Umstieg auf Linux (von Windows 10)

paokara

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Hallo miteinander

Da ich nicht mehr mit meinem Rechner spiele (und es in Zukunft auch nicht mehr vorhabe) möchte ich nun endlich den Schritt weg von Windows wagen. Ganz auf Windows kann ich leider nicht verzichten, da ich für gewisse Arbeitsn noch auf MS Office angewiesen bin. Ich würde mir hierfür einfach eine kleine Windows 10 Maschine einrichten die ich nur bei Bedarf starte.

Bei der Distribution habe ich mich eigentlich mal auf Manjaro festgelegt. Erfahrungen habe ich aktuell jedoch nur mit Debian-basierten Distributionen und im Serverbereich mit CentOS.

Das Konzept von Manjaro mit dem Rolling-Release gefällt mir persönlich jedoch sehr gut. Bevor ich jetzt die Migration vollführe hätte ich noch ein paar Fragen:

  • Aktuell besitze ich eine GTX 1060. Im Internet lese ich ständig von Treiberproblemen in Zusammenhang mit nVidia Karten. Lohnt es sich hier in eine kleine AMD Karte zu investieren?
  • Da ich viel mit VMware zu tun habe habe ich auf meinem Rechner eine komplette vCenter Umgebung nested am laufen (unter VMware Workstation). Auf VMware Workstation möchte ich in Zukunft nicht verzichten. Habt ihr hier Erfahrungswerte die ihr mit mir teilen könnt?
  • Ich besitze eine externe USB-Soundkarte (ESI Dr. DAC Prime) die ich gerne weiterhin verwenden würde. Auf der ESI-Seite gibt es einen KB-Artikel in welchem die Rede von einem ALSA-Treiber ist 8https://kb.esi-audio.com/?goto=KB00229EN). Denkt ihr die Soundkarte kann ich ohne Probleme weiterverwenden?
  • Habe mir einen 27 Zoll 4K Bildschirm bestellt. Dies auch weil die Skalierung unter Windows 10 sehr gut sein sollte. Wie sieht das unter Linux aus? Ich tendiere aktuell stark zum KDE Desktop.

Bitte gebt mir doch Bescheid falls irgendwelche Infos fehlen würden. Mein System:

  • Xeon 1240v3
  • 32GB RAM
  • zwei SSDs / eine NTFS Harddisk (bin ehrlich gesagt noch unsicher was ich mit dieser Harddisk anstellen soll)
  • GTX1060

Auf die restlichen Programme kann ich verzichten (resp. gibt es diese auch unter Linux).

Vielen Dank für eure Unterstützung!

Viele Grüsse
 
paokara schrieb:
Aktuell besitze ich eine GTX 1060. Im Internet lese ich ständig von Treiberproblemen in Zusammenhang mit nVidia Karten. Lohnt es sich hier in eine kleine AMD Karte zu investieren?
IMHO ja, aber guck doch erstmal, ob's auch so läuft.

paokara schrieb:
Denkt ihr die Soundkarte kann ich ohne Probleme weiterverwenden
Ja. Wenn nicht, kann man die immer noch tauschen.
 
Habe mir einen 27 Zoll 4K Bildschirm bestellt. Dies auch weil die Skalierung unter Windows 10 sehr gut sein sollte. Wie sieht das unter Linux aus? Ich tendiere aktuell stark zum KDE Desktop.
Wenn ich mich nicht irre konnte Linux damit deutlich vor Windows gescheit umgehen.

Ich besitze eine externe USB-Soundkarte (ESI Dr. DAC Prime) die ich gerne weiterhin verwenden würde. Auf der ESI-Seite gibt es einen KB-Artikel in welchem die Rede von einem ALSA-Treiber ist 8https://kb.esi-audio.com/?goto=KB00229EN). Denkt ihr die Soundkarte kann ich ohne Probleme weiterverwenden?
Einfach mal ausprobieren, ALSA müsste der Standard Audio Treiber sein, könnte demnach also out of the box gehen.

