Huawei Mate 8 im Test: 6 Zoll treffen auf Sprinter-SoC und Marathon-Akku
Vorwort
Drei Flaggschiffe innerhalb von neun Monaten: Das ist die Smartphone-Bilanz von Huawei im abgelaufenen und neuen Jahr. Letztes Jahr im Mai kam das gute P8 auf den Markt, Ende September folgte das nicht vollends überzeugende Mate S als vermeintlicher Nachfolger des Ascend Mate 7. Jetzt, im Nachgang der internationalen Vorstellung zur CES 2016, ist das Mate 8 auch auf dem deutschen Markt verfügbar, nachdem es in China bereits im letzten Jahr in den Handel gekommen war.
Das Mate 8 ist der wahre Nachfolger des Ascend Mate 7: Endlich wieder 6 Zoll, endlich wieder 4.000 mAh. Interessant ist das Mate 8 aber auch, weil es mit dem Kirin 950 das erste 16-nm-SoC von HiSilicon mit Cortex-A72-Kernen bietet.
Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 599 Euro zeigt Huawei aber auch wieder, dass die Zeiten der Kampfpreis vorbei sind – dafür gibt es jetzt die junge Tochtermarke Honor. Wie gut das erneut teure Gesamtpaket abschneidet, klärt der Test.
Spezifikationen
Huawei Mate 8 | Huawei Mate S | Huawei P8 | Huawei Ascend Mate 7 | |
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Software: (bei Erscheinen) |
Android 6.0 | Android 5.1 | Android 5.0 | Android 4.4 |
Display: | 6,00 Zoll, 1.080 × 1.920 367 ppi IPS-NEO |
5,50 Zoll, 1.080 × 1.920 401 ppi Super AMOLED, Gorilla Glass 4 |
5,20 Zoll, 1.080 × 1.920 424 ppi IPS, Gorilla Glass 3 |
6,00 Zoll, 1.080 × 1.920 367 ppi IPS-NEO |
Bedienung: | Touch, Fingerabdrucksensor, Status-LED | Touch, Status-LED | Touch, Fingerabdrucksensor, Status-LED | |
SoC: | HiSilicon Kirin 950 4 × Cortex-A72, 2,30 GHz 4 × Cortex-A53, 1,80 GHz 16 nm, 64-Bit |
HiSilicon Kirin 935 4 × Cortex-A53, 2,00 GHz 4 × Cortex-A53, 1,50 GHz 28 nm, 64-Bit |
HiSilicon Kirin 930 4 × Cortex-A53, 2,00 GHz 4 × Cortex-A53, 1,50 GHz 28 nm, 64-Bit |
HiSilicon Kirin 925 4 × Cortex-A15, 1,80 GHz 4 × Cortex-A7, 1,30 GHz 28 nm, 32-Bit |
GPU: | Mali-T880 MP4 900 MHz |
Mali-T628 MP4 680 MHz |
Mali-T628 MP4 600 MHz |
Mali-T628 600 MHz |
RAM: | 3.072 MB LPDDR4 Variante 4.096 MB LPDDR4 |
3.072 MB LPDDR3 |
2.048 MB LPDDR3 Variante 3.072 MB LPDDR3 |
|
Speicher: | 32 / 64 GB (erweiterbar) | 32 GB (erweiterbar) | 16 / 64 GB (erweiterbar) | 16 / 32 GB (erweiterbar) |
1. Kamera: | 16,0 MP, 1080p Dual-LED, f/2,00, AF, OIS |
13,0 MP, 1080p Dual-LED, f/2,00, AF, OIS |
13,0 MP, 1080p LED, AF |
|
2. Kamera: | Nein | |||
3. Kamera: | Nein | |||
4. Kamera: | Nein | |||
5. Kamera: | Nein | |||
1. Frontkamera: | 8,0 MP, 1080p f/2,40, AF |
8,0 MP, 1080p LED, AF |
8,0 MP, 1080p | 5,0 MP AF |
2. Frontkamera: | Nein | |||
GSM: | GPRS + EDGE | |||
UMTS: | HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
|||
LTE: | Advanced ↓300 ↑50 Mbit/s |
Advanced ↓150 ↑50 Mbit/s |
Ja ↓150 ↑50 Mbit/s |
Advanced ↓300 ↑50 Mbit/s |
5G: | Nein | |||
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac Wi-Fi Direct, Miracast |
802.11 b/g/n Wi-Fi Direct, Miracast |
802.11 b/g/n Wi-Fi Direct |
802.11 a/b/g/n Wi-Fi Direct, Miracast |
Bluetooth: | 4.2 | 4.0 LE | 4.1 | 4.0 LE |
Ortung: | A-GPS, GLONASS, BeiDou | A-GPS, GLONASS | A-GPS, GLONASS, BeiDou | A-GPS, GLONASS |
Weitere Standards: | Micro-USB 2.0, NFC | |||
