MSI GeForce 7900 GTO im Test: Ein limitierter Sonderling

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Wolfgang Andermahr
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Fazit

Heimlich, still und leise kündigte sich die GeForce 7900 GTO an. Zum ersten Mal wurde man durch einen simplen Treiberverweis auf die Grafikkarte aufmerksam, kurze Zeit später wurde das Produkt dann Realität. Offensichtlich ist die Karte eine Eigenkreation aus dem Hause MSI, die nVidia auf Nachfrage nicht kommentieren wollte, da es sich um kein offizielles Modell handelt.

Das Ziel der GeForce 7900 GTO ist hoch gesteckt. So soll nicht nur die attraktive GeForce 7950 GT angegriffen, sondern auch die Radeon X1900 XT mit 256 MB in Schach gehalten werden, was zumindest teilweise gelingt.

Ohne Anti-Aliasing sowie der anisotropen Filterung kann die G71-Architektur auf der MSI GeForce 7900 GTO ihre Stärken ausspielen und lässt unter 1280x1024 die ATi Radeon X1900 XT mit einem Vorsprung von durchschnittlich fünf Prozent hinter sich. Die GeForce 7900 GTX, die im Gegensatz zur GeForce 7900 GTO einzig eine höhere Speicherbandbreite besitzt, kann sich nur um knappe drei Prozent absetzen. In der Auflösung 1600x1200 wiederholt sich das Bild. Allerdings fallen die Differenzen minimal größer aus. Die MSI GeForce 7900 GTO arbeitet sechs Prozent schneller als die Radeon X1900 XT 256 MB und vier Prozent langsamer als die GeForce 7900 GTX.

Nach dem Hinzuschalten der beiden qualitätsverbessernden Features hat es die GeForce 7900 GTO etwas schwerer gegen die Konkurrenz zu bestehen. In 1280x1024 erkämpft sich die MSI-Grafikkarte einen hauchdünnen Vorsprung von einem Prozent gegen die Radeon X1900 XT 256 MB, muss in 1600x1200 mit einem Prozent Rückstand aber eine „Niederlage“ einstecken. Die Differenz zur GeForce 7900 GTX fällt mit etwa 10 Prozent deutlich größer aus, da vor allem Anti-Aliasing nach Speicherbandbreite lechzt.

MSI GeForce 7900 GTO
MSI GeForce 7900 GTO

Wie auf der GeForce 7900 GTX kann das verwendete Kühlsystem auch auf der MSI GeForce 7900 GTO vollends überzeugen und bietet, von der Blockierung eines Slots einmal abgesehen, keinerlei Problemzonen. Unter Windows arbeitet die Grafikkarte sehr leise und eignet sich ohne Einschränkungen für die Nutzung in einem Silent-PC. Selbst nach einer längeren Lastphase behält die GeForce 7900 GTO nicht nur einen kühlen Kopf, auch die Lautstärke steigert sich nur marginal. Die Radeon X1900 XT 256 zeigt in dieser Disziplin große Schwächen und sieht nur die Rücklichter der MSI-Adaption.

Kritisieren kann man allerdings die Ausstattung der GeForce 7900 GTO, die MSI ruhig etwas großzügiger hätte gestalten können. So bleiben bei den Kabelbeilagen kaum Wünsche offen, das Software-Paket ist aber äußerst kostensparend ausgefallen. Mehr als eine Treiber-CD legt MSI der Karte nicht bei, obwohl andere Hersteller bei ähnlich teuren 3D-Beschleunigern durchaus das ein oder andere Spiel mitliefern.

MSI GeForce 7900 GTO oder Radeon X1900 XT 256 MB? Zweifellos eine schwere Entscheidung, da beide Grafikkarten sowohl Vor- als auch Nachteile haben. Ohne Kantenglättung und Texturfilterung arbeitet die MSI-Karte etwas schneller, während die ATi-GPU mit den beiden Features aufholen kann. Die MSI GeForce 7900 GTO bietet dem Kunden einen 512 MB großen VRAM an, ATi dafür eine bessere Texturfilterung. Preislich gesehen schenken sich die GeForce-Karte mit 250 Euro und das Radeon-Pendant mit 235 Euro auch nicht viel, wobei hier die Kanadier ein kleines Plus für sich verbuchen können. Zweifellos besser fällt das verwendete Kühlsystem auf der MSI GeForce 7900 GTO aus, das in allen Lebenslagen leise bleibt. Schlussendlich gibt es in dieser Preisklasse keinen eindeutigen Sieger. Den persönlichen Favoriten muss jeder nach seinen eigenen Vorlieben küren.

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