GeForce 9600 GSO im Test: Nvidia stellt HD-3850-Gegner mit reduziertem Speicher

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Wolfgang Andermahr
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Beurteilung

Gegen die Radeon HD 3870 von ATi ist der Grafikchipspezialist Nvidia sehr gut aufgestellt und kommt mit gleich zwei Grafikkarten daher, die das Single-GPU-Flaggschiff aus Kanada angreifen. Die etwas teurere GeForce 8800 GT, an die die Radeon HD 3870 nicht herankommt, und die GeForce 9600 GT, an der sich die ATi-Karte ebenfalls manchmal die Zähne ausbeißt. Die GeForce 9600 GT greift zugleich die Radeon HD 3850 512 MB an, gegen den ehemaligen Preis-Leistung-Sieger Radeon HD 3850 mit 256 MB fehlte bis jetzt aber noch das richtige Gegenprodukt: Die GeForce 9600 GSO wird diese Rolle nun übernehmen.

Ohne Anti-Aliasing sowie der anisotropen Filterung liegt die GeForce 9600 GSO gleich auf mit der Radeon HD 3850 256 MB, die im Durchschnitt gerade einmal ein einziges Prozent schneller ihren Dienst verrichtet. Die GeForce 9600 GT rendert mit einem Vorsprung von 14 Prozent dagegen um einiges schneller. In 1600x1200 ändern sich die Differenzen nur minimal. Die Radeon HD 3850 256 MB platziert sich um nicht spürbare zwei Prozent vor der GeForce 9600 GSO, während sich die GeForce 9600 GT um 13 Prozent vom kleineren Bruder absetzen kann. Der größere VRAM macht sich in der Auflösung anscheinend noch nicht (oder nur minimal) bemerkbar.

Mit den beiden qualitätssteigernden Features kann sich die GeForce 9600 GSO hingegen gut von der Radeon HD 3850 256 MB absetzen. Die Nvidia-Grafikkarte arbeitet um 14 Prozent schneller als das ATi-Pendant, wobei sich die GeForce 9600 GT nun noch weiter vor der GSO-Version platzieren kann. 20 Prozent langsamer verrichtet der günstigere 3D-Beschleuniger seine Arbeit. Auch die 512-MB-Version der Radeon HD 3850 kann die GeForce 9600 GSO hinter sich lassen.

In 1600x1200 geht der GeForce 9600 GSO dann des Öfteren der Speicher aus, weswegen die GeForce 9600 GT um 34 Prozent von dannen ziehen und die Radeon HD 3850 256 MB den Rückstand auf sechs Prozent verkürzen kann. Hier macht sich das effizientere Speichermanagement der R(V)6x0-Generation bemerkbar, die trotz des kleineren Speichers meistens weniger Probleme hat. Das 512-MB-Modell der Radeon HD 3850 lässt Spiele um zehn Prozent schneller als die GeForce 9600 GSO laufen.

Point of View GeForce 9600 GSO
Point of View GeForce 9600 GSO

Fazit

Es fällt nicht gerade leicht, ein allumfassendes, treffendes Fazit für die GeForce 9600 GSO zu finden. Für den Kaufpreis von etwa 90 Euro weiß die Grafikkarte leistungstechnisch zwar zu gefallen und rendert meistens schneller als eine gleich teure Radeon HD 3850 mit 256 MB von ATi. Damit hat Nvidia das angesetzte Ziel erfolgreich gemeistert. Bezüglich der Performance gibt es bei der GeForce 9600 GSO also nichts zu meckern, da man die gleich teure Konkurrenz gut im Griff hat.

Kopfschmerzen bereiten könnte einem der 384 MB große Speicher, da die Grafikkarte mit diesem nicht gerade effizient umgeht. Allerdings tritt das Problem meistens nur in Qualitätseinstellungen auf, für die die GeForce 9600 GSO eh zu langsam ist.

Nicht gefallen hat uns die Leistungsaufnahme der Point of View GeForce 9600 GSO, die gar höher als die einer GeForce 8800 GT ausfällt. Auch das Kühlsystem hinterlässt einen negativen Eindruck, da die (definitiv vorhandene) Lüftersteuerung nicht genutzt wird und die Hardware somit zu laut ist.

Was bleibt, ist eine leistungstechnisch mehr als lohnenswerte Alternative zur Radeon HD 3850 mit 256 MB, die an einer nicht ganz optimalen HD-Wiedergabe, der zu hohen (unter Windows unverständlichen hohen) Leistungsaufnahme sowie dem aus unserem Modell fehlerhaften Kühlsystem krankt.

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