News Netzneutralität: Telefonica will Geld von Google

@Milgo:

Und nicht nur das: Man stelle sich einmal vor die Telekom würde Google sperren, weil die kein Geld zahlen wollen. Also ich würde nicht bei einem Anbieter bleiben, bei dem dann irgendwann 50% der Seiten nicht funktionieren, weil die alle nicht zahlen wollen. Andere Anbieter werden sich dann überlegen, ob sie nicht damit werben: Bei uns funktioniert auch google!

Interessant ist auch, dass es immer gleich um Google geht. Sowohl bei den Verlagen als auch hier. Das zeigt doch eindeutig, dass es nicht um ein Prinzip, sondern nur um das schnelle Geld geht (Google ist so groß und so reich, die werden schon gaaaanz viel Geld abdrücken).
 
Wie immer eine Frechheit. Beide Seiten zahlen schon und damit hat sich die Sache. Aber Die Telekommunikationsunternehmen wollen es gern der Contentindustrie gleichtun und für Dinge mehrfach zur Kasse bitten.

Sowas verstößt meines Erachtens gegen geltendes Recht und Verträge.
 
Es ist schlicht und einfach so: Carrier-Geschäft != Content-Geschäft.

Beide sind voneinander abhängig, müssen aber thematisch strikt voneinander getrennt werden und auch weiterhin bleiben.

Das Carrier-Geschäft finanziert sich gewinnbringend durch das Geld seiner unmittelbaren Kunden, wie uns Endkunden am Ende der Leitung, sowie und mit Sicherheit zu einem größeren Teil die Anbindung von Rechenzentren, Großrechenanlagen, globalen Firmennetzen, schlichtweg der Transport von interkontinentalen IP-Daten überhaupt.

Das Content-Geschäft finanziert sich durch virtuelle Service, sowie Werbung und Marketing in den unterschiedlichsten Formen. Zudem vertreiben die Content-Anbieter Kundendaten, Adressen, statistische Auswertungen jeglicher Colour, bis hin zum Handel mit Waren über Online-Shops und andere Stilblüten derjenigen.

Die Forderung der Telefonica wird sich nicht auf einer zwingenden Ebene durchsetzen lassen. Das Argument, traffic-starke Unternehmen wie Google mit seinen Diensten, würden zu hohe Kosten im Carriernetz verursachen, hinkt gewaltig, denn nur durch den Traffic rechtfertigt sich deren Netz überhaupt.
Vielmehr müssten die Carrier zusätzliches Geld für den Traffic von den Google Plattformen verlangen, eben für den entstandenen Traffixc. Nicht Google ist hier Verursacher, sondern die sozialgeilen Youtube Nutzer (nix gegen die Youtube gemeinde, aber es ist schon viel Nutzloses unterwegs). Und da beisst sich die Katze in den Schwanz, denn der Kunde bezahlt mit seinen DSL-Gebühren ja bereits eben diesen Traffic.

Fazit:
Die ach so ungemein hohen Kosten des Netzausbaus können nur über die Anschlussgebühren kompensiert werden, nicht aber über eine Gewinnbeteiligung der Carrier am Content-Markt.
 
Die Kosten für den Ausbau sinddoch eigtl. garkein problem. Denn am Ende will jeder Haushalt Breitbandinternet haben und bezahlen. ABer da Firmen ja immer nur auf die nächste Jahresbilanz schauen will man kein geld investieren, selbst wenns in 10-20 locker wieder reinkommt. Kurzfristig denken ist das Schlimmste überhaupt, aber sowohl in Wirtschaft als auch Politik an der Tagesordnung.
 
FredKune schrieb:
Die Drosselung kommt dadurch zustande, dass die Anbieter solche Leute nicht gerne haben, weil sie evtl. die (sehr knapp kalkulierte) Mischkalkulation gefährden.

Deine Einstellung klingt so eigenartig solidarisch. Die Provider bieten Angebote die gut klingen und wollen sich dann wehren, wenn der Service so genutzt wird wie angepriesen. Desweiteren klingts schon wieder so als würden die Armen Anbieter dann draufzahlen!? Die machen nur weniger Gewinn!

hurga_gonzales schrieb:
Nicht Google ist hier Verursacher, sondern die sozialgeilen Youtube Nutzer (nix gegen die Youtube gemeinde, aber es ist schon viel Nutzloses unterwegs).

