ROG GeForce RTX 5090 Astral im Test: Benchmarks und Testergebnisse
2/3FPS und Frametimes in UHD
Custom-Designs unterscheiden sich schon länger nicht mehr signifikant von den Referenz-Designs, daher sollen an dieser Stelle exemplarisch nur zwei Benchmarks präsentiert werden: Horizon Forbidden West und Star Wars Outlaws. Testsystem und Testmethodik waren dieselben wie im Test der GeForce RTX 5090 Founders Edition.
In beiden Benchmarks liegen die Durchschnitts-FPS drei Prozent höher als mit der FE, bei den 1%-Low-FPS geht es knapper zu.
Takt unter Last
Die höhere Leistung kommt über den in der Praxis höheren GPU-Takt: Die Astral taktet den GB202-Chip in den zwei Benchmarks um jeweils ca. 130 MHz höher als die Founders Edition, was knapp 5 Prozent mehr Takt entspricht.
3.840 × 2.160 | Nvidia GeForce RTX 5090 FE | Asus ROG GeForce RTX 5090 Astral (Quiet-BIOS) |
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Horizon Forbidden West | 2.698 MHz | 2.829 MHz |
Star Wars Outlaws + RT | 2.669 MHz | 2.825 MHz |
Kühlleistung und Lautstärke
Ab Werk lauter als die Founders Edition
Der wuchtige Kühler der Asus ROG Astral kühlt besser als der Kühler der Founders Edition, direkt nach dem Auspacken und erstem Anschalten bekommen Käufer davon aber nichts mit. Dafür gibt es zwei Gründe:
- Die ROG Astral kommt ab Werk mit aktivem Performance-BIOS, das die GPU-Zieltemperatur auf 67 °C drückt, was über 10 °C weniger als auf der FE (79 °C) sind. Die Anforderungen an den Kühler sind also unlängst höher.
- Der 4. Lüfter auf der Rückseite macht mit einer deutlich wahrnehmbaren und im Vergleich zu den anderen Lüftern und deren Luftrauschen laute Eigencharakteristik auf sich aufmerksam.
Der vierte Lüfter nervt
Weil er im Performance-BIOS unter Last im Testsystem wie die anderen Lüfter mit knapp 1.900 Umdrehungen pro Minute dreht, ist das laut und nervig.
Im Quiet-BIOS-Betrieb ist das Problem weniger ausgeprägt, weil der Lüfter jetzt nur mit knapp 1.700 U/min operiert, aber immer noch vorhanden. Wird nur der hintere Lüfter angehalten, sinkt die gemessene Lautstärke (30 cm Abstand zur Grafikkarten-Seite) von 45 auf ca. 41 dB. Der Effekt ist in der nachfolgenden Tonaufnahme zu hören:
Der folgende Videomitschnitt demonstriert die höhere Lautstärke des 4. Lüfters der Asus ROG GeForce RTX 5090 Astral, wenn (in diesem Fall im Quiet-Modus unter Last bei 1.700 Umdrehungen (59 Prozent Drehzahl)) der hintere vierte Lüfter angehalten wird. Weil die anderen drei Lüfter kurz darauf in den „Notbetrieb“ gehen, um den Ausfall eines Lüfters zu kompensieren, ist der positive Effekt nur ganz kurz zu hören. Aber auch nach dem Loslassen, wenn der 4. Lüfter bis zur Maximaldrehzahl hoch dreht, wird deutlich, dass er eine gänzlich andere Charakteristik als die anderen drei aufweist.
Der vierte Lüfter sorgt also dafür, dass die wahrgenommene und die gemessene Lautstärke der ROG Astral im Performance- und im Quiet-BIOS (sehr) deutlich über dem Niveau der Founders Edition liegt.
Die Asus ROG Astral leiser machen
Weil die Temperaturen auch mit dem Quiet-BIOS noch deutlich unter dem Niveau der Founders Edition und weit entfernt von kritischen Bereichen liegen, können Käufer der Astral manuell eingreifen, um den Geräuschpegel zu senken. ComputerBase hat die Lüfterdrehzahl exemplarisch auf dieselbe Lautstärke der Founders Edition unter Last gesenkt (41,5 dB, in diesem Fall 1.500 U/min) – auch dann bleiben GPU und GDDR7-Speicher kühler als auf der Founders Edition.