SIM-Karte: | Nano-SIM, Dual-SIM | Nano-SIM | Nano-SIM Variante Nano-SIM, Dual-SIM |
Micro-SIM, Dual-SIM |
Akku: | 4.000 mAh (15,20 Wh) fest verbaut |
2.700 mAh fest verbaut |
2.680 mAh fest verbaut |
4.100 mAh fest verbaut |
Größe (B×H×T): | 80,6 × 157,1 × 7,90 mm | 75,4 × 149,9 × 7,20 mm | 71,8 × 144,9 × 6,40 mm | 81,0 × 157,0 × 7,90 mm |
Schutzart: | – | |||
Gewicht: | 185 g | 156 g | 144 g | 185 g |
Preis: | 599 € / 699 € | 649 € | ab 180 € / 599 € / 499 € | 499 € / 599 € |
Design & Verarbeitung
Beim Mate 8 führt Huawei die zwei Designlinien des Ascend Mate 7 und Mate S in einem Gerät zusammen. Wie beim Ascend Mate 7 ist die Rückseite aus gebürstetem Aluminium wieder durchgehend und wird von zwei Abdeckungen aus Kunststoff abgeschlossen, damit die Antennen frei funken können. Die zwei Linien, die auch Besitzer von HTCs One-Serie oder der aktuellen iPhones kennen, gibt es deshalb nicht mehr. Vom Mate S übernommen hat Huawei die polierte Fase rund um das Gerät und die Anordnung des Lautsprechers und Mikrofons an der Unterseite. Dadurch wirkt das Smartphone aufgeräumt, was das ohnehin sehr hochwertige Aussehen unterstreicht.
Auf der Vorderseite hat es Huawei wieder einmal geschafft, sehr viel Display auf vergleichsweise wenig Fläche unterzubringen. Die Ränder fallen angenehm schmal aus, sodass sich die Fläche trotz des großen 6-Zoll-Displays auf 80,6 × 157,1 Millimeter beschränkt. Zum Vergleich: Das iPhone 6s Plus mit 5,5 Zoll ist sogar länger und nur wenige Millimeter schmaler. Apropos iPhone: Das Testgerät hat die Farbe Space Gray, alternativ gibt es das Mate 8 zum gleichen Preis auch in Moonlight Silver.
Display
Mate-Käufer sind große Displays gewohnt, schon das erste Mate bot im Vergleich zu anderen Smartphones des Jahrgangs 2013 unfassbare 6,1 Zoll, damals allerdings noch mit 1.280 × 720 Pixeln. Beim Mate 8 sind es glatte 6 Zoll mit 1.920 × 1.080 Bildpunkten. Diese Auflösung ist mittlerweile der etablierte Standard bei Huawei, QHD mit 2.560 × 1.440 Pixeln hält das Unternehmen aus Gründen des Energieverbrauchs nicht für sinnvoll. Das hat Richard Yu, Chef der Consumer-Sparte, in der Vergangenheit mehrfach bekräftigt. Doch selbst mit „nur“ 367 ppi hinterlässt das Panel einen guten Eindruck, wenngleich Pixel-Detektive diese bei ganz genauer Betrachtung auch finden werden.
Mit durchschnittlich 500 cd/m², gemessen in drei Bereichen des Displays, liefert Huawei das bisher hellste Panel der jüngsten Vergangenheit ab. Damit lassen sich auch an sonnigen Wintertagen Inhalte gut im Freien erkennen. Ebenfalls gut sieht es in puncto Kontrast aus: Dank eines niedrigen Schwarzwertes ergibt sich ein Wert von 1.540:1.
Ab Werk nicht gut getroffen hat Huawei allerdings den Weißpunkt des Displays. Obwohl die Darstellung des IPS-Panels allgemein natürlich und vor allem blickwinkelstabil ausfällt, stört der leichte Blaustich bei einer Farbtemperatur von 7.700 Kelvin. In den Einstellungen des Displays lässt sich aber einfach Einfluss auf dieses Merkmal nehmen. Wird der Regler fast nach ganz links in den warmen Bereich geschoben, lassen sich 6.600 Kelvin festlegen, ohne dass darunter die maximale Helligkeit leidet. Das andere Ende der Skala reicht bis zu einer Farbtemperatur von 8.500 Kelvin.