Meinst du die Nutzer oder das Angebot? ;-)

Egal wie viel Müll auf youtube hochgeladen wird, wenn es keiner ansehen würde, wäre der Traffic so gering, dass der Schrott gar nicht aufscheint in den Statistiken. Anders siehts aus wenn der Schmarrn dann noch abgerufen wird. Google, Rapidshare, Mediafire zahlen ja sowieso schon für den Traffic auf "deren Seite".

Irgendwas müssen die Provider auch mal anbieten bzw. selbst leisten. Ist sowas von dreist und ich wundere mich ehrlich warum man das diskutieren muss!?
 
Zuletzt bearbeitet:
Moep89 schrieb:
ABer da Firmen ja immer nur auf die nächste Jahresbilanz schauen will man kein geld investieren, selbst wenns in 10-20 locker wieder reinkommt. Kurzfristig denken ist das Schlimmste überhaupt, aber sowohl in Wirtschaft als auch Politik an der Tagesordnung.

Daran sind aber eher die Kleinaktionäre Schuld. Die wollen meist schnelle Gewinne und hohe Dividenden sehen.

@topic
Die Netzneutralität sollte nicht angerührt werden. Den Providern wird keine andere Wahl bleiben, als die Datentarife entsprechend anzupassen und über eigenen Content entsprechend Geld zu verdienen.
 
Straputsky schrieb:
Den Providern wird keine andere Wahl bleiben, als die Datentarife entsprechend anzupassen und über eigenen Content entsprechend Geld zu verdienen.

Ich verstehe es noch immer nicht. Die Provider bieten einen Dienst an und legen den Preis dafür fest!? Warum müssen die plötzlich irgendwie anders Geld verdienen? Bei den Tarifen streifen sie sowieso massenhaft Reingewinne ein, zumal der Laufende Transfer der Daten von deren Backbone hin zum Kunden so gut wie nichts kostet und beim Netzausbau sind sie auch nicht die fleißigsten.
 
@DvP:
Solidarisch mit wem? Falls Du die Anbieter meinst, hast Du mich falsch verstanden.

Das war eher als Kritik an den Anbietern gedacht, weil die seit Jahren Preiskämpfe veranstalten und die Flatrates immer günstiger raushauen. Das funktioniert nur, weil die (mal abgesehen von allen anderen Dingen) die Mischkalkulation immer mehr schönrechnen und so eine schöngerechnete Mischkalkulation ist natürlich anfällig. Normalerweise sollte so eine Mischkalkulation ja realistisch sein und auch einen Puffer enthalten, so dass auch ein paar Power-User mehr oder weniger kein Problem sind. Immerhin steigt der Traffic-Bedarf auf Dauer ja ohnehin.
Die Anbieter kalkulieren aber so knapp, dass für mehr Traffic weniger Spielraum ist als vorher. Und unter den Preisen leiden ja auch noch Service, Netzausbau usw. Das Problem ist, dass jeder Anbieter die Flatrates am liebsten mit "0 EUR" bewerben möchte, damit möglichst viele Kunden kommen. Aber natürlich verdienen die so auch weniger. Also müssen die bösen Leute von Google gefälligst dafür sorgen, dass man dem Vorstand auch weiterhin ein paar Millionen zahlen kann.
 
FredKune schrieb:
Die Anbieter kalkulieren aber so knapp, dass für mehr Traffic weniger Spielraum ist als vorher. Und unter den Preisen leiden ja auch noch Service, Netzausbau usw. Das Problem ist, dass jeder Anbieter die Flatrates am liebsten mit "0 EUR" bewerben möchte, damit möglichst viele Kunden kommen.

Ich habe dich schon richtig verstanden. Aber wer sagt dir das? In D sind die Angebote für mobiles Internet um mindest Faktor 2 teurer als in manch anderen Längern (siehe meinen Vergleich mit Ö in einigen Posts vorher). Die jammern, aber wer sagt, dass es soooo knapp kalkuliert ist? Die wollen mehr Gewinn und deswegen ist auch der Service schlecht.

