News Bundesregierung will mehr Überwachung im Internet

Dieser ganze Überwachungswahn geht mir mächtig auf den Zeiger. Das Geld sollte für wichtigere Dinge ausgegeben werden, nämlich Bildung. In ein paar Jahren werden wir nämlich abgehängt....erste Anzeichen gibt es bereits jetzt.

Ein demokratisches Land ist nur dann ein freiheitlich, demokratisches Land wenn es seine Bürger...:
  • nicht unter "Generalverdacht" stellt
  • nicht mehr oder weniger lückenhaft überwacht (sondern überhaupt nicht automatisiert)
  • nicht auch noch die Art der Überwachung geheim hält (wenn gesammelt wird dann sind die Quellen und der Umfang konkret zu benennen - wie gesagt eigentlich grundsätzlich schon mal ein No-Go!)
  • keine geheimen Gesetze und Richtlinien erlässt (vergleiche "Prism")
  • keine geheime / keine nicht-öffentliche Richterküngelei zur Absegnung der Überwachung nutzt (das typische "wer kontrolliert den Kontrolleur, wenn nicht die Öffentlichkeit") (vergleiche "Prism"; geheime Gremien entscheiden und teils auch ohne zuvor zu fragen)
  • sollte ein Überwachung stattgefunden haben, die über einen simplen Anfangsverdacht hinaus geht (gleich welcher Art: also mittelbar oder unmittelbar; weil direkt gegen die Person oder im Rahmen der Ermittlungen gegen eine andere Person Daten gesammelt wurden) muss innerhalb einer bestimmten Zeitspanne (von 3-6 Wochen) schriftlich mit Nachweis über dieser Datensammelaktion informiert werden. Der Nachweis muss z. B. schriftlich vom Betroffenen quittiert werden, denn wir wollen es ja nicht zu einfach mache ala: Ups der Brief ist wohl auf dem Versandweg abhanden gekommen....
  • etc.

Es ist ein Märchen, dass die Überwachung Verbrechen in so großer Anzahl verhindert, dass es die totale Überwachung seiner eigenen Einwohner oder die benachbarter Regionen rechtfertigen würde.
Die Behörden sehen heute ja offenbar den Wald vor lauter Bäumen nicht (siehe Schärpe und Co), so dass noch mehr Wald (=noch mehr Daten) eher kontraproduktiv sein dürfte.

Ein demokratisches Land muss in der Lage sein, auch Angriffe einiger "Durchgeknallter" zu verkraften.
Das letzte Mal das man wirklich von einer organisierten Terroristengruppe sprechen konnte war sicher die RAF. Die Spitzenzeit dieser Organisation war sicher Mitte bis Ende der 1970er Jahre, dann noch mal ein wenig in den 1980er Jahren. Das ist im Großen und Ganzen 30+ Jahre her.
Die RAF hatte so zwischen 60-80 aktive Mitglieder (behauptet zumindest Wikipedia). Schärpe und Co sind damit nicht zu vergleichen und bestenfalls ein Kleinstgrüppchen, das nur durch die unbeschreibliche Unfähigkeit des Polizeiapparates überhaupt so viele Angriffe tätigen konnte.
Wie gesagt gegen Einzeltäter und kleinste Gruppen wird man nie etwas ausrichten können, wenn sich diese nicht "dämlich" anstellen.

Man wird vermutlich mit einer Generalüberachung aller Bürger schneller auf die Täter stoßen nachdem ein Anschlag verübt wurde (ich sage nur "Kameras" wie im Fall der Bostoner Anschläge), aber das darf trotzdem keine Rechtfertigung für den gläsernen Bürger sein. In den letzten Monaten hat auch hier offenbar die Anzahl der Kameras bereits völlig ausgereicht um z.B. U-Bahn Schläger dingfest zu machen, da bereitet mir ein noch mehr an Kameras wirklich Bauchschmerzen. Wenn die vorhandenen Kameras ggf. noch durch qualitativ bessere aufgerüstet werden (teils wirklich miese Qualität), sollte auch das schon mehr als ausreichend sein. Gerade die Lichtfeldkameras müssen hier jedem das Herz höher schlagen lassen...."perfekte" Bilder auf Mausklick. Das einzige Problem, diese Kameras sind teuer und ich spreche hier nicht von der schlechten Lyto sondern von den Profi-Kameras (siehe z.B. Raytrix: http://www.raytrix.de).

Das andere Problem dieser Totalüberwaschung besteht in den "Pferdeflüsterern" der Politiker aus der Musik-, Film-, Buch-, Banken-, Versicherungs-, Rechtsverdreher- und [setze_hier_beliebige_andere_Gruppen_ein] Branche, die letztendlich dafür sorgen, das die gesammelten Daten, weil sie ja eh schon da sind, auch für Ihre Zwecke genutzt werden können.
Wo nichts ist, kann diese "Begehrlichkeit" garnicht erst geweckt werden.

