QNAP TBS-453A im Test: Leises Quad-Core-NASbook mit vier M.2‑SSDs im RAID
2/5QNAP TBS-453A
Das Gehäuse des TBS-453A besteht aus Kunststoff und setzt aufgrund der M.2-SSDs nicht auf das bekannte Format anderer NAS-Systeme von QNAP. Stattdessen ist das TBS-453A im Design einer Set-Top-Box gehalten. Zur Montage der M.2-SSDs muss das Gehäuse über vier Schrauben an der Unterseite geöffnet werden. Die Bodenplatte kann daraufhin einfach abgehoben werden und gibt den Blick auf die vier M.2-Schnittstellen, den eingebauten RAM und den Lüfter frei. Im NASbook können M.2-SSDs mit den Formaten 2280, 2260 und 2242 eingesetzt werden, d.h. mit einer Breite von 22 Millimetern und einer Länge von wahlweise 42, 60 oder 80 Millimetern. Die Position des Gewindes für die Schraube zur Fixierung der SSD kann entsprechend auf der Hauptplatine variiert werden. Unter jeder SSD befindet sich auf der Hauptplatine ein Temperaturfühler.
Beim Lüfter handelt es sich um ein 40-mm-Modell von Sunon, das in ähnlicher Form auch in zahlreichen Notebooks zum Einsatz kommt. Auf eine Heatpipe zwischen Lüfter und SoC verzichtet QNAP, der Lüfter bläst somit lediglich einseitig Luft gegen den auf dem SoC platzierten Kühlkörper.
Die Hochglanzoptik sorgt im Alltag schnell für Frust
Die matte Gestaltung der Ober- und Unterseite des TBS-453A setzt sich an der Vorder- und Rückseite nicht fort. In diesen Bereichen setzt QNAP auf eine Hochglanzoptik, auf der sich schnell Gebrauchsspuren abzeichnen. Auch das Testgerät weist so bereits mehrere Gebrauchsspuren auf, die bei der intensiven Nutzung der Anschlüsse noch deutlich zunehmen würden.
Viele Anschlüsse und ein integrierter Switch
Die Anschlüsse selbst teilt QNAP auf die Vorder- und Rückseite auf. An der Vorderseite bietet das NASbook zwei USB-3.0-Anschlüsse und einen SD-Kartenleser, um externe Medien schnell anschließen zu können. Mit fünf LAN-, zwei HDMI-, zwei USB-3.0- und den drei Audio-Anschlüssen lässt die Rückseite nur noch Raum für den Stromanschluss des externen Netzteils, ein Kensington-Lock und einen Reset-Knopf. An der rechten Seite, die ebenso wie die linke Seite über Lüftungsschlitze verfügt, platziert QNAP zusätzlich einen USB-2.0-Anschluss. LEDs, die Zugriffe auf die Festplatten anzeigen und für den Status des Systems, sind an der Vorderseite verbaut. Vier der fünf LAN-Anschlüsse sind für die Nutzung als Netzwerk-Switch vorgesehen, so dass weitere Netzwerkgeräte an das TBS-453A angeschlossen werden können.
Die beiden an der Rückseite platzierten Mikrofon-Eingänge setzen erneut dynamische Mikrofone voraus. Über die App OceanKTV kann das TBS-453A so aber wieder in eine Karaokestation verwandelt werden, worauf ComputerBase im Test der TS-253A bereits genauer eingegangen ist.
Die im Video gezeigten Karaoke-Songs stammen von TheKARAOKEChannel und Mr Entertainer.
Auch aus dem NASbook wird im Handumdrehen ein Linux-PC
Ebenfalls bereits von der TS-253A bekannt ist die Linux Station, die über das App-Center installiert werden kann. Über diese kann auch das TBS-453A als Linux-PC mit Ubuntu benutzt werden. Bei diesem Anwendungsgebiet tritt auch der zweite HDMI-Anschluss in Erscheinung, der unter Linux zur Erweiterung oder Duplizierung des Desktops auf zwei Monitoren genutzt werden kann. Die Funktionsweise ist identisch zur TS-253A, weshalb an dieser Stelle nicht noch einmal detailliert auf diese eingegangen wird. Weitere Details hierzu liefern ebenfalls der Test der TS-253A und nachfolgendes Video.
Über die HybridDesk Station (HD Station) kann der Nutzer auch auf dem TBS-453A Videos über YouTube oder Kodi wiedergeben, Fotos auf dem Fernseher betrachten, mit Firefox oder Chrome Webseiten besuchen oder Facebook und Skype nutzen. Wie bei der TS-253A kann die HD Station nur genutzt werden, wenn die Linux Station gleichzeitig deaktiviert ist und andersherum.
16 GByte RAM sind kein Problem
Wie bereits erwähnt steht auch im NASbook einem RAM-Upgrade durch den Nutzer nichts im Wege. Die beiden ab Werk verbauten RAM-Module können über den Zugriff an der Unterseite einfach entfernt und getauscht werden. Um den Dual-Channel-Modus zu nutzen, müssen immer zwei RAM-Module gleicher Speicherkapazität eingesetzt werden. Offiziell unterstützt das TBS-453A maximal 8 GByte DDR3L-1600-SODIMM. Im Test mit zwei 8-GByte-Modulen von Crucial gab es jedoch keinerlei Probleme und das TBS-453A ließ sich problemlos auch mit 16 GByte RAM betreiben, die in voller Größe erkannt und unterstützt wurden.
Zum Lieferumfang des TBS-453A gehören neben dem NASbook selbst ein externes 65-Watt-Netzteil, eine Schnellanleitung, zwei Netzwerkkabel, eine Fernbedienung und die zur Montage der M.2-SSDs notwendigen Schrauben. Obwohl das TBS-453A auf SSDs statt HDDs setzt, kommt ein 65 Watt starkes Netzteil zum Zuge, das auch schon bei der TS-253A mit zwei HDDs eingesetzt wird. Die TS-453A mit vier HDDs setzt hingegen auf ein Netzteil mit einer Leistung von 96 Watt.
Im Test kam QTS in der Version 4.2.1 Build 20160601 zum Einsatz, das nicht nur eine einfache und problemlose Inbetriebnahme, sondern auch einen sehr stabilen Betrieb ohne jegliche Probleme gewährleistet. Das Betriebssystem ist somit erneut eindeutig eine der Stärken von QNAP und bietet auch weniger versierten Nutzern einen schnellen Einstieg in die Materie.