Edit:

Auch in Italien ist es ein gutes Stück günstiger und wenn man den richtigen Anbieter hat (drei) zahlt man auch kein Roaming, weder für Daten noch für Gespräche zwischen Ö und I. Da kannst du ganz gemütlich am Strand in Sizilien liegen und Stundenlang mit deiner Family in Wien telefonieren, videotelefonieren oder Internet surfen ohne einen Cent mehr zu bezahlen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, beim mobilen Internet stimme ich Dir zu. Gleiches gilt für SMS & Co. Ich meinte jetzt nur bei den Festnetz-Anschlüssen, wo es innerhalb kurzer Zeit von 50 EUR auf 20-25 EUR/Monat runterging und mittlerweile ist überall ja noch eine Festnetz-Flat drin und die Anschlüsse sind mittlerweile auch schneller.

Mobiles Surfen und ohnehin alles was mit Mobilfunk zu tun hat, lassen sich die Anbieter sehr gut bezahlen (Roaming, SMS, MMS, Surfen, ...)
 
Seppuku schrieb:
@ dercoole

Und ist auch nicht passend. Denn das Googleauto (als synonym für datenintensive Internetdienste) die Straßen mehr als die anderen Autos.

An alle die hier über diese so unverschämte Forderung aufschreien: Regt ihr euch auch auf, dass die KFZ-Steuer bei LKWs sich an das Gewicht anlehnt und durchschnittlich deutlich über der von PKWs liegt?
Und die LKW-Maut nicht zu vergessen...
So holt man sich zusätzlich auch noch Geld von ausländischen LKWs.

Dieser Vergleich hat einen gewaltigen Fehler.
Im Gegensatz zu den Telekommunikationsunternehmen, verballert der Staat(im Fall von Deutschland) die Steuereinnahmen (Kfz Steuer, LKW Maut, Mineralölsteuer) zum großen teil nicht in den Straßenbau und deren Wartung, sondern versucht mit dem Geld andere Finanzlöcher zu stopfen.

Um bei dem Vergleich zu bleiben:
Autofahrer zahlen einen bunten Mix aus Flatrate(Kfz Steuer) und Datenvolumen(Mineralölsteuer+'Ökosteuer' (immerhin ca 80% des Benzinpreises den man zahlt)). LKW zudem noch die Maut.

Die Sache mit dem Gewicht ist im Grund ähnlich gelagert wie beim Auto der unterschiedlichen Steuerklassen der PKW.
der eine hat eine 6MBit Leitung und zahlt weniger als einer mit einer 32MBit Leitung.

Ein Deutsches Unternehmen zahlt zudem weniger LKW "Maut" als ein Ausländisches.
Was damit begründet wird, das die Deutschen ohnehin Steuern zahlen die (eigentlich) ins Straßennetz fließen (sollten).

Das was Telefonica da Verlangt, wäre eine Abgabe der Autohersteller an den Staat, je nach PKW Aufkommen des jeweiligen Herstellers auf Deutschen Straßen. (auf jedes andere Land anwendbar)
Und das ist Blödsinn.
 
Find das ganze bescheuert...
Anbieter zahlen für ihren Internetzugang und die Nutzer für ihren, also zahlt praktisch jeder für das Internet.
Wenn jetzt einer doppelt zahlen muss wär das wie wenn ich jeden Gast auf meinem Grundstück zur Kasse bitten würde, damit er drauf kann, obwohl er eingeladen wurde.
 
Hmm,

als ob Goggle seine Netzanschlüsse von Gott geschenkt bekommen hat. Die werden wohl auch eine ganze Menge an diverse Netzanbieter bezahlen. Und diese Netzanbieter müssen für Traffic auf anderen Leitungen auch bezahlen. Schlussendlich bekommt doch schon jeder was ab. Für mich eine reine Gier-Sache, die zum Schluss wieder der Kunde zahlen darf, und zwar an der Kasse für die bei Google beworbenen Produkte.

LG spam23
 
@ Arhey

Ich habe noch einen besseren Vergleich: Ich Kaufe mir ein Haus und es liegt hinter dem Grundstück eines Nachbars. Darum vereinbare ich, dass er eine monatliche Pacht für die Straße bekommt. Er ist einverstanden aber will plötzlich ein Häuschen aufstellen und von jedem Geld kassieren der mich besuchen will. Aber natürlich anfangs nur von denen die mich in der Woche mehr als 1x besuchen. Resultat: Ich brauche die Straße nicht und werde einsam :-D
 
Also wenn ich bei mir google.de oder youtube.de eingebe, kommt der Content von einem amerikanischen Server. Sieht man sehr schön mit dem Addon Flaggs. Und was hat die spanische oder deutsche Telefongesellschaft davon, das Google die Leitungen bei einem amerikanischen Provider anmietet und den Traffic dort bezahlt? Bei normalem Surfen ist es wahrscheinlich kalkuliert, aber bei datenintensiven Content wie Videos ist es eben ein Verlustgeschäft.
Wenn also verhältnismäßig viele Fahrzeuge mit amerikanischer Zulassung unsere Strassen nutzen, würde ich als Staat auch die Hand aufhalten, um den entstehenden Aufwand abzufangen.
 
