Homefront: Revolution verliert Game Director

Max Doll
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Seit Wochen verdichten sich Hinweise auf eine seit längerem anhaltende Finanzkrise bei Crytek. Insbesondere das bei Crytek UK entwickelte Homefront: Revolution muss demnach empfindliche Abgänge von Mitarbeitern verzeichnen. Mittlerweile orientiert sich auch die Führungsebene neu.

Erneut konnte Kotaku unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen aus dem Umfeld des Unternehmens in Erfahrung bringen, dass der Game Director des derzeit von Crytek UK entwickelten Homefront: Revolution das Studio verlassen hat. Auch der Development Manager Ben Harris gehört zu den Abgängen dieses Monats. In der letzten Zeit soll das in Nottingham angesiedelte Studio bislang 30 Mitarbeiter verloren haben, weitere Mitglieder der Belegschaft in unteren Positionen sind diese Woche gefolgt oder suchen aktiv neue Stellen.

Dass nun auch Personal aus der Führungsetage beginnt sich neu zu orientieren, ist ein weiteres schlechtes Zeichen. „Das schafft ein bizarres Szenario, weil es keine Führungskräfte mehr gibt“, zitiert die Webseite einen Kontakt, „alles bewegt sich weiterhin auf einer Abwärtsspirale“. Mit Sicherheit kann daher angenommen werden, dass die gegenwärtige Krise zumindest kurzfristig Auswirkungen auf die Entwicklung des Open-World-Shooters hat.

Wie die Zukunft sowohl für Crytek als auch Homefront aussieht, ist unklar. Zuletzt soll mit Deep Silver der Publisher des Spiels Interesse an einer Übernahme von Crytek UK gezeigt haben, um die bisherigen Investitionen abzusichern. Dies gilt als das derzeit plausibelste Szenario, Spekulationen um eine Übernahme des gesamten Unternehmens durch Wargaming oder zuletzt durch Sony blieben bislang vage.

Bereits in den letzten Wochen hieß es, dass Mitarbeiter seit mehreren Monaten nicht, nur teilweise oder mit Verspätung bezahlt werden. Mittlerweile sind auch erste Stimmen ehemaliger Mitarbeiter des deutschen Crytek-Studios zu vernehmen, die noch auf Geld warten. Crytek selbst hat Gerüchte um Finanznöte dementiert und sich seither nicht weiter geäußert.