Kartellamt: AMD-Beschwerde gegen Intel

Andreas Frischholz
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Beim Bundeskartellamt ist eine Beschwerde gegen Intel seitens AMD eingegangen. Das bestätigte AMD-Sprecher Jens Drews gegenüber heise online. Erste Gerüchte zu solcherlei Vorwürfen sind in der vergangenen Woche publik geworden.

Demnach soll es illegale Absprachen zwischen Intel und der Media-Saturn-Holding gegeben haben. So sollen in Filialen von Media Markt und Saturn lediglich Systeme mit Intel-Prozessoren angeboten werden, obwohl jeder Markt laut eines Media-Saturn-Sprechers dezentral organisiert sei und so für sein Sortiment selbst verantwortlich ist. Der Grund dafür sei eine Vereinbarung mit Intel. Gegenüber einem Zulieferer ließ man verlauten, dass nach einem Modellwechsel keine Produkte mehr bei ihm erworben werden, da AMD-Produkte prinzipiell nicht gekauft werden. Nach Experten-Meinungen wäre dieses Verhalten aber ein Verstoß gegen das EU-Kartellrecht, da ein marktbeherrschender Produzent wie Intel keine exklusiven Vertriebspartner haben dürfe.

Mit dieser Auseinandersetzung kommt den bisherigen Kartellrechtsverhandlungen zwischen AMD und Intel eine weitere hinzu. Bereits in den USA und in Japan hat AMD rechtliche Schritte gegen Intel eingeleitet, da auch in diesen Ländern Intel Partner mit Vergünstigungen zu Exklusivverträgen genötigt haben soll. Weitere Kartellrechtsverfahren finden in der EU und in Südkorea statt.