Moeller13
Lt. Commander
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@Mutanz77 ich glaube zu verstehen, was du meinst, denke aber, dass du teilweise die falschen Schlüsse ziehst
Viele die ihre Meinung äußern, sitzen dem Irrglauben auf, dass sie diese ohne jegliche Konsequenz tun dürfen. Aber es bleibt der Gesellschaft offen, diese Person eben auszuschließen oder zumindest zu ignorieren und zu verachten. Nicht immer muss man diese Meinungen erwidern, sondern kann sie auch getrost ignorieren.
Auch schon im Mittelalter gab es Menschen, die auf Plätzen ihre Meinungen lautstark verbreitet haben. Nur konnte man damit lediglich ein paar Menschen erreichen. Es ist also nichts neues. Durch das Internet können Meinung fast jeden Menschen auf der Welt erreichen. Und dadurch findet man praktisch immer eine Person, die derselben Meinung ist. Das ist so lange nicht wild, bis es die falschen Leute erreicht, die das Thema radikalisieren, Leute um ihren Finger wickeln und es für ihre niederen Zwecke missbrauchen. Da kann es dann schnell gefährlich werden. Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit gibt es genug, wo Menschen dadurch zu Schaden gekommen sind.
Viele die sich von diesen Meinungen nicht angesprochen fühlen ignorieren sie einfach. Das war zu offline Zeiten auch ein probates Mittel und es versandete mehr oder weniger. Im digitalen Zeitalter hilft ignorieren aber wenig, da sich im Verborgenen eben so viel entwickelt. Und das oft genug leider zum Schlechten.
Recht viele Menschen gehen auch davon aus, dass so bald irgendwo "Nachrichten", "News" oder etwas ähnliches draufsteht, dass diese keine Unwahrheiten verbreiten und stets neutral sind (Stichwort Medienkompetenz). Und genau davor versucht man zu schützen, indem die offensichtlichen Lügen kontrolliert werden.
Zum Diskurs gehört aber auch, dass es negative wirtschaftliche Folgen für dich haben könnte, wenn du eine Meinung äußerst. Das hat dann auch was mit Meinungsfreiheit zu tun. Bspw. wenn mein Bäcker gegen irgendwelche Personengruppen hetzen würde, würde ich dort nicht mehr einkaufen. Da kann man mir doch nicht den Vorwurf machen, dass ich Zensur betreiben würde.
Wir leben in einem Land in dem man (fast) alles straffrei sagen darf. Jedoch hat niemand ein Recht darauf, dass seine Meinung auch als positiv erachtet wird und weiterverbreitet werden sollte. Es ist eben das gute Recht aller, diese Meinung zu ignorieren oder sie zu erwidern.
Und falls man sich zensiert fühlt, kann man grundsätzlich Rechtsmittel einlegen und durch die Gewaltenteilung wird der Fall dann ordentlich geprüft und bewertet.
Nicht alle Meinungen sind eben solche und sind auch nie rechtsfrei. Du kannst sagen "Holocaust ist eine Lüge", musst dann allerdings (wie ich finde zurecht!) mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen. Dann gibt es noch eine Menge Meinungen die mindestens geschmacklos oder (für viele) widerwärtig sind. Diese sind dann nicht strafrechtlich relevant und somit auch zulässig. Doch kann man diese Meinungen ächten.Mutanz77 schrieb:Was mich an dieser Diskussion wundert ist, dass es beim Thema Meinung immer darum geht diese abzuwägen und dann zu entscheiden wollen, ob diese zulässig ist oder nicht.
Viele die ihre Meinung äußern, sitzen dem Irrglauben auf, dass sie diese ohne jegliche Konsequenz tun dürfen. Aber es bleibt der Gesellschaft offen, diese Person eben auszuschließen oder zumindest zu ignorieren und zu verachten. Nicht immer muss man diese Meinungen erwidern, sondern kann sie auch getrost ignorieren.
Das ist allerdings nichts neues. Politik lebt bspw. von der "Deutungshoheit".Mutanz77 schrieb:weil es starke Bestrebungen gibt eine "Deutungshoheit" im öffentlichen Raum zu behalten. Dadurch, dass das Internet und vor allem die "sozialen Medien" diesen Spielraum erheblich vergrößert haben, ist man auf die Idee gekommen, dass dieser mehr geregelt werden muss.
Auch schon im Mittelalter gab es Menschen, die auf Plätzen ihre Meinungen lautstark verbreitet haben. Nur konnte man damit lediglich ein paar Menschen erreichen. Es ist also nichts neues. Durch das Internet können Meinung fast jeden Menschen auf der Welt erreichen. Und dadurch findet man praktisch immer eine Person, die derselben Meinung ist. Das ist so lange nicht wild, bis es die falschen Leute erreicht, die das Thema radikalisieren, Leute um ihren Finger wickeln und es für ihre niederen Zwecke missbrauchen. Da kann es dann schnell gefährlich werden. Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit gibt es genug, wo Menschen dadurch zu Schaden gekommen sind.
