Im Test vor 15 Jahren: Drei CPU-Kühler mit 120-mm-Lüfter fernab der Norm
tl;dr: Nachdem sich der Thermalright XP-120 (Im Test vor 15 Jahren) gegen die Konkurrenz mit Radiallüfter durchsetzen konnte, folgten weitere CPU-Kühler mit 120-mm-Lüfter. Vor 15 Jahren widmete sich ComputerBase drei Modellen von Noiseblocker, Thermaltake und Titan (Test), von denen eines eine ganz besondere Optik hatte.
Auffällige Designs und dicke Heatpipes
Das Testfeld bestand aus den drei Kühlern Noiseblocker Cool-Scraper SX1, Thermaltake Big Typhoon und Titan Vanessa L-Type. Allen gemein war ein 120 mm großer Lüfter, der für den Wärme-Abtransport sorgte. Der Cool-Scraper war in Silber und Blau und im Vergleich zu den anderen Kühlern optisch relativ einfach gehalten. Aus heutiger Sicht interessant war vor allem die zentral verbaute 25-mm-Heatpipe aus Kupfer, die die Abwärme der CPU auf die 36 Aluminiumlamellen verteilte. Der Cool-Scraper war mit Abmessungen von 87 × 126 × 152 mm und einem Gewicht von 570 g ein vergleichsweise kompakter und leichter Kühler.
Der Kühlkörper selbst war in einer Halbschalenform ausgeführt, wobei der Lüfter auf der flachen Seite angebracht wurde. Der beigelegte Noiseblocker SX1 drehte in einem Bereich von 700 bis 1.200 U/min und erzeugte dabei laut Herstellerangabe zwischen 11 und 17 dB(A). Um den Kühler optisch etwas aufzuwerten, lag ihm ein LED-Paar bei, das in die unterste Lamelle eingesetzt werden konnte und ein blaues Licht erzeugte.
Der orangene Lüfter des Thermaltake Big Typhoon kühlte aufgrund der Top-Blow-Bauweise des Kühlers nicht nur den Prozessor, sondern auch die um den Sockel liegenden Komponenten. Sechs 6-mm-Heatpipes aus Kupfer transportierten die Wärme der CPU auf die 142 Aluminiumlamellen. Mit 820 g auf 122 × 122 × 103 mm war der Big Typhoon schwerer und größer als die Konkurrenz von Noiseblocker, wobei aber die für viele Gehäuse kritische Höhe aufgrund der Bauform deutlich geringer ausfiel. Mit 1.300 U/min war die Drehzahl des Lüfters zwar höher als bei dem Cool-Scraper, der Luftdurchsatz von 92 m³/h für die vielen Lamellen aber auch notwendig.
Der Titan Vanessa L-Type war definitiv der auffälligste der getesteten Kühler. Auf der Oberseite des Kühlerkörpers war eine Elfe in schrillen Farben abgedruckt. Zusätzlich waren die Lamellen selbst in einer Art Schmetterlingsform ausgeführt und der Lüfter in Silber und Blau in Hochglanz gehalten. Analog zum Cool-Scraper wurde die Wärme vom Prozessor durch eine 25-mm-Heatpipe aus Kupfer abgeführt. Der 87 × 126 × 152 mm messende Kühler verfügte über 34 Aluminiumlamellen, die die Abwärme an die Umgebungsluft abgaben. Der beigelegte Lüfter drehte in einem Bereich von 1.100 bis 2.100 U/min und förderte dabei zwischen 63,5 und 139,3 m³/h. Der Lärmpegel fiel mit 22 dB(A) bis 38 dB(A) entsprechend hoch aus.
Die Leistung überzeugte
Bei der Kühlleistung musste sich keiner der getesteten Kühler verstecken. Allesamt konnten den älteren Thermalright XP-120 bedeutend schlagen. Bei voller Drehzahl konnte sich der Big Typhoon an die Spitze setzen, bei einheitlichem Lüfter in Form des Noiseblocker SX-1 lag allerdings der Cool-Scraper vorne. Gegenüber dem XP-120 arbeitete er 7,5 Kelvin kühler. Auch bei niedriger Betriebsspannung von 5 Volt nahm der Cool-Scraper den ersten Platz ein – hier lag der Vorsprung auf den XP-120 sogar bei 8,5 Kelvin. Der Vanessa L_Type als wärmster der drei Kühler mit SX-1 hatte immer noch einen Vorsprung von 5 respektive 4,5 Kelvin.
Mit gemessenen 48,7 dB(A) bei voller Drehzahl war der Vanessa L-Type deutlich lauter als seine beiden Konkurrenten, die weniger als halb so laut waren. Bei minimaler Drehzahl erreichte er noch 32,5 dB(A) und war damit fast 70 Prozent lauter als Cool-Scraper und Big Typhoon, die beide auf 25 dB(A) kamen.
Wer einen neuen Kühler suchte, hatte damit drei gute Modelle zur Wahl. Am besten schnitt der Noiseblocker Cool-Scraper ab. Dieser war nicht nur leise, sondern auch erstklassig verarbeitet und überzeugte mit herausragender Kühlleistung. Wer weniger als die 58 Euro für den Cool-Scraper ausgeben wollte, war bei Thermaltake mit dem Big Typhoon für 39 Euro gut aufgehoben. Der Vanessa L-Type war mit rund 50 Euro und dem einhergehenden hohen Geräuschpegel weniger attraktiv – trotz des ausgefallenen Äußeren.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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