PhysX-Implementierung in Cuda ist fast fertig

Wolfgang Andermahr
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Erinnert sich noch jemand an die PhysX-Karten von Ageia? Wenn nicht, ist das sicherlich kein Beinbruch, da die Physik-Hardware vom Markt nicht akzeptiert und Ageia mittlerweile von Nvidia aufgekauft worden ist. Was aber damals schon gut funktionierte, war die PhysX-Programmierschnittstelle, also die Software, die die Physikimplementierung ermöglicht.

Genau jene möchte Nvidia mit Hilfe der „Cuda“ genannten C-ähnlichen Programmierschnittstelle für die eigenen Grafikkarten umsetzen, weswegen jeder 3D-Beschleuniger der GeForce-8000- sowie der GeForce-9000-Serie die Physik der PhysX-Bibliothek mit der GPU berechnen und beschleunigen können wird. Wie die Kollegen von TG Daily nun berichten, hat Nvidia die Umsetzung in Cuda innerhalb von nur einem Monat beinahe vollständig abgeschlossen. Durch die deutlich größere Verbreitung an GeForce- als die eigentliche PhysX-Hardware erhofft man sich, dass viele Spielehersteller diese Möglichkeit für eine bessere Physikdarstellung nutzen werden.

Darüber hinaus konnte man es ebenso wenig sein lassen, ein wenig weiter gegen Intel zu sticheln. Diese hatten auf dem erst kürzlich abgehaltenen Intel Developer Forum in Shanghai eine Grafikdemo namens „Smoke“ gezeigt, die 60.000 Partikeleffekte alleine von einer Nehalem-CPU mit vier Kernen sowie „Simultaneous Multi-Threading Technology“ (SMT) berechnen ließ. Dies wollte Nvidia wohl nicht auf sich sitzen lassen und programmierte eine ähnliche Demo mit 65.000 Partikeleffekten, die man mittels Cuda auf einer GeForce-9800-Grafikkarte ausführen kann.

Das Ergebnis war dabei eindeutig: Während die Smoke-Demo auf einer Nehalem-CPU mit etwa 15 Bildern pro Sekunde lief, soll die GeForce 9800 die Nvidia-Partikeldemo mit 300 FPS dargestellt haben. In wie weit sich die Demos wirklich ähneln, ist aber völlig unbekannt, weswegen man keinen direkten Vergleich aus diesen Werten ziehen sollte.