Um bis zu 80 Prozent: Speicherhersteller SK Hynix kürzt Ausgaben massiv

Update Volker Rißka
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Um bis zu 80 Prozent: Speicherhersteller SK Hynix kürzt Ausgaben massiv
Bild: SK Hynix

Die Krise hat die Speicherbranche voll erfasst. Nach Micron und Kioxia kürzt auch SK Hynix seine kurzfristigen Ausgaben massiv, von bis zu 80 Prozent ist in asiatischen Medien die Rede. Der vielfach genannte und bekannte Schweinezyklus schlägt einmal mehr in der DRAM-Sparte zu.

SK Hynix steht letztlich genau so da, wie die anderen Speicherhersteller. Alle sind extrem optimistisch mit viel Rückenwind aus dem ersten Halbjahr gekommen, präsentierten extrem gute Zahlen. Deshalb war auch der Ausblick Anfang Juli bei vielen Firmen zwar etwas düsterer als zuvor, die Realität hat sie in den drei Monaten dann aber schnell eingeholt und nun folgen deutlich größere Anpassungen. Bei SK Hynix sollen diese nun erst einmal primär die Ausgaben für die nächste Zeit betreffen, wobei die Größenordnung mit bis zu 80 Prozent ein deutlich anderes Kaliber ist, als die jeweils nur um 30 Prozent gekürzte Ausgaben bei Micron und 30 Prozent verringerte Kapazität bei Kioxia.

Alles soll dazu dienen, die Überversorgung zu verringern und den Preisverfall zu stoppen. Langfristige Projekte wie Fabrik-Neubauten sind davon in der Regel ausgenommen, denn diese werden benötigt, um den Markt auf dem Höhepunkt der Nachfrage versorgen zu können – das Auf und Ab des Schweinezyklus.

Der Blick richtet sich auf die Branchenriesen

Laut Analysten seien nun noch Branchenriesen wie Samsung, Intel und auch TSMC am Zug, ihre Ausgaben für die nahe Zukunft zu überdenken. Denn die Krise wirkt sich nicht nur auf die Speichersparte aus. Samsung bleibt trotz der Platzierung als Mischkonzern zu einem großen Teil von der Halbleitersparte und dort fast ausschließlich von der DRAM- und NAND-Fertigung abhängig, sie sorgt für rund 30 Prozent des Umsatzes aber über 70 Prozent des Gewinns. Zumindest eine Produktionsanpassung wird hier erwartet, denn Prognosen sehen aktuell deutliche Gewinnrückgänge um die 25 Prozent.

Intels Prognosen waren zuletzt bereits alles andere als rosig, mit Spannung wird hier auf Ende Oktober geblickt, wenn der neue Quartalsbericht ins Haus steht. Spätestens dort wird es eine offizielle Aussage zu geplanten Ausgaben für die Zukunft geben. Gleiches gilt für TSMC, deren Quartalsbericht bereits in der kommenden Woche ansteht. Die aktuellen Umsätze werden dort erneut Rekorde brechen, die große Frage bleibt jedoch, was auf den CAPEX von 40 bis 44 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr im kommenden folgen wird.

Update

Samsung wird heute vom Tech Day mit der Aussage zitiert, aktuell keine Pläne für Kürzungen in der Chip-Produktion zu haben.

“No one at Samsung is talking about cutting chip production for now.”