Switch Online Expansion Pack: N64-Spiele starten mit technischen Problemen

Max Doll
59 Kommentare
Switch Online Expansion Pack: N64-Spiele starten mit technischen Problemen
Bild: Nintendo

Für eine monatliche Gebühr stellt Nintendo N64-Spiele auf der Switch bereit. Das Angebot ist den Preis aktuell nicht wert. In Foren und auf sozialen Medien häufen sich Beschwerden: Die technische Umsetzung lässt stark zu wünschen übrig.

Die Beschwerden reichen von nicht intuitiven und zugleich nicht konfigurierbaren Controller-Layouts über stotternde Bildraten und Emulationsprobleme. Zelda: Ocarina of Time etwa ist laut einer Analyse des Speedrunners ZFG1 selbst der Version auf der Wii U unterlegen. Dies betrifft neben dem offensichtlichen Qualitätsverlust der Wassertexturen auch den Nebel, der auf der Switch fehlt, sowie die Darstellung von Farben, die deutliche Unterschiede zum Original aufweist. Dazu komme zumindest bei Zelda erheblicher Input Lag, den auch GameXplain auf YouTube zeigt. Zu den Vorzügen der neuen Emulation zählt ZFG1 lediglich das hübsche Gesamtbild, schnelle Ladezeiten und geringen Lag.

Weitere Unzulänglichkeiten der Portierungen tragen andere Nutzer zusammen. Mario-Titel ruckeln beim Intro in der Audioausgabe erheblich, was am Netcode liegt: Spiele würden angehalten, bis alle Spieler wieder zeitgleich unterwegs seien, schreibt Emulator-Experte SpookmealDome. In Mario Kart 64 hat Nintendo darüber hinaus den Hinweis auf das Controller Pak zum Speichern von Geistern für das Zeitfahren im Spiel belassen. Ein solches Pak gibt es für die Switch allerdings nicht, weshalb das Zeitfahren nicht möglich ist.

Ein schwacher Start

Das Expansion Pack für die Switch legt so einen enorm schwachen Start hin. Zur Jahresgebühr von 40 Euro beziehungsweise einem Aufpreis von 20 Euro gegenüber Switch Online waren die nur neun N64-Spiele neben einer weiteren Handvoll Titeln für den Sega Mega Drive das große Zugpferd.

Der dafür sportliche Preis lässt sich in Anbetracht solcher Fehler noch schwerer rechtfertigen. Zugleich belegt er, dass Nintendo Retro-Spiele nicht recht verstanden hat. Wer alte Spiele mag, zahlt durchaus gerne noch einmal dafür, wie der Erfolg von GOG beweist, erwartet im Gegenzug aber die technisch beste Version des Klassikers, die einfach zu laufen hat. Eine unzulängliche, fehlerbehaftete Emulation erfüllt diese Anforderungen nicht, erst recht nicht unter Berücksichtigung der Alternativen.