News Facebook-Regulierung: Beschluss von Kartellamt vorerst außer Vollzug

Tzk schrieb:
Sprich hat jemand dich in seinem Telefonbuch und die WA oder FB App installiert, so ist es sehr wahrscheinlich das FB deine Nummer hat. Surfst du nun noch ohne Blocker auf diversen Seiten ist es auch dort wahrscheinlich das FB über Cookies deine Surfaktivitäten verfolgt.
Verständnisfrage: Wie kann FB meine Surfaktivitäten verfolgen, nur wenn jemand meine Telefonnummer in seinem Telefonbuch hat und WA oder FB nutzt?
 
Ich hätte mich da besser ausdrücken sollen. Gemeint war das FB Daten auf zwei Arten über dich sammeln kann ohne das du deren Dienste aktiv nutzt:
a) über Trackingpixel/Cookies/Social Buttons
b) über Dritte, z.B. in Form deiner Telefonnummer aus Telefonbüchern deiner Freunde die FB Dienste nutzen

Inwiefern man das nun miteinander verknüpfen kann, das ist dann die andere Frage. Man kann aber sehr wohl Daten über dich sammeln, obwohl du keinen der FB Dienste nutzt - das war der eigentliche Punkt ;)
 
Warum sollte Facebook es nicht kombinieren dürfen?
Die Daten sind ja alle auf legale Art gesammelt worden. Du oder deine Freunde haben Facebook einverständlich die Daten gegeben.

Imho sollte man sich lieber über Missbrauch Gedanken machen, explizite Zustimmungen vorschreiben und ggf. gegen leichtsinnige Datenweitergabe sensibilisieren.

Mit Daten kann man nämlich nicht nur negatives machen, sondern auch (auf realistische Art und Weise) viel realisieren, was ohne nicht möglich wäre.
 
Als wenn ein riesiger Haufen Daten kein Wettbewerbsfaktor wäre. Ziemlich weltfremd, dieses Urteil.
 
Personenbezogene Daten sind nach deren Interpretation also wertlos und die Begründung dazu ist wirklich absolut abenteuerlich.

Spannende Story. Bin gespannt wie das endet.
 
Moep89 schrieb:
Und wer sagt, dass dieses Geschäftsmodell legal sein MUSS? Dienste könnten ja auch irgendwelche anderen Dinge verlangen: Ein eventuelles Erstgeborenes, dein Recht zu wählen, dein Recht auf Freie Meinungsäußerungen, deine Fähigkeit zu lieben. Wäre aber alles nicht rechtens. Dass es bei Daten so ist, hat mit Sicherheit größtenteils damit zu tun, dass die ganze Sache (Neuland und so...) relativ leise und schleichend kam. Hätte von Anfang an jemand gesagt, die Nutzung des Internets wird mit der Genehmigung des Ausspionierens bezahlt, dann wäre die Sache wohl anders verlaufen.


Das sind aber eben jene Art von Daten, um die es mir nicht ging. Die sind für den Betrieb von Dingen wie Torque Vectoring, ESP usw. ja auch nötig. Aber sie sind eben auch nur kurzzeitig und nur innerhalb des Fahrzeugs nötig. Sie können nach der konkreten Nutzung gelöscht oder maximal in aggegrierter Form IM Fahrzeug bewahrt und für Verbesserung der Prognosen genutzt werden.


Da brauche ich keinen Freak. Was der CAN Bus ist weiß ich selbst ;)


Und genau HIER fangen die Probleme an. Solange die Daten in der Obhut des Nutzers bleiben hält sich der Schaden in Grenzen. Aber eine Übermittlung an Hersteller und Dritte ist nicht in Ordnung.
Es kann z.B. gern ein digitales Serviceheft geführt werden, aber ohne Lesezugriff für Werkstatt und Hersteller, es sei denn der Nutzer autorisiert es. Die Eintragungen der Inspektion kann gern erfolgen. Wenn das Auto dann verkauft wird, dann kann der Besitzer z.B. mit seinem Passwort einen Auszug erstellen und potenziellen Käufern vorlegen. Dazu braucht es keinen Vollzugriff für Hersteller und Co.
Und genau so kann es auch mit anderen Daten erfolgen. Was ESP und Co. erfassen und benötigen sollte nach der Nutzung umgehend gelöscht werden und was länger nötig oder sinnvoll ist, das wird verschlüsselt gespeichert und nur bei expliziter UND freiwilliger Autorisierung des Kunden zu bestimmten Zwecken weitergegeben.
Neben der Erhebung von Daten, die für den eigentlichen Zweck nicht nötig sind, ist die pauschale Erteilung eines permanenten Vollzugriffs das größte Problem.


Du hast doch meinen Satz zitiert. Wie willst du DAS Auto nicht kaufen, wenn es bei JEDEM eingeführt wurde?
Versuch mal DAS neue Haus nicht zu bauen in dem ein digitaler Stromzähler installiert sein muss. ;)
Danke für die kompetente Antwort, kann ich definitiv so nachvollziehen. Nehme ich mir in Teilen zu Herzen.

Allerdings :D

Wenn du dein Auto in die Vertrags-Werkstatt fährst, und die lesen den Fehlerspeicher aus, kannst du ja explizit sagen, du möchtest keinen Upload der Daten. Und du möchtest beispielsweise nicht, das ein Kunden-Konto in deren PC angelegt wird. Und du möchtest sonstwas nicht ...

