News Buchhandel: Amazon soll bis zu 400 Buchläden planen

Kann ich kaum nachvollziehen, die verbliebenen Ketten (Hugendubel, Thalia) sind die letzten großen Platzhirsche auf einem sehr umkämpften Markt. Der Umsatz mit Büchern wird im stationären Einzelhandel sicher in den nächsten Jahren/jahrzehnten sinken. Der Einzelhandel mit Büchern sollte ein recht unattraktiver Markt sein für Amazon, die sonst in neue Geschäftsfelder mit Wachstumschancen investieren.

Was Amazon da betreibt ist eine riskante Wette auf die Zukunft, in der man sich hohe Gewinne durch eine Quasi-Monopolstellung erhofft.
 
Die Läden würden ja nicht nur Bücher anbieten sondern langfristig Amazons Vorposten in den Einkaufsstraßen sein.
Viele Produkte die Amazon anbietet oder anbieten könnte muss man in der Hand halten um sich davon überzeugen zu lassen und es ist doch bizarr wenn Amazon als großer Händler dabei dann von Best Buy, Walmart, Media Markt und dem T-Punkt abhängig ist.
Und dort liegen die eigenen Geräte direkt neben den Geräten der Konkurrenz und man kann die Präsentation nicht bestimmen.
Amazon hätte lieber die Zügel in der Hand, Vorbild Apple Store - und nicht die Grabbeltheke mit Geräten zehn verschiedener Hersteller wie im Saturn.
 
FrAGgi schrieb:
Denk dir doch bitte nicht einfach irgendwas aus, wenn du da versuchst dich auf Bücher zu beziehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Buchpreisbindung
Oh nein, dann nimmt man das Buch zieht mit Bleistift über die Unterseite des Buches einen Strich und Zack hat man ein "Mängelexemplar", das von der Buchpreisbindung befreit ist.
Lokale Händler machen das auch per Stempel.

Diese Buchpreisbindung ist sowieso eine Lobbyarbeit die seinesgleichen sucht.
 
Absolut gruselig der Gedanke. Man kann sich nur wundern warum kein Aufschrei durch die Medien geht! Gleichschaltung?
Das Buch fürs Volk ist eine der größten kulturellen und sozialen Errungenschaften der Menschheit. Ob nun ein gewolltes Ziel oder nicht, mag ich mir nicht vorstellen wie es sein wird wenn dann Amazon mit seiner Marktmacht immer mehr Konkurennten schlicht ausbluten lässt und dann besimmt was es zu lesen gibt.

Ja ja, aber es ist so preiswert und praktisch. Ich finde es unfassbar das da kein Einspruch entsteht... Aber man hat ja mit Flüchtlingen und 144FPS in UHD zu tun... Es wird immer gruseliger...
Ergänzung ()

Bucknaked schrieb:
Kann ich kaum nachvollziehen, die verbliebenen Ketten (Hugendubel, Thalia) sind die letzten großen Platzhirsche auf einem sehr umkämpften Markt. Der Umsatz mit Büchern wird im stationären Einzelhandel sicher in den nächsten Jahren/jahrzehnten sinken. Der Einzelhandel mit Büchern sollte ein recht unattraktiver Markt sein für Amazon, die sonst in neue Geschäftsfelder mit Wachstumschancen investieren.

Was Amazon da betreibt ist eine riskante Wette auf die Zukunft, in der man sich hohe Gewinne durch eine Quasi-Monopolstellung erhofft.

Mit sicherheit wohlkalkuliert... Ich hatte mal mit der Chefetage einer großen Parfumeriekette zu tun, dort brüstete man sich ganz offen damit die lokalen Wettbewerber platt zu machen. Da wurden zur Not auch 3 oder 4 Läden platziert und auch extra gut gelegene Gebäude gekauft.

