AMD Adrenalin 23.2.1 WHQL: Treiber für Radeon RX 7000 & RX 6000 liefert mehr FPS

Update 2 Fabian Vecellio del Monego
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AMD Adrenalin 23.2.1 WHQL: Treiber für Radeon RX 7000 & RX 6000 liefert mehr FPS

Zum Valentinstag gab es nun nicht Ryzen 7000 mit 3D V-Cache, wie AMD Anfang des Monats fälschlicherweise kommunizierte, sondern kurz vor Mitternacht einen neuen Radeon-Grafiktreiber. Der Adrenalin 23.2.1 WHQL soll Radeon-Grafikkarten durch die Bank mehr Leistung entlocken und enthält Optimierungen für Hogwarts Legacy (Test).

Mehr FPS in Hogwarts Legacy und andernorts

Direkt vorab zum Elefanten im Raum: Mit dem Adrenalin 23.2.1 WHQL hat nun auch AMD nach Nvidia und Intel eine Woche nach dem Vorab-Release der wohl größten Triple-A-Neuerscheinung im ersten Halbjahr 2023 endlich einen entsprechenden Day-1- Day-7-Treiber am Start. Und ja, die Grafikfehler bei Verwendung der Radeon RX 7900 XTX und RX 7900 XT (Test) sollen Geschichte sein, beteuert der Hersteller, das weiße Gras sei nun grün. Außerdem liefere der neue Treiber in Hogwarts Legacy bis zu 4 Prozent mehr FPS. Darüber hinaus stellt AMD in Aussicht, die Raytracing-Leistung in Zukunft weiter zu verbessern. Radeon-Grafikkarten schneiden in dieser Disziplin im Vergleich zu ihren GeForce-Pendants bislang schwächer als üblich ab.

Leistung einer Radeon RX 6900 XT im Verlauf der Zeit
Leistung einer Radeon RX 6900 XT im Verlauf der Zeit (Bild: AMD)

Abseits dessen gibt es zahlreiche weitere Verbesserungen, so spricht AMD bei Forspoken (Test) von bis zu 7 Prozent mehr FPS mit einer Radeon RX 6950 XT (Test) beim Wechsel vom Adrenalin 22.11.2 zum Adrenalin 23.2.1. Beim gleichen Vergleich steigt die Leistung in Marvel's Spider-Man Remastered (Test) um bis zu 4 Prozent und in F1 2022 (Test) gar um bis zu 19 Prozent. Auch in Cyberpunk 2077 (Test), God of War (Test) und Hitman 3 (Test) gibt es Verbesserungen, wie Herstellerbenchmarks zeigen.

Adrenalin 22.11.2 zu 23.2.1 (Radeon RX 6950 XT)
  • Borderlands 3: Bis zu 4 Prozent mehr FPS
  • DOOM Eternal: Bis zu 9 Prozent mehr FPS
  • F1 2022: Bis zu 19 Prozent mehr FPS
  • Hitman 3: Bis zu 4 Prozent mehr FPS
  • Hogwarts Legacy: Bis zu 4 Prozent mehr FPS
  • Marvel’s Guardians of the Galaxy: Bis zu 6 Prozent mehr FPS
  • Marvel’s Spider-Man Remastered: Bis zu 4 Prozent mehr FPS
  • Quake II RTX: Bis zu 7 Prozent mehr FPS
  • Shadow of the Tomb Raider: Bis zu 6 Prozent mehr FPS
  • Sniper Elite 5: Bis zu 3 Prozent mehr FPS

Zu bedenken ist dabei, dass die von AMD kommunizierten Leistungssteigerungen höchstwahrscheinlich ein Best-Case-Szenario darstellen, das mit kleineren Radeon-RX-6000-Grafikkarten oder gar älteren Radeon-Modellen höchstwahrscheinlich nicht in diesem Ausmaß respektive gar nicht nachzuvollziehen sein kann. Auch die Auswirkungen des Adrenalin 23.2.1 auf Radeon RX 7000 bleiben abzuwarten – immerhin erhielten die RDNA-3-Grafikkarten bereits vier neue Grafiktreiber. Dass AMD des Weiteren für die aufgeführten Benchmarks stets auf die Radeon RX 6900 XT (Test) oder RX 6950 XT zurückgreift, kommt wahrscheinlich nicht von ungefähr.

