Yoga S940 im Test: Lenovos schönstes Consumer-Notebook mit Killer-Display

Nicolas La Rocco
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Yoga S940 im Test: Lenovos schönstes Consumer-Notebook mit Killer-Display

tl;dr: Was ThinkPad für den Business-Einsatz ist, soll Yoga für den stylischen Consumer sein, der Notebooks mit elegantem Design und interessanten Features verlangt. Das neue Yoga S940 zählt zu Lenovos Ultraslim-Geräten und überzeugt im Test mit hochwertigem Gehäuse, leisem Betrieb und einem sehr guten Ultra-HD-Display.

Lenovo steht für viele Menschen heutzutage zwar immer noch gleichbedeutend für die ehemalige IBM-Marke ThinkPad, das Unternehmen bietet jedoch zahlreiche weitere Notebook-Serien an. Eine davon ist Yoga, die früher einmal für Convertibles und 2-in-1-Geräte stand, jetzt aber auch ganz normale Notebooks mit klassischem Aufbau beherbergt. Eines davon ist das Yoga S940, das als Flaggschiff mit Geräten wie dem Dell XPS 13 (Test), dem Apple MacBook Air oder dem kleinen MacBook Pro konkurrieren soll. Es hat den Anspruch, besonders schlank, hochwertig verarbeitet und gut ausgestattet zu sein.

Vier Konfigurationen mit fairen Aufpreisen

Mit Preisen ab 1.699 Euro spielt das Yoga S940 in der gehobenen Klasse, je nach Konfiguration sind aber weit mehr als 2.000 Euro möglich. Das Testgerät mit Top-Ausstattung hat einen Listenpreis von 2.299 Euro. Lenovo bietet im eigenen Onlineshop derzeit vier Konfigurationen des S940 an, für den Online- und lokalen Einzelhandel werden vom Hersteller häufig aber noch zusätzliche Zusammenstellungen angeboten.

Die Yoga S940 im Onlineshop von Lenovo
1 2 3 4*
CPU Intel Core i5-8265U
4 Kerne, 8 Threads
1,60–3,90 GHz, 6 MB L3 Cache
Intel Core i7-8565U
4 Kerne, 8 Threads
1,80–4,60 GHz, 6 MB L3 Cache
GPU Intel UHD Graphics 620, 0,3–1,10 GHz Intel UHD Graphics 620, 0,3–1,15 GHz
RAM 8 GB LPDDR3 2.400 MHz 16 GB LPDDR3 2.400 MHz
SSD 256 GB 512 GB 1 TB
Display 14 Zoll, IPS, 1.920 × 1.080 Pixel, entspiegelt, 400 cd/m² 14 Zoll, IPS, 3.840 × 2.160 Pixel, entspiegelt, 500 cd/m²
Akku 52 Wh (6.755 mAh), 4 Zellen
Anschlüsse 2 × Thunderbolt 3, 1 × USB 3.1 Typ C (auch zum Laden), Kopfhörerbuchse
Konnektivität Intel Wireless-AC 9560, 2 × 2 MIMO, Bluetooth 4.1
Webcam Infrarot- und HD-Kamera (Windows Hello, Glance)
Abmessungen (B × T × H) 31,93 × 19,74 × 1,22 cm (dünnste Stelle)
Gewicht ab 1,2 kg
Farbe Eisengrau
Betriebssystem Windows 10 Home (64 Bit) Windows 10 Pro (64 Bit) Windows 10 Home (64 Bit)
Preis 1.699 € 1.999 € 2.219 € 2.299 €
*Testgerät

Variante 1 und 3 sind konfigurierbar und haben zwei bis vier Wochen Lieferzeit, Variante 2 und 4 sind fixe Konfigurationen und innerhalb von zwei Werktagen lieferbar. Die von Lenovo aufgerufenen Upgrade-Preise sind fair bemessen, vor allem im Vergleich zu Apple. Der Wechsel vom Core i5 zum Core i7 kostet zum Beispiel 143 Euro, Windows 10 Pro statt Home 58 Euro mehr. 16 GB statt 8 GB RAM liegen bei 71 Euro und für das SSD-Upgrade auf 512 GB oder 1 TB werden 58 Euro respektive 164 Euro aufgerufen. Das teuerste Upgrade betrifft das Ultra-HD- statt FHD-Display mit 193 Euro.

Gehäuse aus sandgestrahltem Aluminium

Während Lenovo bei den teuersten ThinkPads wie etwa dem X1 (Test) auf Kohlefaser für das Gehäuse setzt, kommt beim Yoga S940 sandgestrahltes Aluminium zum Einsatz, das das Notebook näher an die genannte Konkurrenz von Apple oder Dell rücken lässt. Lenovo gelingt gleichermaßen ein Hingucker und ein zurückhaltender Auftritt. Das Yoga S940 hinterlässt einen äußerst hochwertigen Eindruck, da Materialstärke und Verwindungssteifigkeit auf hohem Niveau liegen. Edel umgesetzte Details sind der Yoga-Schriftzug auf dem Deckel und eine Yoga-Series-Gravur am oberen Ende des Deckels.

Das je nach Ausstattung leicht unterschiedliche Startgewicht liegt laut Lenovo bei 1,2 kg, das Testgerät kommt auf nur 1.186 Gramm. Das Notebook wirkt in der Hand aber deutlich massiver und robust. Das Yoga S940 ist gut anderthalb Zentimeter breiter als ein MacBook Air, aber nicht ganz so tief. 31,93 × 19,74 × 1,22 cm (B × H × T) sind Abmessungen, die das Notebook durchweg für den Einsatz unterwegs eignen.

