140er-Lüfter für Radiatoren im Test: Die Testkandidaten im Vergleich

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Thomas Böhm
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Alpenföhn Wingboost 3 ARGB

Der Alpenföhn Wingboost 3 kühlt nicht nur, sondern leuchtet auch. Er verfügt über eine LED-Beleuchtung im Lüfterrahmen, die per 4-Pin-Stecker in RGB erstrahlt. In den Ecken des Rahmens sind Entkopplungsgummis, die der Übertragung von Vibrationen vorbeugen sollen. Der Hersteller verspricht zudem durch das Design der Lüfterblätter, die Motorsteuerung und das Lager des Ventilators einen leisen Betrieb sowohl als Gehäuse- wie auch als Radiatorlüfter. Mit etwa 18 Euro pro Stück gehört der Lüfter noch zu den günstigeren Vertretern im Testfeld und bietet als einziger Lüfter eine RGB-Beleuchtung.

Der Lieferumfang des Ventilators fällt knapp aus. Alpenföhn spendiert dem Wingboost zwei Schraubensätze. Die klassischen Lüfterschrauben zur Montage im Gehäuse werden mit einem Satz Radiatorschrauben ergänzt. Letztere sind allerdings nur bedingt hilfreich, da Radiatoren keine genormten Gewindeformate kennen: Verschiedene Hersteller nutzen andere Gewindeformate. Der Lüfter verfügt über zwei gut 40 cm lange Anschlusskabel, von denen eines zur Stromversorgung und Steuerung des Lüfters (4-Pin PWM) und das andere zur Kontrolle der RGB-Beleuchtung (4-Pin-LED) ausgelegt ist.

Alpenföhn Wingboost 3 550 U/min
Alpenföhn Wingboost 3 600 U/min
Alpenföhn Wingboost 3 800 U/min
Alpenföhn Wingboost 3 1.000 U/min
Alpenföhn Wingboost 3 1.200 U/min
Alpenföhn Wingboost 3 1.500 U/min

Der Wingboost 3 startet bei vergleichsweise hohen knapp 550 U/min und erreicht auf dem Radiator etwas unter 1.500 U/min. Er arbeitet ohne nennenswerte Nebengeräusche, jedoch sorgt die Minimaldrehzahl von mehr als 500 U/min dafür, dass er im Leerlauf nicht ganz so leise wie die langsamere Konkurrenz ist. Sofern nicht gleich ein Dutzend Lüfter dieses Typs verbaut wird, stört das allerdings nicht.

Arctic P14 PWM

Arctic ist bekannt für Produkte mit aggressivem Preis-Leistungs-Verhältnis. Das gilt auch für den P14 PWM. Der Ventilator kostet deutlich unter 10 Euro und ist daher mit großem Abstand das günstigste Modell im Test. Extras wie Beleuchtung und Gummiecken werden deshalb vergeblich gesucht. Der Lüfter kommt in schlichtem Schwarz und bietet als einzige optische Auffälligkeit das weiße Arctic-Logo auf der Lüfternabe.

Der Lieferumfang deckt mit vier Lüfterschrauben gerade einmal das absolute Minimum ab. In Anbetracht des Preises ist das allerdings nachvollziehbar. Der Lüfter wird über ein 40 cm langes Kabel mit einem 4-Pin-PWM-Lüfteranschluss verbunden. Arctic bietet den P14 alternativ in einer PST-Version an, die am Stecker über eine integrierte Y-Weiche verfügt, sodass mehrere Ventilatoren über einen Anschluss gesteuert werden können. Sparfüchse mit großen Radiatoren können diese Lüfter im Fünferpack für gut 30 Euro erwerben.

