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Tankred
Gast
Relict schrieb:@Tankred
Und warum wurde dann MS für die Zugaben in Vista abgestraft? Wo siehst Du einen Unterschied?
Der Unterschied liegt in den Marktanteilen, aber fangen wir von vorne an. Microsoft wurde nicht wegen Vista "abgestraft", das aktuelle Urteil bestätigt nur ein anderes Urteil, das wiederum auf eine Klage von Sun aus dem Jahre 1998 zurückgeht. Hier eine Übersicht:
http://www.faz.net/s/RubE2C6E0BCC2F...AF8ED2713BC543FA70~ATpl~Ecommon~Scontent.html
Der Kern der Urteilsbegründung ist die Behinderung des Wettbewerbs durch eine den Markt beherrschende Stellung. Den Markt beherrschte Microsoft durch seinen Marktanteil, der in den Jahren 2003 bis 2005 stabil bei um die 96 Prozent lag. Ein Marktanteil von 96 Prozent bedeutet, dass ein Windows-Betriebssystem bei zirka 96 Prozent aller Computer vorinstalliert war. Für einen Mitbewerber im Bereich der Multimedia-Applikation gab es derzeit nur die Plattform Windows, die es zu unterstützen galt, wenn man wirtschaftlichen Erfolg haben möchte. Da Microsoft jedoch den Windows Media Player mit Windows ausgeliefert hat, wurde der Firma dies als Missbrauch der den Markt beherrschenden Stellung vorgeworfen. Denn diese Stellung ermöglichte es Microsoft, ein weiteres Produkt auf dem Markt zu platzieren, ohne dass für andere Hersteller eine Alternative in Form eines anderen Betriebssystems über nennenswerte Marktanteile verfügte.
Dies trifft auf den iPod nicht zu, denn dieser hat laut Apple-Aussagen (die sehr positiv geschätzt sind) einen westlichen Marktanteil zwischen 40 und 50 Prozent. In Asien liegt der Anteil sogar noch im einstelligen Prozentbereich. Damit gibt es für Anbieter von Kaufmusik (und das wäre die Analogie zum Microsoft-Prozess) alternative Anbieter von tragbaren Musikabspielgeräten. Eine Marktbeherrschende Stellung liegt damit nicht vor und damit auch kein Potenzial für den Missbrauch einer solchen Stellung.
Relict schrieb:Und nein ich heule nicht herum, habe schließlich keinen IPod, sondern einen alternativen. Und möchte auch, dass es zukünftig uneingeschränkt so bleibt.
Ich meinte auch nicht Dich persönlich, sondern die grundsätzliche Aufregung über die Meldung, dass die iPods verschlüsselt wurden. Für den Wettbewerb ist dieser Umstand sogar eine gute Sache, denn so wird der Umstand, dass Apple den iPod dringend an iTunes binden möchte, populärer. Und vielleicht entscheiden sich dann potenzielle Käufer für ein alternatives Produkt.