HTC verteilt Aufgaben im Management neu
Der taiwanische Mobilfunkhersteller HTC baut das eigene Management um. So kümmert sich zukünftig die Verwaltungsratsvorsitzende und Mitgründerin von HTC, Cher Wang, stärker um das Tagesgeschäft in den Bereichen Sales, Marketing und Zulieferer, während sich CEO Peter Chou auf Produkte und Innovation konzentriert.
Außerdem arbeite Wang nun nicht mehr an zwei, sondern an sechs Tagen in der Woche im Unternehmen. Dies gaben die beiden Manager in einem Interview mit der Financial Times bekannt und reagieren damit auf die bereits seit Längerem anhaltenden Absatzschwierigkeiten der eigenen Geräte.
HTC musste im vergangenen Quartal erstmals in der Firmengeschichte einen Verlust von rund 74 Millionen US-Dollar verzeichnen. Zum Vergleich: Im zweiten Quartal 2013 konnte HTC immerhin noch einen kleinen Gewinn von umgerechnet 42 Millionen US-Dollar ausweisen.
All dies spiegelt sich jedoch auch in den Marktanteilen des Konzerns wieder. Während HTC im vergangenen Jahr noch in den Top 5 der Mobilfunkhersteller mit den am meisten ausgelieferten Geräten vertreten war, listet die IDC den taiwanische Konzern im zweiten Quartal dieses Jahres nicht mal mehr auf den ersten zehn Rängen.
Dies liege jedoch nicht am aktuellen HTC One, das sich laut Chou gut verkaufe, sondern am Mittelklasse- und Einsteiger-Segment des Unternehmens. Hier wolle er als erstes nachbessern. Die künftige HTC-Strategie werde aber auch weiter Kooperationen mit Unternehmen wie Google oder Facebook und neues Engagement in anderen Produktkategorien wie Tablets beinhalten.
Außerdem sei laut Chou tragbare Technik ein „sehr wichtiger Bereich“ für das Unternehmen, jedoch schränkte er zugleich ein, dass dieser Markt noch ganz am Anfang stehe. Die zuletzt aufgekommenen Gerüchte, nach welchen HTC mehrere Smartphones für Amazon bauen soll, wollte Chou im Gespräch mit der Financial Times jedoch nicht bestätigen.