Zuverlässiger Fan Stop
Was im Gegensatz zur Founders Edition im GPU-Testsystem einwandfrei funktioniert hat, ist der Fan Stop. Und er wird auch verlässlicher aktiv sein, dafür sorgt das viel größere Kühlsystem. Die Founders Edition kann den Fan Stop auch in einem System, in dem er grundsätzlich funktioniert, nicht dauerhaft halten, weil der Kühler nicht groß genug ist, um den 30+ Watt „Idle-Verbrauch“ ohne Airflow Herr zu werden. Das mag von Gehäuse zu Gehäuse anders aussehen, bei der Asus ROG Astral gibt es aber definitiv mehr Spielraum.
Kein Stresstest für die CPU
Die Nvidia GeForce RTX 5090 Founders Edition stellt mit ihren 575 Watt TDP nicht nur eine neue Herausforderung an PC-Gehäuse dar, sondern mit ihrem Double-Flow-Through-Kühler im klassischen ATX-Gehäuse auch die CPU und deren VRM in einen 600-Watt-Abluft-Strom. Wie der Artikel GeForce RTX 5090 FE kühlen: 575 Watt und Double-Flow-Through lassen CPUs schwitzen gezeigt hat, kann das selbst für einen Ryzen 7 9800X3D mit vergleichsweise geringem Eigenverbrauch zu viel sein.
Bei der Asus ROG GeForce RTX 5090 Astral ist das mit ihrem eher klassischen Design nicht der Fall. Zwar zeigt sich auch in diesem Fall, dass gemessene 630 Watt (siehe nächster Abschnitt) höhere Anforderungen an das Gehäuse stellen als eine GeForce RTX 4090 FE mit gemessenen 440 Watt, die Temperatur der CPU bleibt ohne den direkten warmen Luftstrom von der Grafikkarte aber niedriger.
Nichtsdestoweniger gilt: Inhaber einer solchen 6xx-Watt-Grafikkarte sollten die Temperaturen von anderen Komponenten im Auge behalten. Neben der CPU und deren VRM ist auch eine SSD im M.2-Slot über der Grafikkarte für Probleme in Folge der hohen Abwärme der Grafikkarte prädestiniert.
Leistungsaufnahme
Egal welches BIOS gewählt wird, die Asus ROG GeForce RTX 5090 Astral OC operiert immer mit dem von Nvidia maximal zugelassenen Power-Target von 600 Watt. Die Telemetrie meldet das im Durchschnitt unter Volllast auch, doch ComputerBase misst den Stromverbrauch von Grafikkarten auch separat per externem Tool (Details im Artikel (GPU-)Leistungsaufnahme: Ab sofort misst die Redaktion 1.000 statt 10 Mal pro Sekunde).
Dabei zeigt sich: Wenn die ROG Astral 600 Watt Verbrauch über die Telemetrie meldet, sind es gemessen 632 Watt. Etwas über 620 Watt kommen dabei über den PCIe-Stecker (12V-2×6), der offiziell nur für 600 Watt Dauerlast ausgelegt ist. Über den PCIe-Slot genehmigt sich die Grafikkarte geringe 11 Watt unter Last (Desktop ca. 6 Watt), hier wäre also noch Spielraum, um die Spezifikationen für den PCIe-Strang nicht zu überschreiten. Das Verhalten ist im Quiet- und im Performance-BIOS dasselbe.
Auch die Founders Edition hat im Test geringfügig mehr elektrische Leistung gezogen, als die Telemetrie gemeldet hat, der Versatz war mit 5 Watt aber deutlich kleiner.
Im Ergebnis nimmt die Asus ROG Astral nicht 25 Watt mehr auf, wie es im Datenblatt steht, sondern ca. 50 Watt.
Auf dem Destkop verhält sich die Grafikkarte wiederum wie die Founders Edition und weist einen (für Nvidia-Verhältnisse) hohen Leerlauf-Verbrauch von 31 Watt auf.