AM4-Mainboards: Einmal Mini-ITX und dreimal µATX mit B550 von ASRock

Update Frank Meyer
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AM4-Mainboards: Einmal Mini-ITX und dreimal µATX mit B550 von ASRock
Bild: ASRock

Neben großen ATX-Ablegern hat ASRock auch für kompakte PC-Systeme auf Basis von Ryzen 3000 Mainboards mit AMDs Mittelklasse-Chipsatz B550 aufgelegt. Der Zwerg im Portfolio, das B550 Phantom Gaming-ITX/ax, kommt in Mini-ITX, im Micro-ATX-Format gibt es gleich drei Modelle.

ASRock B550 Phantom Gaming-ITX/ax in Mini-ITX

Für besonders kompakte PC-Systeme hat ASRock das AM4-Mainboard B550 Phantom Gaming-ITX/ax im Mini-ITX-Formfaktor mit AMDs B550-Chipsatz aufgelegt. Die Ausstattungsliste ist – gemessen an der kleinen Platine (170 × 170 mm) – ansprechend. Die CPU bezieht die Energie über ein 8-Phasen-Design, das vom Netzteil via 24-PIN- und einem weiteren 8-PIN-Anschluss gespeist wird. In zwei RAM-Slots können bis zu 64 GB DDR4-RAM verbaut werden, der laut Datenblatt bis zu einer Geschwindigkeit von 4.733 MHz offiziell unterstützt werden. Die PCIe-x16-Aufnahme und der erste M.2-Slot teilen sich wie bei B550-Mainboards üblich die schnellen Datenleitungen nach Version 4.0. Der zweite SSD-Steckplatz ist über den Chipsatz mit vier PCIe-3.0-Lanes angebunden.

ASRock B550 Phantom Gaming-ITX/ax

Das B550 Phantom Gaming-ITX/ax ist mit einem bei B550-Mainboards eher seltenem 2,5-Gbit-LAN-Chip von Intel (i225V) und einem Wi-Fi-6-Modul ausgestattet. An der Anschlussblende sind abseits des RJ45-Port und der beiden Antennenbuchsen mit DisplayPort (1.4) und HDMI (2.1) als Videoausgänge sowie einer via USB 3.2 Gen2 angebundener Typ-C-Buchse auch vier klassische Typ-A-Stecker verbaut. Darüber hinaus sitzt auf dem PCB des B550 Phantom Gaming-ITX/ax ein bei Platinen von ASRock nicht ungewöhnlicher Typ-C-Stecker, der für den Frontanschluss eines Gehäuses genutzt werden kann. Als Audiolösung kommt Realteks aktuell bester Chip, der ALC1220, zum Einsatz.

3 × Micro-ATX in der Mittel- und Einstiegsklasse

Bei den drei Micro-ATX-Platinen handelt es sich um die Modelle B550M Steel Legend, B550M Pro4 und B550M-HDV, die sich – bis auf das HDV – beim Ausstattungsniveau nicht signifikant von den ATX-Pendants unterscheiden. In der Mittelklasse rangiert das B550M Steel Legend, die untere Mittelklasse bedient mit einem reduzierten Ausstattungspaket das B550M Pro4, während das B550M-HDV mit magerer Ausstattung das Einstiegssegment adressiert.

ASRock B550M Steel Legend

Nur das B550 Steel Legend bietet in µATX 2,5-Gbit-LAN

Beim Steel Legend ist trotz der kompakten Abmessungen die Spannungsregulation via 10-Phasen-Design realisiert. Wie beim größeren Pendant mit 60-A-Mosfets. Als Netzwerkanschluss wird 2,5-Gbit-LAN geboten und neben einem schnellen USB-Typ-C-Anschluss mit 10 Gbit/s (USB 3.2 Gen 2) sind mehrere Typ-A-Buchsen am I/O-Panel verbaut.

ASRock B550M Pro4

Das B550M Pro4 ist von ASRock hingegen vergleichsweise konservativ ausgelegt. Die für B550-Platinen üblichen Basis-Merkmale wie vier Steckplätze für Arbeitsspeicher sowie je ein via PCIe 4.0 angebundener x16- und M.2-Slot sind für weniger anspruchsvolle Nutzer auf dem Micro-ATX-Modell vorhanden. Der erste SSD-Steckplatz verfügt darüber hinaus über ein Kühlblech. Sechs SATA-Ports sind für weitere Speichermedien vorhanden. Abseits der zwei gewöhnlichen Ausgänge vom Typ DisplayPort und HDMI ist am Anschlusspanel des B550M Pro4 noch ein älterer DSub-Port verbaut. Für Peripherie bieten sich neben einer USB-Typ-C-Buchse noch sieben Typ-A-Anschlüsse an.