Aktuell besitze ich eine GTX 1060. Im Internet lese ich ständig von Treiberproblemen in Zusammenhang mit nVidia Karten. Lohnt es sich hier in eine kleine AMD Karte zu investieren?
AMD hat tatsächlich sehr starke Treiber unter Linux, dazu noch open Source.
Für mich bei neukäufen ein Grund AMD zu nehmen, ich denke die closed source Treiber sollten aber funktionieren für deine NVIDIA.
 
Zu deinen Punkten:
  • Erstmal die GTX 1060 testen. Wenn sie dich nervt, kannst du immer noch umsteigen.
  • deine ESI Dr. DAC Prime wird ohne zusätzlichen Treiber laufen.
  • Skalierung unter Linux hängt vom Desktop ab. Mit KDE und Gnome bist du an der richtigen Adresse.
 
Moin,

meine 1070 läuft ohne Probleme.
Ich habe vier externe Dacs per USB ohne Probleme treiberlos am Laufen.
Die verschiedenen, geradezu lächerlich einfach zu benutzbaren Skalierungoptionen, wenn ich drei Monitore am Laufen habe, gefällt mir unter Windows bedeutend besser.

Viel Erfolg
 
Für Office kann ich dir wärmstens FreeOffice empfehlen. Wenn du originale Word Dateien dort öffnest, dann übernimmt er die Formatierung in 90% der Fälle 1zu1. Kann man auch als Prof. Version kaufen. Gibt manchmal so Angebote, die dann so um die 30 Euro liegen, die man dann auch auf bis zu 3 Betriebssysteme installieren kann, wenn man will. Der Support ist auch gut.
Bei Manjaro ist diese Office-Version vorinstalliert, wenn man diese wählt. KDE Desktop ist auf jeden Fall empfehlenswert. Benutze diesen auch. Auch das Rolling Release ist gut. Worüber du dir aber immer im Klaren sein solltest, besonders als Anfänger, wenn dir das System mal abschmiert, aus welchen Gründen auch immer, ist es meines Erachtens nicht so einfach, das System zurück zu setzen, wie bei Windows. Aber ansonsten eines der besten Betriebssystem, die ich kenne.
 
Fünf Antworten innerhalb von zehn Minuten, VIELEN Dank dafür! :)

Auf die Windows VM bin ich wohl oder übel angewiesen (arbeite viel mit VMware, Veeam und Windows Server, etc.). Aber ich werde mich stark nach Alternativen umsehen!

Eine Anleitung für die Installation von VMware Workstation unter Manjaro habe ich auch schon gefunden. Dem Thema mit der Skalierung muss ich denke ich noch ein wenig nachgehen. Lässt sich diese systemweit einstellen oder wird dies dann pro Applikation abhängig sein?
 
Bin nicht der Profi zwecks Displayskalierung, meiner Erfahrung nach, die durchaus falsch sein kann, systemweit.
Für Feintunning kannst Du Dich wohl von einer GUI basierten Lösung verabschieden, kannst ja mal ein wenig querlesen.
 
Manjaro in Verbindung mit einer W10 VM ist meiner Meinung nach eine gute Wahl.

paokara schrieb:
Aktuell besitze ich eine GTX 1060. Im Internet lese ich ständig von Treiberproblemen in Zusammenhang mit nVidia Karten. Lohnt es sich hier in eine kleine AMD Karte zu investieren?
Ich habe schon länger keine nVidia Karte unter Arch mehr genutzt. Aber im Prinzip nie Probleme gehabt. Sollte mit Manjaro problemlos funktionieren. Im Zweifel musst du das nvidia package installieren, aber ich schätze, dass es schon dabei ist.

paokara schrieb:
Da ich viel mit VMware zu tun habe habe ich auf meinem Rechner eine komplette vCenter Umgebung nested am laufen (unter VMware Workstation). Auf VMware Workstation möchte ich in Zukunft nicht verzichten. Habt ihr hier Erfahrungswerte die ihr mit mir teilen könnt?
Sorry, bzgl. VMware kann ich leider nichts aus erster Hand sagen. Laut Arch Wiki (https://wiki.archlinux.org/index.php/VMware) scheint es aber zu laufen, wenn du es aus dem AUR installierst.

