Hardware-Upgrade: Alle neuen Tesla können vollständig autonom fahren

Update Nicolas La Rocco
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Hardware-Upgrade: Alle neuen Tesla können vollständig autonom fahren
Bild: Tesla

Tesla stattet ab sofort alle neu produzierten Fahrzeuge mit neuer Hardware für autonomes Fahren aus. Bisher hatte Tesla lediglich über Optimierungen an der Software Veränderungen respektive Verbesserungen vorgenommen. Für die Datenverarbeitung der neuen Sensorik ist ein neuer Computer mit 40-facher Rechenleistung zuständig.

Model S und Model X sowie das zukünftige Model 3 sind ab sofort respektive werden im Falle des Model 3 in Zukunft mit Hardware für vollständig autonomes Fahren nach SAE-Level 5 ausgestattet sein. Seit gestern produzierte Fahrzeuge sind mit einem neuen Hardware-Paket ausgerüstet, das dies ermöglicht. Bereits Ende 2017 will Elon Musk die erste autonome Fahrt eines Tesla von Los Angeles nach New York demonstrieren.

Acht rund um das Fahrzeug verbaute Surround-Kameras ermöglichen dem Fahrzeug einen 360-Grad-Blick in bis zu 250 Meter Entfernung um sich selbst. Bisher war nur eine einzige Kamera verbaut. Hinzu kommen zwölf aktualisierte Ultraschallsensoren, die feste und weiche Objekte auf annähernd die zweifache Distanz gegenüber den bisherigen Sensoren erkennen können sollen. Nach vorne blickt außerdem weiterhin das mit dem Autopilot-Update auf Version 8.0 aufgewertete Radar.

Neue Sensorik für alle seit gestern produzierten Tesla-Modelle
Neue Sensorik für alle seit gestern produzierten Tesla-Modelle (Bild: Tesla)

Neuer Onboard-Computer mit der 40-fachen Rechenleistung

Tesla gibt an, in allen Fahrzeugen stecke ab sofort ein neuer Onboard-Computer mit der 40-fachen Rechenleistung des zuvor verbauten Modells. Laut The Verge basiert der Computer „auf einer Titan-X-GPU“ von Nvidia. Um welche Komponenten es sich jedoch genau handelt, wird nicht preisgegeben. Das Nachrüsten der neuen Autonomie-Hardware sei laut Elon Musk nicht möglich, da die Kosten viel zu hoch seien.

Autonomie-Features temporär deaktiviert

Ausschöpfen können Käufer eines neuen Tesla die neue Hardware allerdings noch nicht direkt zur Auslieferung. Das Unternehmen möchte zunächst weitere Millionen Meilen Erfahrung sammeln, um signifikante Fortschritte bei Sicherheit und Nutzen sicherzustellen. Das hat allerdings zur Folge, dass neu ausgelieferte Tesla zunächst weniger aktive Autonomiefunktionen haben werden als ältere Modelle.

OTA-Update bringt Funktionen zurück

Temporär nicht mehr zur Verfügung stehen die automatische Notfallbremse, die Kollisionswarnung, der Spurhalteassistent und der aktive Tempomat. Sobald diese Features in Kombination mit der neuen Hardware als sicher eingestuft worden sind, sollen sie über ein OTA-Update an die Fahrzeuge wieder freigeschaltet werden.

Preisanpassungen für die neue Autonomie-Hardware hat Tesla nicht angekündigt.

Update

Die neue Autonomie-Hardware für alle Tesla wird zwar ohne Aufpreis in allen seit vorgestern produzierten Fahrzeugen verbaut, Tesla verlangt aber Geld für die Freischaltung der Features – und nicht gerade wenig. Für die verbesserte Autopilot-Funktionalität verlangt Tesla für eine Freischaltung direkt bei Bestellung 5.500 Euro, bei nachträglicher Aktivierung sogar 6.600 Euro. Für das „volle Potenzial für autonomes Fahren“ verlangt Tesla laut Konfigurator 3.300 Euro oder nachträglich 4.400 Euro.

Außerdem hat Nvidia bekannt gegeben, dass es sich bei dem verbauten Onboard-Computer um das Drive PX 2 mit Denver-2-Kernen und Pascal-Grafik handelt.