Diese zunehmende konzentration auf wenige Anbiter hat weitreichende folgen für uns alle. Das geht mit der konzentration von vermögen bei wenigen an und endet noch lange nicht damit das der Chef der Bäckerkette oder auch xxxx-Kette mit dem Geschäft ansich garnichtsmehr zu tun hat. Z. Bspl. eben garkein Bäcker mehr ist sondern ein austauschbarer BWLer...
Die Geschichte beschreibt es, Brot und Spiele, ein bissl Angst dazu und es entstehen Lemminge...
 
Ja meine lieben Freunde, "amazon" versucht hier auf geschicktem Weg die Post zu umgehen und ein eigenes Logistiknetzwerk einzurichten.
 
Der Mittelsmann gewinnt immer.

Mittelsmann = die Plattform für Bücher, die Plattform für Filme, die Plattform für Spiele, die Plattform für Kickstarter, die Plattform für Apps, die Plattform für Werbung, die Plattform für Geld (Bank). Da gehen sich auch bei Amazon locker die 400 Buchläden aus. Was soll man da groß diskutieren...
 
DrToxic schrieb:
Im reinen Onlinegeschäft hat amazon Wachstum ohne Ende, aber trotzdem kaum mehr Gewinn und jetzt auch noch ~400 Ladengeschäfte eröffnen?
Es geht Amazon nur um Wachstum, d.h. mit massiven Invests als erste neue lukrative Märkte besetzen und wenn möglich dominieren. Und bis jetzt fahren sie recht gut damit, schau Dir einfach an wie sie zB mit Tablets + TV Sticks und dazugehörige Abos auf der digitalen Vermarktungskette absahnen. Nahezu ein komplett eigenes Ökosystem, das hat außer ihnen nur noch Apple und mit Abstrichen Google.
 
ein geschäft für Bücher zu eröffnen ist in etwa so sinnvoll wie eine Videothek zu eröffnen.
Das werden eher Kindle und Fire-Gerät Läden, wie die ganzen Apple Stores oder Microsoft Stores oder Samsung Stores oder oder oder
 
Cr4y schrieb:
Wie hat Amazon es denn bitte geschafft, die lokale Ladenkonkurrenz plattzumachen? Man kann Amazon wohl nicht vorwerfen, dass deren Businessmodell besser in die heutige Zeit passt, als das lokaler Buchläden!?

Amazon hat die Moniereisen gehörig angezogen in dem sie ihre Marktmacht gebraucht, einige sagen missbraucht, haben. Bei den Absatzmengen kann ich, dank fehlender Buchpreisbindung, massiven Druck auf Verlage ausüben was die Konditionen angeht. Da kann kein Ladengeschäft mithalten.

FrAGgi schrieb:
Wenn ich wirklich ein Buch brauche, bestelle ich es online. Aus einem einfachen Grund: bisher kam es fast immer vor, dass das gesuchte Buch nicht in dem Buchladen verfügbar war. Dann müsste es sowieso erst bestellt werden. Ich fahre also einfacher, wenn ich es gleich bestelle und am nächsten Tag schon in der Hand halten kann.

Die kleine Buchhandlung hier im Ort beschafft mir ein Buch, sofern lieferbar, schneller als es DHL liefern kann. Wenn ich es bis 18 Uhr bestelle ist es am nächsten Tag um 10 da. Das schafft DHL bei uns nicht.

FrAGgi schrieb:
Denk dir doch bitte nicht einfach irgendwas aus, wenn du da versuchst dich auf Bücher zu beziehen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Buchpreisbindung

Ich antworte mal exemplarisch dir. In den USA gibt es keine Buchpreisbindung wie bei uns. Und nur um die geht es derzeit.
 
Rulf schrieb:
gerade erst hat der letzte echte buchladen in meinem landkreis dichtgemacht...bücher findet man hier nur noch lieblos aufgeschichtet in supermarkt ohne jegliche bedienung oder ratschläge von sich auskennenden personal...und das hat noch nicht mal soo viel mit dem preis zu tun...

In einem Landkreis?! Bei Videotheken habe ich davon schon mal gehört, aber kein Buchladen/Schreibwarengeschäft mehr im Landkreis?

Wohnst du im tiefsten Osten?
 
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