Chrome 440 GTX im Test: Schnellste S3-Grafikkarte ärgert AMD und Nvidia

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Wolfgang Andermahr
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Beurteilung

Nachdem es um S3 Graphics einige Zeit ruhig geworden war, geht man mit der Chrome-400-Serie nun wieder aggressiver zu Werke. Den Anfang machte man mit der Chrome 430 GT, die in unserem Test im Mai 2008 weniger durch die Hardware, sondern eher durch den Treiber ausgebremst worden war. Danach folgten diverse Low-Power-Varianten, die vor allem Einzug in die Notebooks halten sollten. Seit einiger Zeit ist mit der Chrome 440 GTX nun die zweite Desktop-Karte auf dem Markt, die vor allem auf einen spürbar ausgereifteren Treiber zurückgreifen kann.

Ohne Anti-Aliasing sowie der anisotropen Filterung kann die Chrome 440 GTX in 1024x768 ihre Stärken ausspielen und lässt sowohl die Radeon HD 4350 als auch die GeForce 8400 GS sowie die GeForce 8500 GT zurück. Der Vorsprung auf die ATi-Karte beträgt gute 47 Prozent, während man noch elf Prozent schneller als die GeForce 8500 GT rendert. Die kleinere Chrome 430 GT liegt um 30 Prozent zurück und muss sich der GeForce 8500 GT geschlagen geben. Die Radeon HD 3450 und die GeForce 8400 GS hält man aber in Schach.

Keine Chance hat die Chrome 440 GTX dagegen gegen die GeForce 9400 GT mit DDR2-Speicher, die eine um 24 Prozent bessere Performance abliefert. Die Radeon HD 4550 und vor allem die GeForce 9500 GT DDR2 spielen in einer völlig anderen Liga, weswegen wir an dieser Stelle nicht näher auf diese Karten eingehen werden.

Mit den beiden qualitätssteigernden Features sieht es um die Chrome 440 GTX dagegen schlechter aus – wobei man aber anmerken muss, dass die 3D-Beschleuniger dafür sowieso meistens zu langsam sind. So liegt die Grafikkarte zwar 38 Prozent vor der Chrome 430 GT, aber bereits die GeForce 8500 GT verrichtet ihre Arbeit um 18 Prozent schneller. Einzig die Radeon HD 3450 sowie die GeForce 8400 GS hat man im Griff. Die GeForce 9400 GT kann sich um 51 Prozent absetzen.

S3 Chrome 440 GTX
S3 Chrome 440 GTX

Zu gefallen weiß die Chrome 440 GTX in der Disziplin der Lautstärke, da die Karte durchgängig leise bleibt. Dazu ist die Leistungsaufnahme akzeptabel. Die Qualität der Treiber hat sich deutlich gebessert, auch wenn die Gegenstücke von ATi und Nvidia immer noch ohne Zweifel besser sind. Mittlerweile kann man mit den Chrome-400-Treibern aber durchaus arbeiten, solange nicht jede Software auf Anhieb fehlerfrei laufen muss.

Fazit

Die Chrome 440 GTX macht vieles besser als der kleinere Bruder, die Chrome 430 GT. Die Karte ist spürbar schneller, ein gutes Stück leiser und bietet einen HDMI-Anschluss, der auch den Ton übermitteln kann. Darüber hinaus hat sich der Treiber immens weiterentwickelt. In Sachen Leistung sehen wir die Grafikkarte vor der Radeon HD 3450 sowie der GeForce 8500 GT, was für S3 Graphics kein schlechtes Ergebnis ist. Die Lautstärke und die Leistungsaufnahme stimmen, bei der Videowiedergabe spielt die Chrome-Serie weit vorne mit.

Das beinahe banale Problem, dass der 3D-Beschleuniger in Deutschland nicht erhältlich ist, schmerzt in diesem Zusammenhang sehr. Doch selbst wenn es so weit ist, dürfte die Karte preislich gleich auf mit der GeForce 9400 GT liegen, die dann, ohne überlegen zu müssen, die bessere Wahl bleibt. Schade.

Dennoch hinterlässt die Chrome 440 GTX aufgrund des akzeptablen Treibers einen brauchbaren Eindruck. Allerdings muss die Treiberentwicklung weitergehen und die Performance muss weiter steigen, um wirklich konkurrenzfähig zu werden. Weiter machen, S3. Der Weg stimmt!

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