ASRock B550M-HDV

Gigabit-LAN und günstiger Audiochip beim Budget-Modell

Noch spärlicher und somit in der Budget-Klasse angesiedelt ist bei ASRock im Micro-ATX-Formfaktor mit AMDs Mittelklasse Chipsatz B550 das B550M-HDV. Dem Pro4 in µATX folgend, wird nur Gigabit-LAN geboten. Ein PCIe-4.0-x16-Slot kann Grafikkarten aufnehmen, während die übrigen vier schnellen Datenleitungen für eine M.2-Aufnahme genutzt werden. Mit nur zwei DIMM-Slots für Arbeitsspeicher, vier SATA-Ports, ohne USB 3.2 Gen2 und dem alten Realtek-Audiochip ALC887 ist auch die übrige Ausstattung des B550M-HDV spartanisch. Eine Seltenheit bei B550-Mainboards ist hingegen ein DVI-Ausgang.

Alle Modelle werden, wie von AMD auferlegt, erst ab Mitte bis Ende Juni im Handel eintreffen und verfügbar werden. Offizieller NDA-Termin ist der 16. Juni.

Micro-ATX--Mainboards von ASRock für AMD Ryzen 3000 (4000) mit B550-Chipsatz
B550M Steel Legend B550M Pro4 B550M-HDV
Format Micro-ATX (244 × 244 mm)
Sockel AMD AM4
Chipsatz AMD B550
CPU-Support AMD Ryzen 3000/4000 (Matisse/Vermeer)
RAM 4 × DDR4-DIMM, max. 128 GB
bis zu 4.733+ MHz (OC)
2 × DDR4-DIMM, max. 128 GB
bis zu 4.733+ MHz (OC)
PCIe-Slots 1 × PCIe 4.0 x16
1 × PCIe 3.0 x16 (x4)
1 × PCIe 3.0 x1
1 × PCIe 4.0 x16
1 × PCIe 3.0 x1
Video 1 × DisplayPort (1.4)
1 × HDMI-Ausgang (2.1)
über integrierte Grafikeinheit
1 × DisplayPort (1.4)
1 × HDMI-Ausgang (2.1)
1 × DSub
über integrierte Grafikeinheit
1 × HDMI-Ausgang (2.1)
1 × DVI
1 × DSub
über integrierte Grafikeinheit
Ethernet 1 × Realtek RTL8125BG, 2,5-Gigabit-LAN 1 × Realtek RTL8111H, Gigabit-LAN
WLAN
Massenspeicher 1 × M.2 PCIe 4.0 x4 (64 Gbit/s)
1 × M.2 PCIe 3.0 x2 (16 Gbit/s)
6 × SATA 3.0 (6 Gbit/s)
1 × M.2 PCIe 4.0 x4 (64 Gbit/s)
4 × SATA 3.0 (6 Gbit/s)
USB (Typ C) 1 × USB 3.2 Gen2 (10 Gbit/s)
USB (Typ A) 1 × USB 3.2 Gen2 (10 Gbit/s)
8 × USB 3.2 Gen1 (5 Gbit/s)
6 × USB 2.0
6 × USB 3.2 Gen1 (5 Gbit/s)
6 × USB 2.0
Audio 8-Kanal-Soundlösung
(Realtek ALC1200)
8-Kanal-Soundlösung
(Realtek ALC887)
UVP Hersteller k.A. k.A. k.A.
Preis im Handel
Stand: 17.06.2020
159,61 Euro 119,00 Euro 80,00 Euro
Update

Abseits der größeren B550-Mainboards im Formfaktor ATX sind von ASRock auch erste AM4-Platinen mit AMDs neuem Mittelklasse-Chipsatz in Micro-ATX zwischenzeitlich im Handel vorrätig. Zu den ersten Vertretern der kompakteren B550-Mainboards gehören unter anderem das B550M Steel Legend ab 159 Euro und das B550M Pro4 ab 119 Euro, von denen erste Exemplare nun im Einzelhandel verfügbar sind.

Die für ITX-Puristen interessante und noch kompaktere AM4-Alternative mit B550-Chipsatz, das Modell B550 Phantom Gaming-ITX/ax, wird derzeit im Preisvergleich noch mit einem unbekannten Liefertermin und ohne verlässliche Preisangabe geführt. Der Einführungspreis wird laut den Händlern aktuell für um die 220 Euro prognostiziert.