Asus ROG Ally: Gaming-Handheld lässt Speicherkarten überhitzen

Marc Stöckel
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Asus ROG Ally: Gaming-Handheld lässt Speicherkarten überhitzen
Bild: Asus

Der Hardware-Hersteller Asus hat offenkundig ein Temperaturproblem mit dem SD-Kartenleser seines hierzulande vor rund einem Monat veröffentlichten Steam-Deck-Konkurrenten ROG Ally. So beschwerten sich in den letzten Wochen mehrere Nutzer im ROG-Forum über Ausfälle ihrer in das Gaming-Handheld eingelegten Speicherkarten.

Inzwischen bestätigte ein unter dem Pseudonym MasterC auftretender Community Manager, dass der SD-Kartenleser des Asus ROG Ally „unter bestimmten thermischen Stressbedingungen nicht richtig funktioniert.“ Ferner wies er darauf hin, dass der Hersteller das Problem durch ein Update beheben werde, „das die Standard- und Mindestlüfterdrehzahlen des Geräts weiter verfeinert“. Zugleich versuchte er all jene Nutzer zu besänftigen, die nun befürchten, dass das ROG Ally dadurch in Zukunft wesentlich lautere Betriebsgeräusche von sich gibt. Asus wolle „die Lüftergeräusche in Grenzen halten“, so MasterC.

Anwendern, die selber bereits Probleme mit dem Speicherkartenleser ihres Handhelds festgestellt haben, rät der Community Manager dazu, sich an den Asus-Support zu wenden und das Gerät zu reklamieren. Dieser werde den Sachverhalt daraufhin überprüfen und gegebenenfalls eine Reparatur einleiten.

Aufbau des ROG Ally lenkt viel Wärme zur Speicherkarte

Wie Tom's Hardware berichtet, wies der YouTuber CPPC TEK schon Ende Juni darauf hin, dass in das Asus ROG Ally eingesetzte Speicherkarten zu heiß werden. Ein möglicher Grund dafür sei demnach die Tatsache, dass der Kartenleser auf der Hauptplatine in unmittelbarer Nähe zu den VRMs (Spannungsregler) platziert ist, die die verbaute AMD-APU mit Energie versorgen.

Platinendesign des Asus ROG Ally
Platinendesign des Asus ROG Ally (Bild: YouTube / CPPC TEK)

Dort könne eine microSD-Karte durchaus höhere Temperaturen erreichen als die beispielsweise von Western Digital für SanDisk-Speicherkarten definierte Obergrenze von 85 Grad Celsius. Der auf der gegenüberliegenden Seite der Platine befindliche Lüfter scheint darüber hinaus an dieser Stelle im Gehäuse keine ausreichende Luftzirkulation gewährleisten zu können, um den hohen Temperaturen Einhalt zu gebieten.

In seinem Video erklärt CPPC TEK, er habe dem Problem selber vorbeugen können, indem er die Lüfter durch einen manuellen Eingriff in die Lüftersteuerung schneller drehen ließ. Darüber hinaus kenne er auch „eine Menge anderer Leute“, die ebenfalls eine manuelle Lüfterkurve nutzen und seither keine Probleme mit überhitzten Speicherkarten hatten. Um auch technisch weniger versierte Nutzer vor weiteren Ausfällen zu bewahren, sei es aber zwingend erforderlich, dass Asus selber mit einem Update nachbessert. Wie sich dieses am Ende tatsächlich auf die Betriebsgeräusche des ROG Ally auswirkt, wird sich aber erst noch zeigen müssen.