur von be quiet! und MSI mit der MAG-A-GL-Serie priorisiert. Wie der Semi-Passiv-Modus des RM750e womöglich von der On/Off-Problematik betroffen ist, zählt der Doppelkugellager-Lüfter der MPG-A-GF-Serie nicht zu den leisesten Modellen.
Eine eingeschränkte Empfehlung kann für die Thermaltake-Toughpower-GF1-ARGB-Serie, das MSI MPG A650GF und Antec Neo Eco Gold Modular NE750G M nur ausgesprochen werden, da die Konkurrenz mit ATX 3.x bei geringerer Nennleistung des Netzteils theoretisch bereits die gleiche Hardware zuverlässig versorgen kann. Mangels Testberichten zu der Raijintek-Cratos- und Kolink-Regulator-Serie kann auch nur eine eingeschränkte Empfehlung ausgesprochen werden. Die Elektronik-Plattform des Auftragsfertigers SANR entspricht dabei der der aktuellen Enermax-Revolution-D.F.-Netzteilen, die sich im Test als performant erwiesen haben.
In der Oberklasse finden sich mit der be-quiet!-Straight-Power-12- und Corsair-RMx-2024-Serie überaus leise Netzteile, mit der jegliche Anforderungen erfüllt werden sollen. Einen minimalen Effizienz-Vorsprung können dabei die Straight-Power-12-Modelle bei Schwachlast und nahe der Volllast erzielen. Die RMx-Shift-Serie bietet sich alternativ für all jene Systeme an, für die ein Kabelmanagement auf der „langen“ Seite des Netzteils besser geeignet ist. Mit der Super-Flower-Leadex-VII-XG- und MSI-MPG-A-G-Serie gibt es zwei weitere Modellreihen, die mit den Marktführern in den meisten Disziplinen zu leicht günstigeren Konditionen mithalten können. Sind Lautstärke und Schwachlast-Wirkungsgrad nur zweitrangige Kaufargumente, gibt es mit der Power-Zone-2-Serie eine günstigere Alternative zu den Straight Power 12.
Kompromisslos hochgradige Technik liefern FSP, Seasonic und Corsair mit ihren High-End-Serien ab. Die Elektronik des Hydro Ti Pro ist die Ausgangs-Plattform, die auch im be quiet! Dark Power 13 (Test) verwendet wird, das zu Release aufgrund von Serienstreuung in der Qualität des Lüfters nur eingeschränkt empfohlen werden konnte. Das Prime TX-1600 Noctua Edition und AX1600i bieten mit einer Ausgangsleistung von 1.600 Watt deutlich mehr Leistung als jegliche Systeme mit einer Grafikkarte überhaupt aufnehmen können.
Vorsicht: Günstig ist schnell billig
Ab 40 Euro gibt es bereits Netzteile namhafter Hersteller mit Leistungen von 400 bis 500 W, die für Einsteiger-Systeme gut geeignet sind.
Typische Einsparmaßnahmen in Budget-Netzteilen
Im niedrigen Preissegment werden Einsparmaßnahmen an der Technik und Qualität der Komponenten durchgeführt, die sich auf die Lebensdauer und Spannungs-Stabilität auswirken können. So sind Lüfter nur mit einfachem Gleitlager und kleinere Kondensatoren verbaut, die folglich stärker belastet werden. Auch sind die Netzteile (mit Kondensatoren kleinerer Kapazität) tendenziell empfindlicher gegenüber Lastspitzen und Störungen aus dem Stromnetz. Vor allem mit dem Einsparen von DC-DC-Abwärtswandlern für die Neben-Spannungsschienen sind sehr günstige Netzteile oft anfällig gegenüber einer ausgangsseitigen Schrägbelastung, die beispielsweise von Energiesparmechanismen hervorgerufen werden kann.
Dubiose Angebote auf Handelsplattformen sind gefährlich
Abstand halten sollten Kunden von extrem günstigen Angeboten, die zumeist über eBay zu finden sind. Im Test versagten sieben von sieben Netzteilen beim Abruf der Nennleistung, nirgendwo sind Schummeleien mit dem 80Plus-Zertifikaten häufiger anzutreffen. Aber auch vor vermeintlich guten Topsellern auf Amazon sollte man sich in Acht nehmen. Ordentliche Netzteile gibt es bereits ab 40 Euro. Es lohnt sich daher, nicht an der falschen Stelle zu sparen.
Änderungshistorie
Vollständige Überarbeitung der Netzteil-Kaufberatung mit Aufnahme neuer Netzteil-Empfehlungen, ATX 3.0 sowie Beispielrechnungen inklusive GeForce RTX 5090.
Datum | Anpassung | Neue Netzteile im Vergleich |
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18. Februar 2025 | Vollständige Überarbeitung der Netzteil-Kaufberatung mit Aufnahme neuer Netzteil-Empfehlungen, ATX 3.0 sowie Beispielrechnungen inklusive GeForce RTX 5090 | – |
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