Ein Treiber für Radeon RX 400 bis RX 7000

Der neue Grafiktreiber löst das von AMD bereits Anfang Februar gegebene Versprechen ein, die Treiber für Radeon RX 7000 und ältere Radeon-Grafikbeschleuniger wieder zu bündeln. Denn den Verkaufsstart von Radeon RX 7900 XTX und RX 7900 XT begleitete AMD zwar mit dem Adrenalin 22.12.1 und später folgten Adrenalin 22.12.2 (Test), Adrenalin 23.1.1 sowie Adrenalin 23.1.2 exklusiv für die beiden neuen RDNA-3-Grafikkarten; ältere Radeon-Modelle gingen aber leer aus und mussten weiterhin auf den Anfang Dezember 2022 erschienenen Adrenalin 22.11.2 zurückgreifen.

Encoding-Updates und Fehlerbehebungen

AMD weist daraufhin, dass die bislang nur für Radeon RX 7000 veröffentlichten Streaming-Optimierungen für die Codecs H.265 und H.264 sowie Updates für die Software AMD Link mit dem Adrenalin 23.2.1 nun auch für Radeon RX 6000 gelten. Der Hersteller betont darüber hinaus, dass OBS Studio jetzt AV1-Kodierung auf RDNA-3-Grafikkarten unterstützt. Und wie üblich gibt es eine ganze Reihe an Fehlerbehebungen.

Fixed Issues, Known Issues & Notes

Download auf ComputerBase

Der Adrenalin Edition 23.2.1 WHQL (Release Notes) kann wie gewohnt direkt unterhalb dieser Meldung aus dem Downloadbereich von ComputerBase heruntergeladen werden.

Die Redaktion dankt den Community-Mitgliedern V_182 und SVΞN für die Hinweise zu dieser Meldung.

Update

Auf Twitter und auf Reddit, aber auch innerhalb der Community auf ComputerBase, berichten Nutzer vorwiegend unter Windows 10, aber auch unter Windows 11, vermehrt von schwerwiegenden Problemen mit dem neuen Adrenalin 23.2.1 WHQL. So könne eine Installation unter Umständen dazu führen, dass sich der Computer nicht mehr starten lässt, wenn bei der Installation die Option „Reset auf Werkseinstellungen“ ausgewählt wurde. Im Anschluss werden Nutzer beim Neustart ihres Systems von einem Bluescreen mit dem Hinweis „Inaccessible Boot Device“ begrüßt.

Weshalb es zum genannten Problem kommt, ist derzeit noch nicht endgültig geklärt. Es wird vermutet, dass die Installation des neuen Grafiktreibers Änderungen am installierten AMD-Chipsatztreiber vornimmt. Die Redaktion konnte das beschriebene Verhalten an einem Rechner mit Windows 11 jedenfalls nicht nachvollziehen. AMD hat sich noch nicht offiziell zu der Problematik geäußert.

Die Redaktion dankt den Community-Mitgliedern Zer0Strat und b|ank0r für die Hinweise, die zu diesem Update geführt haben.

Update

AMD hat nun einen neuen, rund 181 Kilobyte größeren Installer für den Adrenalin 23.2.1 bereitgestellt, mit dem die genannte Problematik allem Anschein nach nicht mehr auftritt. Auch der Download auf ComputerBase wurde entsprechend aktualisiert.

Meldungen, der Treiber würde die Raytracing-Leistung auf Radeon RX 6000 in Spielen teilweise deutlich zweistellig anheben, haben sich hingegen als nicht zutreffend herausgestellt. Die sich schnell verbreitende Meldung basiert auf einem Twitter-Post, doch der Autor hat sich inzwischen korrigiert: Die Testergebnisse ohne neuen Treiber waren zum Teil Monate alt und damit überhaupt nicht vergleichbar.

Der synthetische Raytracing-Benchmark 3DMark Port Royal legt mit dem neuen Treiber auf Radeon RX 6000 in der Tat zu.

Die Redaktion dankt Community-Mitglied Tanzmusikus für den Hinweis zu diesem Update.

Downloads

  • AMD Adrenalin Radeon-Treiber Download

    4,3 Sterne

    AMD Adrenalin (ehemals Crimson bzw. Catalyst) ist der Treiber für alle Radeon-Grafikkarten.

    • Version 24.4.1 (WHQL) Deutsch
    • Version 24.3.1 (WHQL) Deutsch
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