Günstige Smartphones im Test: Samsung Galaxy 3 gegen Acer beTouch e120

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Sasan Abdi
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Bedienung & Oberfläche

Während das e120 in puncto Optik nach unserem Geschmack leicht die Nase vorne hat, wird es in Sachen Bedienung auf dem Papier vom Galaxy 3 übertrumpft – zumindest, was das Display anbetrifft. Grundsätzlich gilt dabei, dass das Samsung-Gerät hier zwar ein wenig besser ausgestattet ist, doch kriegt man in beiden Fällen erwartungsgemäß nicht die feinste Konfiguration geboten: Bei 3,2 Zoll und 240 x 400 Pixeln (I5800) bzw. 3 Zoll und 320 x 240 Pixeln (e120) hat man es in beiden Fällen mit eher kleinen Displays und für heutige Verhältnisse ziemlichen schwachen Auflösungen zu tun. Irgendwo muss der günstige Preis nun einmal herkommen.

Beim Display hat das i5800 die Nase vorn
Beim Display hat das i5800 die Nase vorn

Dementsprechend fällt die Darstellung – mit leichtem Plus für das i5800 – in beiden Fällen annehmbar, aber keinesfalls atemberaubend aus. Der frappierendste Unterschied liegt hier in der Verarbeitung: Beim i5800 kommt ein kapazitives, beim e120 ein resistives TFT-Display zum Einsatz. Das Acer-Gerät reagiert also auf Druck und nicht auf Berührung.

Um die Vor- und Nachteile dieser beiden Display-Arten sind bereits viele Glaubenskriege geführt worden und auch wenn sich mittlerweile zurecht die Ansicht durchgesetzt hat, dass die modernen kapazitiven Displays eine intuitivere, flüssigere Steuerung erlauben, so darf längst nicht als ausgemacht gelten, dass sämtliche resistiven Geräte eine träge Steuerung hätten. Denn auch in dieser Hinsicht gilt: Auf die Verarbeitungsqualität kommt es an.

Das e120 ist hierfür ein gutes Beispiel. Zwar würden wir dem i5800 eine etwas flüssigere Handhabung zuschreiben, doch geht auch die Bedienung des Acer-Gerätes ohne Probleme von der Hand. Dies liegt auch an der erweiterten Knopfreihe: Zusätzlich zur auch beim i5800 vorhandenen Standard-Knopfreihe verfügt das e120 über das erwähnte Steuerkreuz sowie eine direkt unter dem Display platzierte Softtouch-Reihe, welche den direkten Zugriff auf Funktionen wie „Home“ oder die Suche erlaubt (siehe Bilder unten für eine detaillierte Übersicht zu den vorhandenen Knöpfen). Auch wenn man sich über die notwendige bzw. sinnvolle Anzahl von Knöpfen aus vielerlei Perspektiven streiten kann, würden wir in diesem konkreten Fall der umfassenderen Konzeption des Acer-Gerätes den Vorzug geben.

Knopfreihen beim Galaxy 3 und beTouch e120

Verstärkt wird die flüssige Bedienung in beiden Fällen durch eine annehmbare Arbeitsgeschwindigkeit. Auch wenn in beiden Geräten nur 256 MByte RAM sowie vergleichsweise schwache CPUs (667 MHz beim i5800 und 416 MHz beim e120) arbeiten, sind kleinere Denkpausen zwar vorhanden, bewegen sich dabei aber im Rahmen des Erwarteten/Annehmbaren. Vor allem das Galaxy 3, aber auch das beTouch 120 sind somit Beispiele dafür, dass die Zeiten, in denen günstige Smartphones bedientechnisch grausam ausfallen, der Vergangenheit angehören.

Ganz fair ist dieser Vergleich in dieser Hinsicht allerdings nicht, denn immerhin arbeitet das Samsung-Gerät bereits mit dem neueren, anspruchsvolleren Android 2.1, während das e120 (noch) auf die alte Version 1.6 setzt. Auch wenn das e120 nach offiziellen Angaben bereits in den nächsten Wochen auf die Version 2.1 geupdatet werden soll, so lassen sich aus der gegenwärtigen Aufteilung doch einige Rückschlüsse auf die Konzeption schließen: Da Android 2.1 anspruchsvoller ist und dank Pinch-to-Zoom effektiv von kapazitiven Displays profitiert, ist es nur naheliegend, dass Samsung seinem Gerät in Sachen Display und Prozessor eine bessere Ausstattung spendiert – ein lobenswerter, kundenorientierter Umstand, den das Acer-Gerät nicht ohne Weiteres wett machen kann, zumal nicht absehbar ist, wie das hardwaretechnisch etwas schwachbrüstige e120 mit dem neueren Android umgehen wird.

Die Version des Betriebssystems stellt bei der Betrachtung der beiden Geräte dementsprechend das derzeit wichtigste Unterscheidungskriterium dar. Denn wer sicher sein will, dass sein zukünftiges Smartphone ordentlich mit Android 2.1 läuft, kann sich auf das i5800 verlassen – das auf das veraltete Android 1.6 setzende e120 muss dagegen erst noch unter Beweis stellen, wie es mit Eclair umgehen kann, sofern das Update tatsächlich zeitnah verfügbar gemacht wird.

Oberflächentechnisch kriegt man in beiden Fällen erwartungsgemäß den Android-Standard der jeweiligen Version geboten. Samsung legt zudem auch in diesem Fall die solide hauseigene UI TouchWiz in der aktuellen Version 3.0 drüber. Die Modifikationen beim e120 fallen geringer aus: Von kleinen Spielereien wie der Möglichkeit, Einstellungen wie die Konnektivität, Informationen zum Gerät oder die Display-Helligkeit direkt und übersichtlich über ein separates Acer-Widget zu steuern bzw. abzurufen einmal abgesehen, hat man es zu größten Teilen mit der klassischen Oberfläche und dem Widgets-Repertoire von Android 1.6 zu tun.

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