Arctic P14 400 U/min
Arctic P14 600 U/min
Arctic P14 800 U/min
Arctic P14 1.000 U/min
Arctic P14 1.200 U/min
Arctic P14 1.600 U/min

Der Arctic P14 PWM erreicht ein beeindruckendes Drehzahlintervall von unter 200 U/min bis über 1.500 U/min. Damit wird er allen praktischen Anforderungen gerecht. Er agiert im niedrigen Drehzahlbereich fast immer ohne Nebengeräusche. Sehr selten und nicht einfach reproduzierbar trat ein sehr leises Rattern auf. Im Zweifel beruhigt die großzügige Herstellergarantie von zehn Jahren.

be quiet! Silent Wings 3 PWM 140 mm high-speed

be quiet! stellt seinen aktuellen Premiumlüfter Silent Wings 3 für den Test zur Verfügung. In der High-Speed-Variante erreicht er eine höhere Maximaldrehzahl als das Standardmodell, um nicht nur Silent-Freunden zu gefallen, sondern auch im Kampf mit hochdrehender Konkurrenz zu bestehen. Der schwarze Lüfter verfügt über ein proprietäres Rahmendesign mit zwei auswechselbaren Montagesystemen. Für den Radiatoreinsatz wird die klassische Version genutzt, bei der ein per Gummi entkoppelter Kanal für die Befestigung mittels langer Radiatorschrauben bereitgestellt wird.

Abgesehen vom notwendigen Material für die beiden Befestigungsvarianten hält sich be quiet! beim Lieferumfang zurück. Es gibt nur eine Anleitung zur Befestigung der Montagesysteme sowie einen Satz Lüfterschrauben. Gesteuert wird der für gut 18 Euro gehandelte Silent Wings 3 per 4-Pin-PWM. Das Anschlusskabel fällt mit 50 cm überdurchschnittlich lang aus.

be quiet! Silent Wings 3 400 U/min
be quiet! Silent Wings 3 600 U/min
be quiet! Silent Wings 3 800 U/min
be quiet! Silent Wings 3 1.000 U/min
be quiet! Silent Wings 3 1.200 U/min
be quiet! Silent Wings 3 1.500 U/min

be quiet! wird seinem Namen gerecht und liefert einen im Leerlauf beeindruckend laufruhigen Lüfter ab. Der Silent Wings 3 startet bereits bei unter 200 U/min und bleibt über das gesamte Drehzahlband frei von subjektiv wahrnehmbaren Lagergeräuschen.

Corsair ML140 Pro

Corsair stellt den ML140 Pro für den Test. Es wird die Variante ohne LED-Beleuchtung getestet, da diese über ein größeres Drehzahlband verfügt. Generell ist die Lüfterauswahl bei Corsair unübersichtlich: Neben den ML-Lüftern gibt es zusätzlich die Baureihen QL, HD und LL. Der Hersteller bietet jedoch keine Übersicht an, die Kaufinteressenten darüber aufklärt, welches Modell für welchen Einsatzzweck am besten geeignet ist.

Auch bei Corsair fällt der Lieferumfang trotz Premium-Kaufpreis knapp aus. Mehr als vier Lüfterschrauben hat der 22-Euro-Lüfter nicht im Gepäck. Dafür ist das Kabel des PWM-Lüfters mit 60 cm sehr lang.

Corsair ML140 Pro 400 U/min
Corsair ML140 Pro 600 U/min
Corsair ML140 Pro 800 U/min
Corsair ML140 Pro 1.000 U/min
Corsair ML140 Pro 1.200 U/min
Corsair ML140 Pro 1.500 U/min
Corsair ML140 Pro 1.800 U/min

Der ML140 Pro äußert sich im Betrieb durch ein sehr leises Rasseln, das für das Mikrofon schon zu leise ist, in unmittelbarer Nähe zum Lüfter aber gehört werden kann. Die Geräuschkulisse sollte dennoch bei geschlossenem Gehäuse auch in Silent-Anwendungen kein Problem darstellen. Der Lüfter beginnt bei gut 400 U/min zu arbeiten und erreicht in der Spitze auf dem Radiator schnelle und entsprechend laute gut 1.800 U/min.