paokara schrieb:
Ich besitze eine externe USB-Soundkarte (ESI Dr. DAC Prime) die ich gerne weiterhin verwenden würde. Auf der ESI-Seite gibt es einen KB-Artikel in welchem die Rede von einem ALSA-Treiber ist 8https://kb.esi-audio.com/?goto=KB00229EN). Denkt ihr die Soundkarte kann ich ohne Probleme weiterverwenden?
Sollte zu 95% problemlos funktionieren, wenn es sogar explizit beim Hersteller so gesagt wird. Hab die Hardware zwar selbst nicht, aber bin trotzdem sehr zuversichtlich, dass es Plug-and-Play funktioniert.

paokara schrieb:
Habe mir einen 27 Zoll 4K Bildschirm bestellt. Dies auch weil die Skalierung unter Windows 10 sehr gut sein sollte. Wie sieht das unter Linux aus? Ich tendiere aktuell stark zum KDE Desktop.
Hab KDE schon seit 17 Jahren nicht mehr angefasst, daher kann ich es nicht mit Sicherheit sagen. Aber zumindest unter Xfce kannst du definitiv Skalierung der Fenster und/oder Schriften vornehmen. Vermutlich auch direkt mit X11.

Deine NTFS HDD wirst du ohne Probleme mounten können, musst sie also nicht formatieren o.ä.

VG, R.
 
paokara schrieb:
Im Internet lese ich ständig von Treiberproblemen in Zusammenhang mit nVidia Karten.
Lese ich auch, sind mir aber nicht bekannt. Die Kritik ging meistens in die Richtung, dass es zwar Nvidia-Treiber gibt, diese aber nicht Open Source sind/waren. Ich kann mich auch noch dunkel an Zeiten erinnern, wo Nvidia besser als "ATI" lief. Das ist aber alles ständig im Wandel.
 
Noch zum Thema GTX 1060 und Linux:
Ich habe seit der Riva128 IMMER NVidia Karten im Einsatz und NIE Probleme damit gehabt.
Ich setze bei mir allerdings OpenSuSE Tumbleweed ein (ist auch ein Rolling Release).
Testweise habe ich - in einem älteren Rechner - ein Linux Mint 19.2 im Einsatz.

Bei mir laufen somit problemlos eine GTX265 (aus anno Tobak) unter Linux Mint, eine GTX 1660 Super und RTX 2080Ti untet OpenSuSE Tumbleweed vollkommen problemlos.

Das Ganze natürlich mit den properitären Treibern von NVidia.

KDE:
Setze bei mir grundsätzlich KDE ein, auch hier keine Probleme.

NTFS:
Platte kannst Du Lesen und auch Beschreiben, kein Thema.

Just my 2 cents ...
 
Skalierung unter Linux ist so eine Sache. Auf alle Fälle funktioniert sie Systemweit. Allerdings sind die Feineinstellungen wie unter Windows nur mit KDE möglich. Wenn Du aber mit dem Faktor 2:1 leben kannst, dann funktioniert es mit fast allen Oberflächen. Aber wie gesagt, nur mit KDE ist eine Skalierung nach dem Komma möglich.

Alle anderen Fragen sind ja schon zur genüge beantwortet.
 
ryazor schrieb:
Hab KDE schon seit 17 Jahren nicht mehr angefasst, daher kann ich es nicht mit Sicherheit sagen. Aber zumindest unter Xfce kannst du definitiv Skalierung der Fenster und/oder Schriften vornehmen. Vermutlich auch direkt mit X11.

Xfce kann kein Fractional Scaling, was bei der Monitorgröße aber vielleicht bevorzugt wird. KDE ist da im Moment die beste Wahl, Gnome die einzige Alternative.
 
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Die Performance der nvidia Treiber ist sehr gut (wenn nicht sogar besser als AMD).
Vertrieb und co sind ehr der Dorn im Auge.

