Neuerlich 35.000 Telekom-Arbeitsplätze bedroht

Sasan Abdi
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Laut einem Bericht des Magazins Der Spiegel plant die Deutsche Telekom nach der jüngsten Umstrukturierung den Abbau von weiteren 35.000 Arbeitsplätzen. Dies solle vor allem durch Verkäufe und weitere Umorganisationen geschehen.

Dabei beruft sich das Nachrichtenmagazin in seiner aktuellen Ausgabe auf konzerninterne Quellen. Telekom-Chef René Obermann wollte die Zahl indes zwar nicht bestätigen, erklärte aber, dass es in der Tat weitere Restrukturierungen geben werde. Dass dabei auch der Verkauf einzelner Konzernteile zur Diskussion stünde, läge auf der Hand: „Das ist bekannt und alles andere wäre Augenwischerei. Wenn wir das nicht angehen, ist das Unternehmen insgesamt immer weniger wettbewerbsfähig“, so Obermann.

Wo genau besagte Stellen gefährdet sein könnten, ist nicht explizit klar. In welche Richtung die Restrukturierungen gehen könnten, zeigt sich am Telekom-eigenen Dienstleister Vivento Technical Services (VTS). Dieser soll bereits im nächsten Jahr vom Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks (NSN) übernommen werden, wobei die Telekom Insiderberichten zufolge gar obendrauf zahlen wird. Was der Besitzerwechsel für die rund 2000 VTS-Mitarbeiter bedeutet, ist ungewiß. Dass NSN den neuen Unternehmensteil nicht mit gewohnter Betriebsstärke weiterarbeiten lassen wird, ist bereits jetzt ausgemacht: Nach Ablauf des einjährigen Kündigungsschutzes werden laut einem Sprecher Stellen wegfallen; wieviele sei aber offen.

Vor diesem Hintergrund ist ein neuerlicher Kampf mit der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi bereits vorprogrammiert. Dass auch ein neuer Arbeitskampf drohen könnte, mochte der zuständige Verdi-Funktionär Lothar Schröder nicht ausschließen, auch wenn „wir noch ein Stück davon entfernt sind, Derartiges anzukündigen.“ Die Deutsche Telekom beschäftigt in Deutschland derzeit rund 160.000 Arbeitnehmer.