Android 8.0 Oreo im Test: Die wichtigsten Veränderungen im Überblick

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Nicolas La Rocco
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Erweiterter Farbraum und neue Display-Typen

Google hat den Trend hin zu Geräten mit erweitertem Farbraum und besonderen Displaygrößen bisher verschlafen. Als sich im letzten Jahr in der Gerüchteküche die ersten Geräte mit neuen Formaten und besonders schmalen Rahmen angekündigt haben, stellte Google zwei vergleichsweise konservativ gestaltete Pixel-Smartphones mit breiten Rändern vor. Unter Android 8.0 unterstützt Google erstmals von Haus aus Displays, die ein größeres Seitenverhältnis als 1,86 aufweisen. Geräte wie das Samsung Galaxy S8 oder LG G6 und V30 nutzen beispielsweise ein Seitenverhältnis von 2,06 und 2. Da zumindest das Pixel 2 XL wohl ein Display ähnlich das des V30 verwenden wird, musste Google auch für sein eigenes, kommendes Smartphone Anpassungen vornehmen. OEMs müssen jetzt keine eigenen Code-Anpassungen mehr durchführen.

Smartphone-Displays wie beim Galaxy S8 werden in Stock-Android unterstützt
Smartphone-Displays wie beim Galaxy S8 werden in Stock-Android unterstützt

Auch bei Geräten mit mehreren Displays, wie etwa dem HTC U Ultra und LG V20 oder Smartphones mit Second-Screen auf der Rückseite, bedarf es jetzt keiner manuellen Anpassungen mehr. Android 8.0 bietet ab Werk eine Multi-Display-Unterstützung. Bei einer für Android 8.0 programmierten App kann vom Entwickler spezifiziert werden, welche Aktionen der App auf welchem Display ausgeführt werden sollen.

Am Farbmanagement hat Google ebenfalls Hand angelegt. Es werden fortan Geräte mit Displays für einen erweiterten Farbraum unterstützt. Auch hier ist Google am Aufholen, da Apple dies bereits seit dem iPad Pro mit 9,7 Zoll (Test) und dem iPhone 7 (Test) unterstützt. Android 8.0 kann unter anderem mit AdobeRGB, Pro Photo RGB und DCI-P3 umgehen.

Adaptive App-Icons

Weiteres Entgegenkommen für OEMs gibt es mit den adaptiven App-Icons, die auf unterschiedlichen Geräten je nach Preset des Launchers unterschiedliche Formen haben können. Apps mit adaptivem App-Icon richten sich nach den Vorgaben des Geräteherstellers und haben dann statt der standardmäßig runden Form zum Beispiel eine rechteckige oder bestehen aus einem Rechteck mit leicht bis stark abgerundeten Ecken. Ab dem Android Studio 3.0 können Entwickler entsprechende Formen in ihren Apps hinterlegen, wobei vom OEM auch andere Optionen zulässig sind.

Adaptive App-Icons bestehen aus zwei Layern
Adaptive App-Icons bestehen aus zwei Layern (Bild: Google)

Neu sind zudem Animationen innerhalb des App-Icons. Dafür teilt Google dieses in zwei Ebenen auf: eine äußere mit 108 × 108 dp und eine innere mit 72 × 72 dp. Die jeweils 18 dp auf jeder der vier Seiten der größeren Ebene dienen in diesem Fall als Spielraum für mögliche Animationen, ohne dass sich das Icon von seiner Grundfläche her für die Animation auf dem Homescreen verschieben muss.

Fremde App-Quellen

Android 8.0 sichert die Installation von Apps, die nicht aus Google Play stammen, anders ab als Android 7.0. Die Veränderung richtet sich insbesondere an Nutzer von alternativen App-Stores, die sich jetzt besser vor ungewünschten Installationen absichern können. Um fremde App-Stores zu verwenden, musste bisher in den Einstellungen die Freigabe erteilt werden, dass Android Installationen aus unbekannten Quellen erlaubt. Diese hatte aber den Nachteil, dass daraufin Apps aus allen unbekannten Quellen installiert werden konnten. Unter Android 8.0 gibt es diese Funktion nicht mehr, stattdessen lassen sich jetzt mehrere Quellen unbekannter Apps, etwa Chrome oder Google Drive, einzeln verwalten. Für jede dieser Quellen muss zunächst eine Freigabe erteilt werden.

Die unbekannten App-Quellen lassen sich einzeln verwalten
Die unbekannten App-Quellen lassen sich einzeln verwalten