Meta Quest 2/Pro: Bundeskartellamt erlaubt Verkauf in Deutschland

Update David Pertzborn
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Meta Quest 2/Pro: Bundeskartellamt erlaubt Verkauf in Deutschland
Bild: Logitech

Da Meta die Nutzung der Meta Quest 2 und Pro auch ohne Facebook-Account erlaubt, steht das Bundeskartellamt einer Veröffentlichung in Deutschland nicht mehr im Weg. Die Meta Quest 2 soll laut einem Unternehmenssprecher noch dieses Jahr in Deutschland auf den Markt kommen. Das Bundeskartellamt beobachtet die Situation weiter.

Wettbewerbsrechtlicher Hintergrund

Ursprünglich hatte Meta angekündigt, die Nutzung der Quest 2 (weltweit) nur in Verbindung mit einem aktiven Facebook-Konto zu ermöglichen. Daraufhin hat das Bundeskartellamt angekündigt, ein Verfahren gegen Meta (damals noch Facebook) einzuleiten. Als Reaktion darauf hat Meta vorsorglich alle VR-Headsets in Deutschland vom Markt genommen. Im Mai 2022 stellte das Bundeskartellamt fest, dass es sich bei Meta um ein Unternehmen mit einer überragenden marktübergreifenden Bedeutung für den Wettbewerb handelt und sich somit an besondere Auflagen zu halten hat. Laut Bundeskartellamt signalisierte Meta hier Interesse an einer einvernehmlichen Lösung. Zusätzlich zu der erzwungen Verknüpfung der VR-Headsets mit einem Facebook-Account, wurde auch die damit indirekt verbundene dienstübergreifende Verarbeitung von Daten kritisiert.

Erst durch die Trennung sind Metas VR-Brillen ein eigenständiges Angebot
Erst durch die Trennung sind Metas VR-Brillen ein eigenständiges Angebot (Bild: Bundeskartellamt)

Bedenken unter Vorbehalt ausgeräumt

Unter dem Vorbehalt, dass Meta die Nutzung ohne Facebook-Account nicht nur ermöglicht, sondern diese Wahlmöglichkeit im Rahmen der Gesetze auch ausreichend ist, geht das Bundeskartellamt aktuell davon aus, dass diese Bedenken grundsätzlich ausgeräumt sind. Zu diesem Schluss gelangte das Amt unter Einbeziehung der tatsächlichen Nutzungsdaten sowie der von Meta entworfenen Nutzerdialogen zur Auswahl der Accountart.

Die Frage bezüglich der Datenflüsse zwischen den verschiedenen Bereichen sei laut dem Bundeskartellamt noch nicht abschließend geklärt, wenn auch Versicherungen Metas vorliegen sich hier an die entsprechenden Anforderungen zu halten. Insbesondere hat Meta erneut erklärt, dass es keine Datenflüsse zwischen dem VR-Bereich und den restlichen Unternehmensbereichen geben wird, sollte ein Nutzer die beiden Accounts nicht aktiv verbinden. Ausnahmen hierfür soll es, wenn überhaupt, nur für Sicherheits- oder Rechtsfragen sowie ähnlichen Bereichen geben. Der komplette Fallbericht des Bundeskartellamts ist online abrufbar.

Verfügbarkeit noch dieses Jahr

Auf Rückfrage zu dem Thema hat Meta bestätigt, dass eine Veröffentlichung der Meta Quest 2 in Deutschland noch in diesem Jahr stattfinden und auch die Meta Quest Pro so bald wie möglich auf dem deutschen Markt erscheinen soll.

Update

Nach der Entscheidung des Bundeskartellamts sind Quest Pro und Quest 2 jetzt im Online-Shop von Meta verfügbar. Die Quest Pro kostet ab 1.799,99 Euro, während die Quest 2 ab 449,99 Euro angeboten wird. ComputerBase hatte sich zuletzt um eine Bemusterung durch Meta bemüht, wurde aber auf den Januar vertröstet.