EK Water Blocks EK-Furious Vardar EVO 140 mm BB

EK Water Blocks produziert nicht nur Kühler und verkauft Radiatoren, sondern bietet auch eine eigene Lüfterserie an, die speziell für den Radiatoreinsatz konzipiert ist. Die Vardar-Serie unterteilt sich dann wiederum in drei verschiedene Modelle für separate Anwendungsbereiche. Der Standard-Vardar ist ein schlichter, schwarzer Radiatorlüfter. Die RGB-Version bietet eine farbige LED-Beleuchtung und senkt dafür die maximale Drehzahl von 2.000 auf 1.600 U/min. Als dritte Option bietet EKWB noch den wütenden („furious“) Vardar, der mit bis zu 2.500 U/min zu Werke geht.

EKWB hat ComputerBase alle drei Varianten zur Verfügung gestellt. Nach einem Vergleich der Drehzahlbereiche wurde schließlich der Furious Vardar für den Test auserkoren: Der wütende Lüfter beginnt wie die anderen beiden Vertreter auch bei ca. 500 U/min zu arbeiten, erreicht aber eine höhere Maximalgeschwindigkeit. Die beiden anderen Modelle sollten also identisch abschneiden und lediglich nach oben hin früher aussteigen.

Wie die anderen Hersteller ist EKWB sparsam und legt den Vardar-Lüftern nur das Nötigste bei. Mehr als vier Lüfterschrauben gibt es zum Preis von 20 Euro nicht. Das Anschlusskabel des PWM-Lüfters fällt mit 40 cm Länge durchschnittlich aus.

EK-Furious Vardar 500 U/min
EK-Furious Vardar 600 U/min
EK-Furious Vardar 800 U/min
EK-Furious Vardar 1.000 U/min
EK-Furious Vardar 1.200 U/min
EK-Furious Vardar 1.500 U/min
EK-Furious Vardar 2.000 U/min
EK-Furious Vardar 2.250 U/min

Zu den Vardar lässt sich vieles sagen, aber Leisetreter sind sie wahrlich nicht. Das Doppelkugellager der Ventilatoren sorgt im Leerlauf für ein konstantes, schleifendes Laufgeräusch. Es ist nicht extrem laut, aber durchaus hörbar. Mit zunehmender Drehzahl wird es intensiver, bis es von den Luftgeräuschen übertönt wird. Bei der Geräuschkulisse macht der Furious Vardar seinem Namen alle Ehre: Auf dem Radiator ist die Drehzahl zwar mit 2.250 U/min statt gut 2.500 U/min im freistehenden Betrieb etwas geringer, doch wütend klingt der Lüfter allemal. Selbst mit Kopfhörern ist diese Lautstärke nicht alltagstauglich.

Noctua NF-A14 PWM chromax.black.swap

Von Noctua gibt es den NF-A14 PWM im Vergleich. Die getestete chromax.black.swap-Version unterscheidet sich vom Standardlüfter vor allem in der Farbe. Die braunen Firmenfarben des österreichischen Herstellers spalten die Gemüter seit jeher und der schwarze chromax-Lüfter bietet eine Alternative für alle, die sich an den Brauntönen stören.

Als Anpassungsmöglichkeiten bietet der schwarze NF-A14 außerdem verschiedenfarbige Gummiecken. Je vier Ecken liegen dem Lüfter in den Farben Weiß, Gelb, Rot, Grün, Blau und Schwarz bei. Abgesehen davon ist der Lieferumfang aber mau, vor allem im Vergleich zu dem großzügigen Paket, das Noctua seinen Standardlüftern spendiert. Es gibt lediglich einen Satz Lüfterschrauben. Für eine größere Anschlussvielfalt lässt sich das gut 30 cm lange Anschlusskabel des PWM-Lüfters abnehmen. Der NF-A14 chromax.black.swap wandert für circa 23 Euro über die virtuelle Ladentheke. Damit ist er gut 4 Euro teurer als die Standardversion des NF-A14.

