Samsung Galaxy Z Fold 2 im Test: Fazit

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Nicolas La Rocco
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Das Galaxy Z Fold 2 ist alles andere als ein gewöhnliches Smartphone, weshalb es nicht ohne Weiteres möglich ist, ein übliches Fazit nach bekannten Kriterien zu schreiben.

Zunächst einmal ist positiv festzuhalten, dass es einmal mehr der Samsung-Konzern ist, der mit neuen Formfaktoren frischen Wind in das Segment vieler gleich ausgestatteter Smartphones bringt. Dass Samsung nach dem Debakel um die erste Generation Fold an der Produktkategorie festgehalten, eine verbesserte Version auf den Markt gebracht, später das Galaxy Z Flip vorgestellt und nun mit dem Galaxy Fold 2 den nächsten Schritt gemacht hat, zeigt den Willen der Südkoreaner, Neues zu wagen, auch wenn es nicht gleich in perfekter Form auf den Markt kommt und mit den folgenden Generationen reifen muss.

Genau das hat das Unternehmen mit dem Galaxy Fold 2 geschafft, das im Vergleich zum ersten Modell einen riesigen Schritt nach vorne macht und das erste faltbare Smartphone ist, dessen Kauf, sofern die vielfältigen Funktionen benötigt werden, empfohlen werden kann. Das Smartphone legt eine robuste Bauweise an den Tag, wie man sie von dieser Produktkategorie nicht erwartet hätte. Das gesamte Gerät ist hochwertig verarbeitet und lässt nicht erkennen, dass es demnächst von Krümeln und Staub geplagt den Dienst quittieren wird. Einzig die Folie auf dem inneren Display zeigt nach zwei Wochen Dauernutzung erste Abnutzungserscheinungen.

Apropos Bildschirm: Beide Exemplare sind klare Verbesserungen gegenüber dem Vorjahr, vor allem das ehemals sehr kleine äußere Display ist endlich durch ein die gesamte Front einnehmendes ersetzt worden. Die Messwerte beider Bildschirme sind als gut bis sehr gut einzustufen, wobei sich beide leicht hinter einem Galaxy Note 20 Ultra oder Galaxy S20 Ultra einsortieren müssen, wenn man einzig auf die Messwerte schaut. Doch unter den faltbaren Displays gibt es quasi keine Konkurrenz und das, was Samsung hier in zweiter Generation abliefert, ist nichts anderes als verblüffend gut, sorgt jedes Mal aufs Neue für Staunen und stellte in den letzten zwei Wochen qualitativ keinen sichtbaren Rückschritt gegenüber den besten nicht faltbaren Bildschirmen dar.

Samsung Galaxy Z Fold 2 im Test
Samsung Galaxy Z Fold 2 im Test

Überzeugend fällt auch das Fazit zur Software aus, denn Samsung liefert nicht einfach nur einen großen faltbaren Bildschirm, der nicht mehr kann, sondern weiß diesen mit Inhalten zu füllen. Netflix, YouTube und Co. kommen im Großformat vor allem in Kombination mit den sehr guten Stereo-Lautsprechern so gut herüber wie bei keinem anderen Smartphone. Und geht es in den produktiven Bereich, sind drei angedockte App-Fenster plus bis zu fünf schwebende Apps mehr als genug. Es wird auf Anhieb deutlich, dass sich Samsung neben der Hardware auch bei der Software viele Gedanken zur Umsetzung gemacht und diesbezüglich die richtigen Entscheidungen getroffen hat.

Das gilt diesmal auch für den Prozessor, wo man erhobenen Hauptes auf die eigene Technik verzichtet und stattdessen auf den besseren Snapdragon 865 Plus setzt. Dem Chip mangelt es zu keiner Zeit an Leistung, außerdem ist das Fold 2 bei RAM und Speicher üppig bestückt. Gut schneiden auch die zahlreichen Kameras ab, die neben der Qualität mit ihrer Vielseitigkeit punkten. Wer von Samsung beste Fotoqualität verlangt, ist dennoch beim Galaxy Note 20 Ultra besser aufgehoben. Darüber hinaus überzeugen die Laufzeiten des Smartphones, die im Mischbetrieb beider Bildschirme durchweg gut ausfallen.

Zur generellen Kaufempfehlung reicht es beim Galaxy Fold 2 trotz der vielen Pluspunkte trotzdem noch nicht, zu speziell ist das Smartphone obgleich der zahlreichen Verbesserungen weiterhin. Doch wer schon zuvor ein faltbares Mobilgerät sein Eigen nennen wollte und bisher Sorgen vor den damit verbundenen Einschränkungen bei Zuverlässigkeit und anderen Gen-1-Problemchen hatte, bekommt mit dem Fold 2 ein deutliches Upgrade, das die erste Generation vergessen lässt. Mit dem Fold 2 sind faltbare Smartphones das erste Mal so etwas wie massentauglich geworden. Wer bereit ist für etwas völlig Neues und mit dem Preis von knapp 2.000 Euro kein Problem hat, erhält mit dem Galaxy Z Fold 2 ein bemerkenswertes Smartphone.

Samsung Galaxy Z Fold 2
05.10.2020
  • Faltbarer Hauptbildschirm mit viel Platz und sehr guten Messwerten
  • Starke Verbesserung vorderes Display
  • Gute Software-Umsetzung für beide Displays, sinnvolle Nutzung der Fläche
  • Sehr solide wirkende Faltmechanik
  • Hochwertige Materialwahl und Verarbeitung, passgenaue Bauteile
  • Gut klingende Stereo-Lautsprecher
  • Gute Triple-Kamera vor allem am Tag
  • Sehr schneller Snapdragon 865 Plus
  • Alle aktuellen Übertragungsstandards
  • Gute Akkulaufzeiten im Durchschnitt aus der Nutzung beider Displays
  • Schnelles und kabelloses Laden
  • Endlich feste Android-Update-Zusagen
  • Displayfolie anfällig für Fettschlieren
  • Relativ dickes und schweres Smartphone
  • Nerviger seitlicher Fingerabdrucksensor
  • Keine Speichererweiterung möglich

ComputerBase wurde das Galaxy Z Fold 2 leihweise von Samsung zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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