Im Test vor 15 Jahren: Sockel-939-Mainboards mit nForce 4 SLI von Asus bis MSI
tl;dr: Mit neuem Testsystem und neuer Methodik widmete sich ComputerBase im August 2005 drei Sockel-939-Mainboards mit Nvidias nForce-4-Chipsatz (Test). Die Motherboards stammten von Asus, Gigabyte und MSI und reichten preislich von 135 bis 160 Euro.
Der Chipsatz machte die Musik
Mit dem nForce 4 SLI als Chipsatz stellten alle drei Modelle die Speerspitze des jeweiligen Portfolios dar. Die Ausstattung der drei Mainboards war größtenteils gleich und unterschied sich nur in wenigen Bereichen marginal. Das war beispielsweise bei den verbauten Soundkarten, SATA- und Ethernet-Controllern der Fall. Das MSI K8N Diamond bot über den Silicon Image 3132 zwei SATA-300-Anschlüsse, während Asus und Gigabyte über den Silicon Image 3114 vier SATA-150-Anschlüsse bereitstellten.
Features | Asus A8N-SLI Premium | Gigabyte GA-K8NXP-SLI | MSI K8N Diamond | |
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Chipsatz | Nvidia nForce 4 SLI | |||
Ausbaufähigkeit für Prozessoren |
AMD Athlon 64 AMD Athlon 64 FX AMD Athlon 64 X2 (ab BIOS 1005) |
AMD Athlon 64 AMD Athlon 64 FX AMD Athlon 64 X2 (ab BIOS F8) |
AMD Athlon 64 AMD Athlon 64 FX AMD Athlon 64 X2 (ab BIOS 1.4) |
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HyperTransport-Bus | ||||
1.600 MHz | Ja | |||
2.000 MHz | Ja | |||
Speichertakt/typ | ||||
266 MHz/PC 2100 | Ja | |||
333 MHz/PC 2700 | Ja | |||
400 MHz/PC 3200 | Ja | |||
Dual-Channel-Modus | verfügbar | |||
Maximaler RAM-Ausbau | 4 GByte (4 Slots) | |||
Onboardgrafik | Nicht vorhanden | |||
Onboardsound | Realtek ALC850 AC97 Audio 8 Kanäle |
Creative Soundblaster Live!24 HD Audio 8 Kanäle |
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Steckplätze | 2x PCIe x16 1x PCIe x1 1x PCIe x4* 3x PCI |
2x PCIe x16 2x PCIe x1 2x PCI |
2x PCIe x16 3x PCI |
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* Der PCIe x4-Anschluss hat eine Bandbreite von 1 GB/s | ||||
WLAN-Fähigkeit | Nein | Ja (W-LAN 802.11b/g - 54 Mbit/s) |
Ja, optional lieferbar (W-LAN 802.11b/g - 54 Mbit/s) |
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HDD-Controller | ||||
ATA 133/100/66 | 4 Geräte Cross-RAID mit SATA |
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Serial ATA | nForce 4 SATA 300 4 Geräte (RAID 0,1, 0+1, JBOD) Silicon Image 3114 SATA 150 4 Geräte (RAID 0, 1, 0+1, 10,5, JBOD) |
nForce 4 SATA 300 4 Geräte (RAID 0,1, 0+1, JBOD) Silicon Image 3132 SATA 300 2 Geräte (RAID 0, 1, 0+1, 10,5*, JBOD) |
||
* Der RAID-Modus 5 des SiI 3132 erfordert einen Port-Replikator, da mindestens drei HDDs benötigt werden |
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Verfügbare Anschlüsse | ||||
USB 2.0 | 4x über Rear- Panel 6x über Mainboard- Header |
|||
IEEE 1394 Ports | 1x über Rear- Panel 1x über Mainboard- Header |
3x über Mainboard- Header |
1x über Rear- Panel 2x über Mainboard- Header |
|
LAN | Marvell 88E1111 (PHY) und Marvell 88E8001 (PCI) LAN-Controller Dual Gigabit Ethernet |