030_Doktor schrieb:
Bei normalem Surfen ist es wahrscheinlich kalkuliert, aber bei datenintensiven Content wie Videos ist es eben ein Verlustgeschäft.

Und schon wieder die gleiche Leier. Langsam bin ichs leid... :freak: Ich bitte dich, spende für T-Mobile, weil sie so arm sind und mit ihren lächerlich teuren Datenpaketen leider Verlust machen! :lol:

Nicht mal die Telekom traut sich zu behaupten, dass sie so arm sind und draufzahlen müssen. Was hat der Telekom Chef nochmal gesagt?

"Obermann stört sich an der einseitigen Verteilung der Profite, die seiner Ansicht nach bislang allein von den Internetunternehmen eingefahren werden, ..."


Ist jetzt vielleicht klar worums geht? Ist doch eigentlich eine super Idee, der Internetkunde zahlt seine Leitung. Überall wo er sich was runtersaugt muss auch noch der Anbieter zahlen, dass er den Kunden beliefern kann. Ist doch schön, einfach alles doppelt kassieren!? Sag mal gehts noch? Und wie viele haben hier "Mitleid" oder verständnis obwohl die Preise noch nicht mal günstig sidn (zumindest mobile Datenpakete). Wer hat denn die Preise gemacht?
Man kann das auch noch etwas weiterdenken: Google hat auch irgendwo einen Internetprovider der die Leitungen zu verfügung stellt, die Google auch bezahlen muss. Was hindert den dann daran auch von euch noch zu kassieren weil ihr auf die Server von google wollt? Traumhaft, dann wird gleich 4 mal kassiert.
 
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Ich finde, dass Telefonica recht hat: warum muss der Telefonica-Kunde Internetausbau bezahlen, wenn Google/Amazon/Yahoo/usw. es genau so gut können.

Die Frage ist nur: wird es für uns Kunden billiger, wenn Google und co. zur Kasse gebeten werden? Und die Antwort ist: wahrscheinlich "ja". Toll: DSL umsonst. Und wenn man sich dazu verpflichtet, jeden Tag 10 Filme bei Youtube anzugucken, dann bekommt man noch die Fritzbox gratis dazu.

Dann gibt es noch eine andere Frage: wie berechnet man die Preise für Kontentanbieter? Bekommen StartUps Zuschüsse? Mit sinnvollen Regeln kann man hier viel erreichen.

Netzneutralität ist gut, aber es gibt auch andere Prioritätenim Leben, die nicht vernachlässigt werden dürfen.
 
@ kingeugen Ja na klar, als ob du Internet umsonst bekommen würdest! :-)

@ DvP du liegst voll auf meiner Wellenlänge
 
Ich sehe es ähnlich wie DvP.

Ein Unding, daß ein Provider noch für Inhalte zusätzlich zur Kasse bitten möchte, obwohl er bereits doppelt kassiert.

Einerseits vom Kunden für den Netzzugang zur Infrastruktur Internet, andererseits vom Contentanbieter der den Kunden beliefert.

Wobei ich mich ohnehin frage, was der Provider mit dem Content zu tun hat. Er stellt weder Content her, noch pflegt er deren Inhalte. Machen wir es doch dann zum Ausgleich so, daß der Provider doch auch Geld dafür bezahlen soll, daß die Contentangbote gepflegt und aufbereitet werden. Vielleicht sogar ein Beteiligung an den Serverbetriebskosten des Contenanbieters. Damit es einfach gerechter verteilt ist. ;)
 
Hi @ Raykus

Danke! :-) Ich dachte ich werde hier im Kampf mit den "Windmühlen" allein gelassen, wenn du verstehst ;)

@ SixpackRanger

Genau so ist es. Google zahlt ja auch bereits, zwar an einen anderen Provider aber es gibt auch andere Content Anbieter die hier in Deutschland sind und auch brav an die Telekom und deren Konkurrenz abdrücken.
 
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