Noctua NF-A14 chromax 400 U/min
Noctua NF-A14 chromax 600 U/min
Noctua NF-A14 chromax 800 U/min
Noctua NF-A14 chromax 1.000 U/min
Noctua NF-A14 chromax 1.200 U/min
Noctua NF-A14 chromax 1.400 U/min

Noctua leistet sich beim NF-A14 keinen Patzer. Der Ventilator arbeitet frei von subjektiv wahrnehmbaren Laufgeräuschen und kombiniert dies mit einer Minimaldrehzahl von weniger als 200 U/min. Damit ist er sehr gut für den Einsatz in leisen Umgebungen geeignet. Die Maximaldrehzahl fällt nicht übermäßig hoch aus, doch 140-mm-Lüfter jenseits von 1.000 U/min drehen zu lassen, ist für den Alltag ohnehin nur bedingt tauglich.

Zusatztests mit Arctic P12 und Noctua NF-A12x25

Bereits zum Lüftervergleich 2018 wurde ComputerBase der Lüfteradapter NF-FMA1 von Noctua zur Verfügung gestellt. Er dient dazu, 120-mm-Ventilatoren auf Radiatoren für die größeren 140-mm-Lüfter zu befestigen. Befestigt werden Lüfter per Gummis in dem Kunststoffrahmen. Anschließend kommen wie üblich lange Radiatorschrauben zum Einsatz, um den Verbund aus Lüfter und Adapter auf dem Radiator zu befestigen.

Der NF-FMA1 wird von Noctua als Zweier-Set zum Preis von 10 Euro angeboten. Der Hersteller betonte bei der Veröffentlichung des NF-A12x25, dass der teure Premiumlüfter mitsamt dem Adapter gängigen 140-mm-Lüftern gewachsen sein soll, obwohl er nicht über deren Größe verfügt. Für den Test müssen sich sowohl der NF-A12x25 PWM wie auch der Arctic P12 PWM als ein zweiter Vertreter eines 120-mm-Lüfters im Radiatoreinsatz beweisen.

Durch den Lüfteradapter wird der Abstand zwischen Ventilator und Radiator um knapp 4 mm erhöht. Da dies einen potenziellen Einfluss auf die Ergebnisse haben kann, wurde per 3D-Druck eine Lüftervorkammer für 140-mm-Lüfter hergestellt, die zwischen Lüfter und Radiator bündig abschließt und den Abstand zwischen beiden um 4 mm erhöht. Die Vorkammer wurde mit dem Arctic P14 PWM getestet, um zu prüfen, ob der erhöhte Abstand einen messbaren Einfluss auf die Leistung eines Lüfters hat.

Auch wenn Arctic P12 und Noctua NF-A12x25 keine unmittelbaren Teilnehmer des Lüftervergleichs sind, wurden der Vollständigkeit halber ebenfalls Audioaufnahmen der Ventilatoren erstellt. Die Lüfter zeigen keine Überraschungen, beide arbeiten sehr laufruhig und bieten ein breites Drehzahlintervall. Da 120-mm-Lüfter bei Drehzahlgleichheit im Regelfall leiser als 140-mm-Lüfter sind, bleiben die beiden zusätzlichen Kandidaten bei 400 U/min noch unhörbar, während bei den 140-mm-Lüftern bereits erste Luftgeräusche fürs menschliche Ohr wahrnehmbar sind.

Arctic P12 600 U/min
Arctic P12 800 U/min
Arctic P12 1.000 U/min
Arctic P12 1.200 U/min
Arctic P12 1.500 U/min
Arctic P12 1.800 U/min
Noctua NF-A12x25 600 U/min
Noctua NF-A12x25 800 U/min
Noctua NF-A12x25 1.000 U/min
Noctua NF-A12x25 1.200 U/min
Noctua NF-A12x25 1.500 U/min
Noctua NF-A12x25 1.950 U/min