YouTube: Creator haben künftig weniger Einfluss auf Werbeformate

Nicolas La Rocco
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YouTube: Creator haben künftig weniger Einfluss auf Werbeformate

Creator auf YouTube können bei Videos ab einer Länge von 10 Minuten künftig nicht mehr selbst bestimmen, welche Einstellungen für Pre-Roll-, Post-Roll-, überspringbare oder nicht überspringbare Anzeigen gelten und welche Art von Werbung sie damit an ihre Zuschauer ausliefern. Für Livestreams gibt es jetzt hingegen mehr Optionen.

Die individuelle Auswahl der verschiedenen Werbeformate sei verwirrend für neue Nutzer der YouTube-Monetarisierung sowie für bestehende Creator gewesen, erklärt Googles Video-Plattform in der Ankündigung der neuen Maßnahmen, die ab November in Kraft treten sollen. Künftig können Creator bei Videos ab einer Länge von 10 Minuten für Werbung vor und nach dem Video nur noch auswählen, ob Werbung geschaltet werden soll oder nicht. YouTube selbst entscheidet daraufhin, ob Pre-Roll- (vor dem Video), Post-Roll- (nach dem Video), überspringbare oder nicht überspringbare Anzeigen erscheinen.

Mid-Roll-Anzeigen erhalten eine dritte Option

Für die sogenannte Mid-Roll-Werbung, also Anzeigen inmitten eines Videos, soll sich hingegen nichts ändern. Entsprechende Werbeunterbrechungen können weiterhin manuell gesetzt oder automatisch von YouTube eingefügt werden, sofern sie denn überhaupt vom Creator aktiviert wurden. Genau genommen kommt sogar eine dritte Option hinzu, denn auch eine Kombination aus manuell und zusätzlich automatisch platzierten Mid-Roll-Anzeigen sei möglich, heißt es in einer Klarstellung.

Für bereits hochgeladene Videos ändert sich jedoch nichts, die Veränderungen gelten ab November ausschließlich für neue Uploads. Nimmt ein Creator jedoch nachträglich Anpassungen an der Monetarisierung vor, kann die Werbung wie bei neuen Uploads lediglich an- oder ausgeschaltet, das Format jedoch nicht mehr frei bestimmt werden.

YouTube habe höheren Umsatz festgestellt

Laut YouTube werde sich für die meisten Creator nichts durch die Umstellung ändern, da ohnehin bei mehr als 90 Prozent der Videos alle Werbeformate aktiviert würden. In der ersten Hälfte dieses Jahres habe YouTube im Rahmen eines Experiments zudem ermittelt, dass Creator bei der Aktivierung nicht überspringbarer Anzeigen zusätzlich zu allen anderen Formaten über 5 Prozent mehr Umsatz gemacht und weniger als 1 Prozent der Betrachtungszeit im Vergleich zu Kanälen, die auf nicht überspringbare Anzeigen verzichten, verloren hätten.

Neue Optionen für Werbung in Livestreams

Für Mid-Roll-Werbung in Livestreams erhalten Creator fortan mehr Optionen zur Platzierung der Anzeigen. Bevor eine entsprechende Anzeige erscheint, erhalten Creator im Live Control Room des YouTube Studios eine Hinweis mit einem 60-Sekunden-Countdown und können entscheiden, ob die Werbung angezeigt werden soll, indem sie den Countdown ablaufen lassen, oder ob sie die Werbung überspringen wollen. Darüber hinaus gibt es einen neuen Schalter, der Mid-Roll- und Displayanzeigen für die nächsten 10 Minuten des Livestreams deaktiviert. Eine ausgelassene oder verzögerte Werbung kann später an beliebiger Stelle aber wieder manuell in den Stream eingefügt werden.