Eisengrau nennt Lenovo die einzige angebotene Farbe, die sich nach dem Öffnen bei Tastatur und Handballenauflage fortsetzt. Hier gibt es einen aufgerauten Lenovo-Schriftzug zu sehen und zu fühlen, der aber so platziert wurde, dass er beim Tippen nicht stört. Auch auf der Innenseite kommt mit Ausnahme der Tastatur und des Displays durchweg Aluminium zum Einsatz. Die Öffnungen der beiden Lautsprecher sind präzise in das Gehäuse gefräst worden und erinnern ein wenig an die Geräte aus Cupertino. Pluspunkt für Lenovo: Neben der Optik überzeugt auch der Klang der Lautsprecher.

4K auf 14 Zoll mit gewölbter Glasabdeckung

Das Yoga S940 ist ein Notebook, dem es aufgrund der schmalen Ränder gelingt, ein 14 Zoll großes Display ins Gehäuse zu quetschen, das mehr der 13-Zoll-Klasse entspricht. Lenovo schafft es, den in Full HD oder wie beim Testgerät in Ultra HD angebotenen Bildschirm bis an den Rand des Deckels zu ziehen, ohne dass dafür die Frontkamera an eine andere Position als oberhalb des Bildschirms wandern muss. Eine clever gelöste Ausbuchtung, die nicht störend als solche in Erscheinung tritt, nimmt die zwei Windows-Hello-zertifizierten Kameras für die biometrische Entsperrung auf.

Das Display ist mindestens ebenso ein Hingucker wie das hochwertige Gehäuse. Lenovo reklamiert für sich, mit dem Yoga S940 das weltweit erste Notebook mit Glas, das um den Bildschirm herumführt und so für glattere Kanten sorgen soll, anzubieten. Das Glas deckt die gesamte Innenseite des Deckels ab und ist zu den Rändern hin minimal abgerundet, sodass ein weicher Übergang zum Gehäuse entsteht. Störende Reflexionen oder Farbverfälschungen, wie sie bei manchen Smartphones mit gebogenen Displays auftreten, gibt es nicht, da um den Bildschirm ein schwarzer Rand verläuft, der das verhindert.

Auf 14 Zoll stellt das IPS-Display von AUO (B140ZAN01.3) 3.840 × 2.160 Pixel dar, was zu einer hohen Pixeldichte von 314 ppi führt. Lenovo liefert das Yoga S940 mit einer Windows-Skalierung von 300 Prozent aus. Im Alltag wurde das Notebook jedoch mit 200 Prozent betrieben, da so jeweils zwei Pixel in Höhe und Breite zusammengelegt werden können und die nutzbare Fläche nativem Full HD entspricht.

Sehr hohe Maximalhelligkeit

Von der VESA hat der Bildschirm eine Zertifizierung für DisplayHDR 400 erhalten, was bedeutet, dass das Panel unter anderem kurzzeitig 400 cd/m² sowie dauerhaft 320 cd/m² erreichen muss und beim Schwarzwert nicht über 0,4 cd/m² liegen darf. Lenovo selbst gibt bis zu 500 cd/m² an. Für das günstigere Full-HD-Display nennt der Hersteller 400 cd/m².

In den Messungen schneidet der Bildschirm deutlich besser als von Lenovo beworben ab. In der Spitze sind im oberen Drittel des Displays 594 cd/m² gemessen worden, in der Mitte 581 cd/m² und an der Stelle mit der größten Abweichung, unten rechts, noch 529 cd/m². Die durchschnittliche maximale Display-Helligkeit liegt bei 558 cd/m², die Homogenität bei guten 94 Prozent. Beim Schwarzwert kommt der Bildschirm mit durchschnittlich 0,448 cd/m² allerdings nicht ganz an die Vorgabe der VESA heran. Das resultiert in einem mit 1.247:1 guten, aber nicht überragenden Kontrast. Das ist ein eher kleiner Makel eines ansonsten ausgezeichneten Displays, das zudem eine gute Farbabstimmung bietet, die mit einem Weißpunkt bei 7.200 Kelvin nicht zu kühl ausfällt.

Diagramme
Maximale Helligkeit
    • Lenovo Yoga S940 (Core i7-8565U)
      558
    • Lenovo ThinkPad X1 Carbon G6 (Core i7-8550U)
      501
    • Huawei MateBook X Pro (Core i7-8550U)
      500
    • Microsoft Surface Book 2 15" (Core i7-8650U)
      479
    • Vaio SX14 (Core i7-8565U)
      477
    • Dell XPS 13 (9360) (Core i5-7200U)
      456
    • Dell XPS 13 (9370) (Core i7-8550U)
      455
    • Razer Blade 15 (Core i7-8750H)
      427
    • Dell XPS 13 (9380) (Core i7-8565U)
      406
    • Asus ZenBook S UX391FA (Core i7-8565U)
      403
    • Toshiba Portégé X30-E-11U (Core i7-8550U)
      345

Multi-Touch-Eingaben unterstützt das Yoga S940 nicht, obwohl das Display von einer Glasscheibe geschützt wird. Laut Lenovo handelt es sich um entspiegeltes Glas, frei von Reflexionen ist es aber dennoch nicht. Selbst in geschlossen Räumen wie dem Büro sieht man auf dem hellblauen Windows-Hintergrund bei mittlerer Helligkeit noch leicht das eigene Konterfei. Lenovo hat den Vorteil, dass der Bildschirm bei Bedarf sehr hell werden kann, sodass sich die Reflexionen reduzieren lassen. Das wiederum hat dann aber einen negativen Einfluss auf die Laufzeiten, die durch das 4K-Display ohnehin leiden.