News Fraktion der Grünen im Europaparlament gegen DRM

Patrick

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Während in einigen europäischen Ländern über einer Adaption der französischen „Three Strikes“-Regelung nachgedacht wird, hat sich die Europaparlamentsfraktion der Grünen und der Europäischen Freien Allianz – beide Parteien treten gemeinsam als eine Fraktion auf – klar gegen die Verwendung von DRM-Maßnahmen ausgesprochen.

Zur News: Fraktion der Grünen im Europaparlament gegen DRM
 
Aber auch das Verbot des Filesharings soll nach Ansicht der Abgeordneten aufgehoben werden.

Wenn sie schon dabei sind Filesharing zu legalisieren, sollten sie vielleicht auch direkt noch Musik legalisieren.

Ich weiß jetzt nur nicht, ob sie einfach keine Ahnung haben oder das Niveau ihres Positionspapiers an das allgemeine Verständnis zum Urheberrecht von Politikern angepasst haben.
 
Die Dampfplaudererpartei sieht wohl ihre Position durch die Piraten gefährdet. Ich glaube nicht, daß die Grünen ernsthaft so denken.

zum anderen soll das Umgehen von DRM-Maßnahmen erlaubt respektive deren Einsatz verboten werden. Begründet wird letzteres mit der Haltung der Industrie, die durch die „Schaffung ihrer eigenen Gesetze“ die Vorgaben der Parlamente aushebelt.

Es gibt eine viel einfachere Begründung:
Wir zahlen bereits für die Privatkopie in Form von Abgaben auf Brenner, Scanner, Drucker, Papier, Rohlinge und wer weiß was noch alles. Zumindest war ja überlegt worden Komplett PC und Monitore damit auch noch zu versehen. Da wir bereits zahlen, entweder die Gegenleistung ermöglichen oder die Zahlung aufheben. Das sollte als Begründung reichen.
 
an das erste, an das ich denken musste, als ich das hier gelesen habe ->

"Die Piraten machens vor und haben erfolg, na dann lasst uns mal mit machen! Guido, was ist DRM eigentlich?"

omfg... bleibt bei eurem atomausstieg, heuchler
 
Filesharing legalisieren sehe ich als sehr kritisch.
Geistiges Eigentum 20 Jahre nach der Veröffentlichung als kulturelles Allgemeingut zu deklarieren halte ich jedoch als vernünftigt.
Oder will heute (ja ich übertreibe) jemand 50 € für Goethe's Faust oder für Parzival blechen?
 
Zuletzt bearbeitet:
es tut sich was perfekt
 
Eagle-PsyX- schrieb:
Geistiges Eigentum 20 Jahre nach der Veröffentlichung als kulturelles Allgemeingut zu deklarieren halte ich jedoch als vernünftigt.

Das wäre praktisch eine Zwangsenteignung von Autoren, Künstlern und Unternehmen, die von jedem Verfassungsgericht sofort einkassiert wird.
Zwanzig Jahre nach Veröffentlichung ist ein viel zu kurzer Zeitraum.
 
@Eagle-PsyX-
Genau meine Meinung! Filesharing zu legalisieren ist zwar eine durchaus sympathische Vorstellung, allerdings glaube ich nicht, dass sich die "Kreativindustrie" nur durch abgaben von Brennern, Rohling etc. finanzieren kann.
Sinnvoll und überaus zeitgemäß wäre es einfach nach einem realistischem Zeitraum creative content zum kulturellem Allgemeingut zu erklären. Dabei finde ich 20 Jahre noch ziemlich hoch angesetzt. 10-15 Jahre finde ich passend. ;)
 
Oder will heute (ja ich übertreibe) 40 € für Goethe's Faust oder andere Werke blechen?

Ich habe 200 Euro für die Werkausgabe bezahlt. ;)

Das mit den 20 Jahren finde ich nicht gut. Frühestens mit dem Tod des Künstlers sollte es zum Allgemeingut werden.
 
Eagle-PsyX- schrieb:
Oder will heute (ja ich übertreibe) 40 € für Goethe's Faust oder andere Werke blechen?

Für den Druck, Vertrieb usw. entstehen Kosten, die die beteiligten Unternehmen natürlich gedeckt haben wollen.

Die digitale Version von Faust gibt es legal für 0,00€ (DRM-frei).
 
Bevor ich Filesharing legalisieren würde, würde ich eher mal die Abgabe auf Rohlinge und co verbieten. Weil den Schrott gibts ja, so wie ich das gehört habe, nur in Deutschland, und aus den Niederlanden bekommt man schön Rohlinge für weniger Geld. Auch die Sache, dass AnyDVD an sich verboten ist, gefällt mir garnicht. Wenn ich meine Filmesammlung auf Festplatte haben will, dann soll es da auch eine Möglichkeit geben. Die Industrie sollte sich eher fragen, ob es nicht sinnvoll wäre, die Preise so anzupassen, dass keiner mehr auf die Idee kommt, zu kopieren. Auch der Zeitfaktor sollte mal in der Werbung publiziert werden. Nicht immer diese Knast- Angst-machen Videos. Wenn man den Leuten vor Augen hält, dass man, wenn man eine Stunde lang versucht eine DVD zu kopieren mit Cover drucken und was weiß ich, sich rein rechnerisch, wenn man in der Zeit gearbeitet hätte, sich die DVD locker auch kaufen hätte können.
 
@calluna:
Wer braucht schon ein Faust Buch? Mein alter Deutschlehrer kann das von Anfang bis Ende runterzitieren. :lol:

Die 1,95 für die Hamburger Lesehefte finde ich aber fair. Eine Erstausgabe von Faust würde mich allerdings wirklich richtig reizen! Aber eher Der Tragödie zweiter Teil.
Oh... Nein. Jetzt hab ich mich als Liebhaber des Fauststoffs geoutet - gefährlich :)


B2T:
Das sind nur polemische Forderungen, in Panikreaktion auf die 9% der Piraten in Berlin und der aufkommenden europaweiten Piratenbewegung.
Das interessiert die Grünen weder, noch haben sie Ahnung davon. Politiker.... :rolleyes:

Wie sagte ein ehemaliger Spitzenpolitiker mal? "Natürlich können Sie die Piraten wählen, aber das ist dann eine Stimme für den Gulli."(sinngemäß)
Wenn man das in den heutigen Kontext setzt, ist das richtig böse. Die wahren Gulli stimmen waren ja die für die Gulli... äh Guido Westerwelle Partei - ich bin sehr enttäuscht von denen. Bei der letzten Bundestagswahl haben die noch Kreuze von mir bekommen- aus Überzeugung - aber wer nach diesem Theaterstück noch FDP wählt, ist schmerzresistent.
 
calluna schrieb:
Das mit den 20 Jahren finde ich nicht gut. Frühestens mit dem Tod des Künstlers sollte es zum Allgemeingut werden.

Wenn das so geregelt wäre, heuert nachher irgendwer einen Killer an nur um etwas runterzuladen :evillol:
 
@ [F]L4SH

Die Preise für Bücher finde ich im Allgemeinen sehr fair, da es gewisse Vorschriften für die Preisgestaltung gibt... wenn ein Buch z.B. 68 Euro kostet, hat das seinen Grund... und selbst dieser Preis kann manchmal bei Klassikern trotzdem noch ein Zuschussgeschäft sein.

Wenn überhaupt, dann gilt es bei Musik, Film und Spielen etwas zu verbessern. Aber darüber brauchen wir uns vorerst ohnehin keine Gedanken machen.
 

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