Gehst du zum Anwalt kannst du ja auch nachfragen, welches Betriebssystem der verwendet und beispielsweise sagen, das du nicht möchtest das er sich Notizen in Office 365 & Co macht. Das Gleiche bei einem Rechenzentrum, du mietest dir einen Rootserver und möchtest nicht, das die im Monitoring explizit tracken ob der Server down, DDOS, kaputt oder sonstwas ist.

Bei der Vertragswerkstatt könnte das eventuell zu einem Problem führen, wo sie eben dann gar nicht den Fehlerspeicher auslesen können, da das Auslesen mit Speicherung und Upload verknüpft ist. Wird also dann ohne, eben teurer.

Und wer sagt, dass dieses Geschäftsmodell legal sein MUSS? Dienste könnten ja auch irgendwelche anderen Dinge verlangen: Ein eventuelles Erstgeborenes, dein Recht zu wählen, dein Recht auf Freie Meinungsäußerungen, deine Fähigkeit zu lieben.
Mal mal den Teufel nicht an die Wand. Von den Geschäftsmodellen über die wir hier sprechen, sind das immer noch legale Sachen (oder Grauzonen). Im Zweifel darf ich halt nicht einwilligen.

Es ist allerdings utopisch davon auszugehen, das sobald du in eine Vertragswerkstatt fährst, du erstmal 10 Dina 4 Seiten AGBs & Datenschutz Sachen unterschreiben musst, bevor die etwas machen. Das haben wir ja beispielsweise auch bei Ärzten so, das du in die Verarbeitung, Speicherung und Weitergabe (ZB an die Krankenkasse & staatlich bis halbsstaatlicher Sachen) der Daten einwilligen musst. Und seit der DSVGO kann ich nicht mal mehr für Oma/Mutter ein Medikament bzw. Rezept abholen. Das darf die nur selber.

Deswegen ja mein von mir aufgezeigter Ausweg aus der Bredouille: Fährst du in eine Vertragswerkstatt, muss dir einmal klar gemacht werden, "Wir reparieren ihr Auto gerne, dazu würden wir allerdings gerne den Fehlerspeicher auslesen und dieser wird dann durch unsere Software an VW geuplaoded. Ohne geht das leider nicht. Wenn sie mehr Infos möchten, hätte ich hier ein Handout in welchem alles genau erklärt wird welche Daten wir erfassen und weiterleiten.". Transparenz.

Wird nur völlig bekloppt, für die kleinen Werkstätten, die sich damit nicht auskennen, aber Lesegeräte von Nahmenhaften Herstellern haben bzw. Windows Versionen und Software verwenden wo sie gar nicht wissen was da passiert. DIe bräuchten einen eigenen IT Experten in der Firma.

Naja, mal schauen wo uns das ganze noch hin führt.

Hab einen Kollegen der derzeit total durchdreht, eben wegen solcher "Vorbereitung auf autonom fahrende Autos". Werde jetzt 40 dieses Jahr. Solange das anonymisiert wird, ist mir das egal. Hauptsache ich kann im Auto pennen, während mich das irgendwo hin fährt (ich reise viel). Und natürlich werde ich die Software modden ...

 
Gerade bei WhatsApp geht es doch auch um das Abgreifen von Informationen über dritte ... man stimmt in den AGB's zu, dass WhatsApp volle Leseberechtigung für ein vorhandenes Adress- und Telefonbuch bekommt.
Also sit meine Telefonnummer auch dann bei WhatsApp hinterlegt, wenn sie bei irgendeinem WA-User im Telefonbuch hinterlegt ist.
Mein Handy ist damit ebenfalls trackbar ... und ich hatte nie die Chance dieser Nutzung meiner Daten zuzustimmen, denn ICH haben den AGB von WA nie zugestimmt.

Soll cih die Leute fragen, ob si WhatsApp nutzen oder es je nutzen werden (inklusive rechtskröäftiger Verzichtserklärung), bevor ich ihnen meine Nummer gebe, nur damit die Aktivitäten meines Telefons nicht verfolgt werden können, obwohl ich das nicht will?
Da kann ich's doch auch gleich im nächsten Gulli versenken.
Schon heute sind die Dienste ohne Datemnabgrff nicht nutzbar ... und zwar nicht nur facebook oder WA, sondern auch mein ganz unsmartes Mobiltelefon.
Rufe ich ein Smartphone mit WA drauf an, landet meine Nummer automatisch bei WA ... und die einzige "Einwilligung", die ich dazu gegeben habe, war der Anruf.
Es geht dabei um weit mehr, als nur die Daten der direkten Nutzer dieser Dienste ... gerade bei der vom Kartellamt thematisierten Verknüpfung.
 
DerOlf schrieb:
Soll cih die Leute fragen, ob si WhatsApp nutzen oder es je nutzen werden (inklusive rechtskröäftiger Verzichtserklärung), bevor ich ihnen meine Nummer gebe, nur damit die Aktivitäten meines Telefons nicht verfolgt werden können, obwohl ich das nicht will?
Wenn es dir wichtig ist, warum nicht?
DerOlf schrieb:
Rufe ich ein Smartphone mit WA drauf an, landet meine Nummer automatisch bei WA ...
Quelle? (Noch nur davon gehöry)
 
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