Marvell 88E1111 (PHY) und Marvell 88E8053 (PCIe) LAN-Controller Dual Gigabit Ethernet |
Vitesse VSC8201 (PHY) und Marvell 88E8053 (PCIe) LAN-Controller Dual Gigabit Ethernet |
|
Weitere Anschlüsse | 1x Parallel 2x PS/2 6x Audio 1x Optical S/PDIF out 1x Coaxial S/PDIF out |
1x Parallel 2x PS/2 6x Audio 1x Coaxial S/PDIF in 1x Coaxial S/PDIF out |
1x Seriell 1x Parallel 2x PS/2 6x Audio 1x Optical S/PDIF out 1x Coaxial S/PDIF out |
Asus, Gigabyte und MSI im Vergleich
Jedes der Mainboards hatte abseits des Chipsatzes ein paar Eigenheiten. Das Asus A8N-SLI Premium konnte beispielsweise mit einer SATA-Slotblende aufwarten, die es erlaubte, bis zu zwei SATA-Laufwerke extern an den Computer anzuschließen. Zudem besaß es einen zusätzlichen Stromanschluss in Nähe der PCI-Express-Steckplätze, der beim Betrieb von zwei Grafikkarten für eine stabilere Stromversorgung genutzt werden sollte.
Beim GA-K8NXP-SLI setzte Gigabyte andere Prioritäten. Zum einen legte der Hersteller eine DPS-Steckkarte bei, die aus der dreiphasigen Spannungsversorgung eine sechsphasige machte. Das erlaubte es einerseits, dass die Karte die Spannungsversorgung übernahm, falls die des Mainboards ausfiel. Im normalen Betrieb konnte die Last andererseits zwischen den beiden Spannungsversorgungen aufgeteilt werden, um die Temperaturen zu senken und die Langlebigkeit der Komponenten zu erhöhen. Des Weiteren befand sich eine WLAN-Karte im Lieferumfang, die nach 802.11 b/g funkte. Der relativ weit unten verbaute Sockel des Mainboards ermöglichte die Montage ausladender CPU-Kühler.
Das sogenannte D-Bracket von MSIs K8N Diamond zeigte über vier Status-LEDs den aktuellen Bootstatus an. Damit konnte es nützliche Informationen bei der Suche nach defekter Hardware liefern. Ein weiteres „Feature“ war die aktive Chipsatzkühlung, die durch den hohen Lärmpegel im Betrieb negativ auffiel. Zusätzlich kühlte MSI die Spannungsversorgung aktiv mit einem kleinen, lärmenden Lüfter. Die beiden Mini-Lüfter belegten damit bereits zwei der vier verfügbaren Lüfter-Anschlüsse.
Bei der Leistung auf Augenhöhe
Große Unterschiede hinsichtlich der Leistung zwischen den Mainboards gab es nicht. In Anwendungen war keine der Platinen deutlich schneller als eine andere. Bei den Schnittstellen konnte MSI aufgrund des Silicon Image 3132 mit doppelt so hoher Geschwindigkeit gegenüber der Konkurrenz den Sieg einfahren. Asus hinkte bei der Verwendung von zwei Grafikkarten in einem SLI-Verbund leicht hinter Gigabyte und MSI hinterher.
Eine klare Empfehlung gab es vor 15 Jahren nicht. Alle drei Mainboards hatten Stärken und Schwächen. Mit einem Preis von 135 Euro bot Gigabyte das GA-K8NXP-SLI am günstigsten an. Das MSI K8N Diamond folgte mit 140 Euro und das Asus A8N-SLI Premium war mit 160 Euro am teuersten. Anhand ihrer Anwendungszwecke mussten Nutzer abwägen, ob und welches der Mainboards am besten für sie geeignet war.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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