Die andere Problematik ist das Ausspionieren von Firmen, das mit dieser Totalüberwachung auch ganz gut möglich ist.
Die meisten Leute arbeiten ja irgendwo, was liegt also näher als mal zu schauen, wo sich die Mitarbeiter der Firmen so tummeln. Dank eindeutiger Identifikationsnummer (von der Geburt bis über den Tod hinau!!!) ist es einfach über die Steuererklärung als einem zentralen Register Informationen zusammenzuführen. Elster war ja schon recht hilfreich, wenn es auch erst mal wieder ein wenig abgebogen wurde.

Dazu noch der schöne Fluggastdatenaustausch mit den USA. Da hilft die Bundesregierung der NSA dank "Prism" (da landen diese Informationen nämlich am Ende) gleich noch mit Namen, Kreditkartedaten, etc. zu liefern. Auch das ist bei Geschäftsreisenden von hohem Interesse (Firmen ausspionieren), aber auch für einzelne Bürger, denn prinzipiell könnte man dank der Kreditkartendaten auch Amazon-Bestellungen (ob sinnvoll oder nicht klammere ich hier mal aus) und ähnliches nachvollziehen. Nun gut, hier ist die Plastikkarte nicht so verbreitet, dann nehmen wir doch mal die Targo-Bank, die im Grunde auch nur ein Ableger der amerikanischen Citi Group ist.
Wer weiss schon wo die Kundendaten liegen und welche Möglichkeiten die NSA da so hat.


Im Grunde braucht man nur einen Zugriff auf den größten Internet Backbone in Frankfurt, wenn es um Deutschland geht. Dort läuft der größte Teil der Daten durch. Wenn nicht hier, dann greift man auf die Seekabel oder die Kommunikationssatelliten zu. Ich bin mir ziemlich sicher, das dies durchaus machbar ist wenn man die Ressourcen sprich das Geld hat.
 
Zuletzt bearbeitet: (Typos...gibt sicher noch mehr)
Nein, die SED/PDS/Linke.
 
Ein Aufschrei wegen Prism und Co. geht durch das Internet und die Presse und was fordert die Bundesregierung? Mehr Überwachung.

Ist ja fast schon lustig das Ganze. Irgendwie haben unsere Politiker ein Händchen dafür auch wirklich kein Fettnäpfchen auszulassen. :rolleyes:
 
Der Hauptgrund der "Überwachung" ist Wirtschaftsspionage, die Bürger auszuhorchen ist erstmal völlig uninteressant - bis sie aufbegehren, dann kann das System auch dafür verwendet werden. Der Sinn der Abhörtechnik ist, in der ganzen Welt Konzerne zu bespitzeln, um an wirtschaftlich relevante Informationen zu gelangen. Das machen alle so, also muß Deutschland da weiter mitziehen, sonst gelangt die deutsche Wirtschaft wahrscheinlich bald ins Hintertreffen.

Eine einfache Lösung dieser weltweiten Verstrickungen kann ich leider nicht erkennen - außer: weiter so, bis das ganze System aufgrund von Kriegen, Ressourcenknappheit und Umweltzerstörung zusammenbricht. Nur was dann noch übrig ist...
 
Ryan89 schrieb:
Überwachung ok, wenn es im Rahmen abläuft...

Nein, ganz und gar nicht ok.
Es gibt einige Beispiele die eindeutig belegen wie masslos das ausgenutzt wird.
Hier eines davon.
Das dass natürlich nichts gebracht hat, ist eher Nebensache.
Niemand wird wohl so blöd sein und sein Handy mehrfach zu einer geplanten Straftat mit bringen.
Bei einer ungeplanten, Straftat sieht das anders aus, hier machen die Täter aber auch andere Fehler die die Ermittlungsarbeit vereinfachen.

Die Unschuldsvermutung wird somit gleich mal abgeschafft.

Hat man das ein mal eingeführt wird es auch ständig für nipes eingesetzt.
Prism wurde offensichtlich für vermissten Fälle benutzt, was das mit Terrorismus zu tun hat weiss ich auch nicht.


Torben7 schrieb:
Der Hauptgrund der "Überwachung" ist Wirtschaftsspionage, die Bürger auszuhorchen ist erstmal völlig uninteressant

Ach das ist doch quatsch, ich kenne Firmen die jede noch so banale Mail verschlüsseln.
Wer ein Geheimniss hat, versucht es mit allen verfügbaren Mitteln geheim zu halten.
vor allem wenn es das Kapital der Firma ist.
 
Zurück
Oben