Google Chrome OS im Test: Ein erster Blick auf das Immer-Online-OS
7/7Fazit
Ein endgültiges Fazit abzugeben, ist im Falle von Chrome OS nicht einfach. Zum einen ist das Betriebssystem trotz der Veröffentlichung noch nicht fertig, wichtige Funktionen – insbesondere für den Offline-Betrieb – fehlen noch. Zum anderen haben der Einsatzort und -zweck sowie die jeweils persönlichen Einstellungen gegenüber Google und der „Cloud“ großen Einfluss auf die Wertung.
So muss man sich damit anfreunden, dass fast alle Daten bei Google gespeichert werden, hinzu kommt (noch) die große Abhängigkeit von einer permanenten Internet-Anbindung. Gleichzeitig stehen viele Programme, die man von Mac OS X und Windows kennt, nicht zur Verfügung. In vielen Fällen ist im Web Store kein Pendant erhältlich, der produktive Einsatz beschränkt sich hier also im Wesentlichen auf „Google Text und Tabellen“.
Es stellt sich die Frage, ob man mit einem preiswerten Notebook oder gar einem Netbook nicht besser beraten wäre. Denn auch mit solchen Geräten kann man einerseits die gleichen Dienste und Programme nutzen, die Chrome OS bietet. Zudem ist man weitaus weniger auf eine Internet-Verbindung angewiesen und kann aus einem großen Software-Angebot schöpfen. Einzig bei den Sicherheitsvorkehrungen sowie dem schnellen Boot-Vorgang bleibt Chrome OS überlegen.
In Bezug auf das Samsung XE500C21 gibt es nur wenige Kritikpunkte. Sowohl die Verarbeitung als auch die Tastatur gefallen, einzig das Touchpad sowie die Anzeige sind verbesserungswürdig. Die verlangten knapp 450 Euro dürften in erster Linie der verbauten SSD sowie dem UMTS-Modul anzukreiden sein.
Persönliche Meinung
Als Interessent muss man sich zwei Fragen stellen: Kann ich damit Leben, so viele Daten bei Google zu speichern und reichen mir die Funktionen? Ersteres ist eher mit einem „ja“ als einem „nein“ zu beantworten, sofern man sorgsam mit seinen Informationen umgeht. Nicht alles sollte man Anbietern wie Google, Microsoft oder anderen anvertrauen, ob nun durch Verschlüsselung geschützt oder nicht. Nicht erst seit gestern gibt es Probleme in Bezug auf die Datensicherheit und auch große Konzerne mussten schon den Verlust oder Zugriff durch Dritte eingestehen.
Bei der zweiten Frage sieht es dann schon anders aus. Zwar sind sowohl Google Mail als auch Google Docs in vielen Fällen vollkommen ausreichend, entscheidend ist aber, dass viele Dinge mit den zur Verfügung stehenden Angeboten nicht realisierbar sind. Dies mag zum einen daran liegen, dass das Angebot im Web Store noch eher übersichtlich ist, zum anderen dürfte hier aber die schwache Hardware ab einem gewissen Punkt limitierend wirken.
Deshalb muss man sich auch in Sachen Preis vergleichbare Geräte auf Basis von Windows anschauen. Hier bekommt man für ähnliche Summen Geräte ähnlicher Größe mit deutlich schnelleren Komponenten, teilweise auch mit bereits verbautem UMTS-Modul.
Preise & Verfügbarkeit
Das Samsung XE500C21 ist seit wenigen Wochen hierzulande verfügbar, allerdings nur über die deutsche Amazon-Niederlassung. Die hier getestete Konfiguration mit UMTS-Modul kostet 449 Euro, ohne Mobilfunkmodem sind es 399 Euro.
Chrome OS kann in Form von Chromium OS unter anderem über die Projektseite heruntergeladen werden. Zwar basieren beide auf dem gleichen Programm-Code, unterscheiden sich jedoch in einigen wichtigen Punkten. So fehlen Chromium OS beispielsweise einige Sicherheitsmerkmale wie die automatische Update-Routine oder die „Verified Boot“-Funktion. Neben dem Quellcode gibt es auch verschiedene freie Entwickler, die fertige Programmpakete für virtuelle Maschinen anbieten, die sich jedoch stark in Aktualität und Ausstattung voneinander unterscheiden.
Unternehmen und Bildungseinrichtungen haben die Möglichkeit, Chromebooks zu mieten. In den monatlichen Preisen sind sowohl der Support als auch der Austausch der Geräte nach drei Jahren enthalten. Für Samsungs Chromebook beträgt der Preis 23 Euro für Unternehmen beziehungsweise 17 Euro für Bildungseinrichtungen. Für Acers AC700 werden 21 respektive 17 Euro fällig. In allen Fällen erhöht sich der Preis um zwei Euro, falls es sich um ein Modell mit UMTS-Modul handelt.
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