Holoride: Audi bringt Virtual Reality zum Sommer in neue Autos

Update 2 Nicolas La Rocco
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Holoride: Audi bringt Virtual Reality zum Sommer in neue Autos
Bild: Audi

Audi ist der erste Automobilhersteller, der das Virtual-Reality-Erlebnis Holoride zum Sommer in ersten Fahrzeugen anbieten wird. Das hat das Unternehmen im Rahmen des Festivals South by Southwest (SXSW) in Texas angekündigt. Der Ankündigung nach zu urteilen wird Holoride ausschließlich für neu produzierten Fahrzeuge angeboten.

Es ist erst rund anderthalb Wochen her, dass Holoride im Rahmen des MWC die Vive Flow als erstes für die Serienintegration freigegebene Virtual-Reality-Headset angekündigt hat. Jetzt folgt Audi, das Anteile an Holoride hält und die erste öffentliche Demonstration Anfang 2019 begleitete, zur SXSW mit der Ankündigung, Holoride ab Juni in ausgewählten Modellen, die mit dem modularen Infotainment-Baukasten der dritten Generation (MIB 3) und dem „neuesten Software-Cluster“ vom Band rollen, anzubieten.

Holoride für neue Autos mit MIB 3

Weil Audi explizit von Autos spricht, die „vom Band rollen“, ist nicht von einer nachträglichen Verfügbarkeit per OTA-Update für Fahrzeuge mit MIB 3 vor Juni 2022 auszugehen, obwohl Holoride lediglich über die Bluetooth-Schnittstelle des Autos mit diesem kommuniziert. Zum Sommer hin soll Holoride im Audi A4, A5, A6, A7, A8, Q5, Q7, Q8, e-tron und e-tron GT quattro angeboten werden. Die VR-Lösung soll auf dem gesamten europäischen Markt sowie in Kanada, den USA, Japan und China angeboten werden, zuerst aber in Deutschland, England und den USA. Angaben zur Preisgestaltung oder zu möglichen Bundles mit einer VR-Brille hat Audi noch nicht gemacht.

Integration von Holoride bei Audi
Integration von Holoride bei Audi (Bild: Audi)

Vive Flow kommt zuerst für Holoride zum Einsatz

Der Autohersteller setzt ein für Holoride freigegebenes Virtual-Reality-Headset für die Nutzung voraus, nennt allerdings keine derzeit verfügbare Lösung explizit beim Namen. Das ist insofern verwunderlich, als dass ja erst vor wenigen Tagen von Holoride die Vive Flow als offiziell erste VR-Brille für das System angekündigt wurde. Auf den Fotos von Audi zur Ankündigung ist deshalb ausschließlich die Vive Flow zu sehen, weshalb deren Einsatz als gesichert angesehen werden darf. Holoride ist aber grundsätzlich auch auf anderen VR-Brillen lauffähig.

Filme, Spiele und mehr in VR

Holoride funktioniert so, dass der Mitfahrer nur vermeintlich von der echten Welt abgekoppelt wird. Stattdessen werden die Fahrzeugdaten an das Erlebnis auf der VR-Brille gekoppelt, sodass der Träger zwar in eine virtuelle Welt eintauchen kann, aber nie vollständig die Verbindung zur echten Welt verliert. Fährt das Auto durch eine Rechtskurve, so fliegt auch das Raumschiff in der imaginären Welt nach rechts. Beschleunigt das Fahrzeug, beschleunigt auch das Raumschiff. Das hilft dabei, Symptome wie Übelkeit etwas bei langer Nutzung eines Tablets im Auto zu unterbinden. Audi will für Holoride Filme, Spiele und interaktive Inhalte anbieten, macht zur SXSW aber keine konkreten Angaben. Ersteindrücke zu Holoride auf der Vive Flow konnte ComputerBase zum MWC sammeln.

Update

Audi hat auf Nachfrage bestätigt, dass Holoride nicht nachträglich integriert werden könne. Erst das aktualisierte MIB 3 bringe ein nicht nachträglich aufspielbares Software-Cluster mit entsprechender Schnittstelle für Holoride mit. Davon abgesehen laufe für die nutzbaren VR-Brillen derzeit noch ein Freigabeprozess, die Vive Flow dürfte zum Start im Juni aber zur Verfügung stehen. Holoride soll im Rahmen von Audi Connect und somit nicht als separate Option gegen weiteren Aufpreis angeboten werden.

Update

Porsche, das bereits zuvor an Pilotprojekten mit Holoride beteiligt war, will das System im Rahmen einer Pilotphase im Porsche Experience Center (PEC) Los Angeles jetzt erstmals kommerziell einsetzen, um Kunden mit dem VR-Shooter „Cosmic Chase“ auf eine virtuelle Rundfahrt zu nehmen. Das Angebot diene dazu, die Kundennachfrage und die technische Stabilität zu bewerten, um eine mögliche Einführung in anderen Porsche Experience Centern weltweit vorzubereiten. Bei Porsche kommt allerdings keine Vive Flow zum Einsatz, sondern eine von Oculus selbst nicht mehr angebotene Oculus Go.