Manjaro lässt sich schon beim booten/installieren auf die jeweilige GPU samt Treiber einstellen.
Installation und Update sind über ein Tool mit 2 Klicks machbar:
Bildschirmfoto von 2020-01-15 14-11-27.png


Für die aktuelle Office 365 gibt es WebApps, also die Online Version als Desktop Webapp.
manjaro-17-1-ms-office-word.jpg
 
Nvidia Probleme z.B. in Arch: https://wiki.archlinux.org/index.php/NVIDIA/Troubleshooting

Die anderen Nv Probleme mit Linux, welche mir bekannt sind müssten Wayland (Gnome) und NV betreffen:
Wayland and the proprietary NVIDIA driver

GDM doesn't work well in Wayland mode with the proprietary NVIDIA driver. When using this driver, GDM will use Xorg instead.[7]

To force-enable Wayland, disable the udev rule responsible for disabling Wayland in GDM:

https://wiki.archlinux.org/index.php/GDM#Failure_to_use_proprietary_NVIDIA_driver

Und hier ein Artikel für vmware auf Arch: https://wiki.archlinux.org/index.php/VMware

Wenn du Probleme hast, würde ich dir empfehlen - sofern du der englischen Sprache mächtig bist - die Probleme dann im Arch Forum zu posten/in den Arch Repos zu suchen nach Anleitungen/Lösungen etc. Ich denke da wirst du die besseren Vorschläge/Information erhalten für eine wirkliche Lösung
 
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Also ich nutze Vmware workstation unter Manjaro auf Arbeit. Ich hatte noch nie Probleme damit. Einfach aus dem Aur die jeweilige Version installieren und dann passt das. Bei mir zumindest
 
Ich habe mir ein Dual Boot System mit Manjaro KDE und Windows 10 Enterprise LTSC eingerichtet.
Die beiden OS laufen völlig unabhängig voneinander auf zwei SSDs, wobei die 1. SSD den Bootmanager
Grub und Manjaro beinhaltet und die 2. SSD ausschließlich Windows vorbehalten ist. Ist für mich eine
praktikable und gute Lösung. Microsoft erfährt vielleicht ab und an mal dass ich ein Game upgedatet
und danach gespielt habe, oder dass ich ein mir sinnvoll erscheinendes Windows Update installiert habe.
Viel mehr aber auch nicht. Für alle anderen Aktivitäten wie Surfen, Mail, Office etc. nutze ich konsequent
Linux. Übrigens läuft meine RTX 2080 Ti Grafikkarte gut unter Manjaro, zumindest was die "standard Linux Nutzung" anbelangt, denn für das Gaming nutze ich - gezwungenermaßen - Windows 10.

Natürlich ist Gaming auch unter Linux möglich, aber eben nur mit einigen Spielen und oftmals viel Gefrickel.

Nachdem meine Lösung seit einiger Zeit gut läuft, muss ich nur noch über einen Bekannten von mir
schmunzeln, der steif und fest behauptet hat, Windows 10 Enterprise könne ich vergessen, denn erstens sei
das für privat gar nicht erhältlich und zweitens würde das Gaming niemals funktionieren.

Beide Behauptungen sind falsch. Aber ich lasse ihn gerne in seinem Glauben, denn auf Diskussionen hat man
bei bestimmten Menschen einfach null Bock. Sowas kennt wohl jeder.

Also ich kann den TE nur ermutigen Manjaro zu probieren. Wenn es nicht gefallen sollte, gibt es ja noch zig
andere Distributionen zum Ausprobieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Knapp 800 Hits und 18 Antworten innerhalb von zwei Stunden, unglaublich! Vielen Dank für eure Unterstützung!!

Ich denke ich werde mir jetzt mal eine kleine 250GB SSD kaufen, meine 128GB SSD mit Windows 10 ausbauen und auf der neuen 250GB Manjaro installieren und testen.

Das mit dem Spielen ist so eine Sache. Eigentlich habe ich seit Monaten mein Steam nicht gestartet. Die einzigen beiden Spiele die mich auf dem PC noch reizen würden wären Sekiro und Dark Souls 3. Und eine Playstation 4 (oder XBOX) will ich mir jetzt auch nicht mehr antun.

Danke noch einmal für die vielen Antworten!

Viele Grüsse
 
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