Viele die sich von diesen Meinungen nicht angesprochen fühlen ignorieren sie einfach. Das war zu offline Zeiten auch ein probates Mittel und es versandete mehr oder weniger. Im digitalen Zeitalter hilft ignorieren aber wenig, da sich im Verborgenen eben so viel entwickelt. Und das oft genug leider zum Schlechten.
Genau aus den oben genannten Gründen.Mutanz77 schrieb:hat nun die EU beschlossen, dass bestimmte Medien nicht mehr oder nur noch stark erschwert konsumiert werden können
Recht viele Menschen gehen auch davon aus, dass so bald irgendwo "Nachrichten", "News" oder etwas ähnliches draufsteht, dass diese keine Unwahrheiten verbreiten und stets neutral sind (Stichwort Medienkompetenz). Und genau davor versucht man zu schützen, indem die offensichtlichen Lügen kontrolliert werden.
Negative Konsequenzen aufgrund einer Meinung gab es schon immer, das ist nichts neues. Du musst allerdings nicht damit rechnen, dass dir körperlicher Schaden zugefügt wird.Mutanz77 schrieb:Ich halte dieses abwägen und letztlich bewerten von Meinungen für einen Irrweg in eine dystopische Gesellschaft. Wir müssen in Zukunft alle aufpassen, wann wir, was, wem sagen. Da negative Konsequenzen mittlerweile als selbstverständlich betrachtet werden und jeder, der es wagt einen Meinungskorridor öffentlich zu verlassen, muss mit dem Ausschluss oder der wirtschaftlichen Zerstörung rechnen.
Zum Diskurs gehört aber auch, dass es negative wirtschaftliche Folgen für dich haben könnte, wenn du eine Meinung äußerst. Das hat dann auch was mit Meinungsfreiheit zu tun. Bspw. wenn mein Bäcker gegen irgendwelche Personengruppen hetzen würde, würde ich dort nicht mehr einkaufen. Da kann man mir doch nicht den Vorwurf machen, dass ich Zensur betreiben würde.
Die Meinung die Hr. Schöfbeck dort vertreten hat, entzog sich wissenschaftlicher Grundlagen. Somit hat er sich selbst für seinen Posten disqualifiziert. Details kann man bei der Tagesschau nachlesen.Mutanz77 schrieb:Und dabei geht es nicht um radikale Meinungen oder Äußerungen, die Grenzen verletzen. Es reicht wie zuletzt am Beispiel des BBK-Provita gesehen, dass man eine spezielle Impfung kritisiert, das man seinen Posten verliert.
Da geh ich grundsätzlich mit. Das Gespräch sollte stets das erste Mittel der Wahl sein.Mutanz77 schrieb:Ich stehe auf dem Standpunkt, dass man radikale Menschen nur im Gespräch bekämpfen kann
Im ersten Schritt ja. Doch was macht man, wenn diese Leute radikal werden?Mutanz77 schrieb:dazu muss man auch deren Äußerungen hören, lesen oder sehen können
Bin ich grundsätzlich bei dir. Jedoch sind wir hier am Ende wieder bei den Radikalen.Mutanz77 schrieb:Denn eine demokratische Gesellschaft baut ja darauf auf, dass alle Menschen in ihr vorkommen und durch Kompromisse integriert werden
Ja, und genau das passiert hier tagtäglich. Im Falle der Telegram-Sperren aus der News sind es aber strafrechtlich relevante Dinge und somit auch zu ahnden.Mutanz77 schrieb:Das ist eigentlich auch das, was man aus der Geschichte lernen sollten, dass wenn die radikalen Seiten einer Gesellschaft sich gegenseitig bekämpfen führt das zu großen Verwerfungen. Nur wenn alle Menschen sich beteiligt fühlen kann eine friedliche Gesellschaft existieren. Deshalb ist Möglichkeit der freien Meinungsäußerung - auch wenn sie einem selbst nicht gefällt - wichtig und muss staatlich garantiert werden, wenn dem Staat an Demokratie liegt.
Wir leben in einem Land in dem man (fast) alles straffrei sagen darf. Jedoch hat niemand ein Recht darauf, dass seine Meinung auch als positiv erachtet wird und weiterverbreitet werden sollte. Es ist eben das gute Recht aller, diese Meinung zu ignorieren oder sie zu erwidern.
Und falls man sich zensiert fühlt, kann man grundsätzlich Rechtsmittel einlegen und durch die Gewaltenteilung wird der Fall dann ordentlich geprüft und bewertet.