HPC as a Service: HPE betreibt Super­computer direkt beim Kunden

Frank Hüber
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HPC as a Service: HPE betreibt Super­computer direkt beim Kunden
Bild: HLRS

Mit neuen Cloud-Diensten für HPE GreenLake will Hewlett Packard Enterprise die Flexibilität der Cloud mit dem Betrieb im eigenen Rechenzentrum auch beim Supercomputing bieten. Dafür werden die Supercomputer-Systeme von HPE im Rechenzentrum des Kunden oder in einem Colocation-Rechenzentrum betrieben.

Als As-a-Service-Lösung wird trotz der lokalen Überlassung nur nach der tatsächlichen Auslastung der Supercomputer durch den Kunden abgerechnet. Zudem werden die Hochleistungsrechner weiterhin von HPE betrieben. Unternehmen sollen so in die Lage versetzt werden, auf die Leistung der Systeme zurückgreifen zu können, gleichzeitig aber finanziell flexibel zu bleiben, da sie nicht erworben werden müssen. Je nach benötigter Leistung sind kleine, mittelgroße und große Service-Pakete verfügbar, die über ein Selbstbedienungsportal per Mausklick bestellt werden können. Die Lieferzeit für die Hochleistungsrechner soll dann nur 14 Tage betragen. Laut einer Studie von Hyperion Research sind die größten Bedenken von Unternehmen bei der Anschaffung eines Hochleistungsrechners die System- und Betriebskosten für Strom und Kühlung, aber auch der Mangel an qualifiziertem Fachpersonal für das High Performance Computing.

HPE: Supercomputer-as-a-Service
HPE: Supercomputer-as-a-Service (Bild: HPE)

HPE GreenLake Cloud Services zunächst mit Apollo-Systemen

HPE wird die neuen Supercomputer-Dienste zunächst auf der Grundlage von HPE-Apollo-Systemen anbieten. Zum Einsatz kommen dabei auch Software-Lösungen wie etwa Workload-Management, Container, Orchestrierung, Cluster-Management und Monitoring. HPE plant, künftig sein komplettes Supercomputer-Portfolio im As-a-Service-Modell anzubieten. Die ersten HPE GreenLake Cloud Services sollen im Frühjahr 2021 weltweit verfügbar sein. HPE plant zudem, die GreenLake Cloud Services später auch auf Cray-basierte Rechen-, Software-, Speicher- und Netzwerklösungen auszuweiten.

Um die Bereitstellung zu vereinfachen, arbeitet HPE mit einem Partnernetzwerk zusammen, zu dem Colocation-Einrichtungen und Softwarehäuser gehören. Über ersteres können Kunden ihre Systeme in einer Colocation-Einrichtung betreiben lassen und ihre Dienste aus der Ferne über HPE GreenLake nutzen. Partner wie Activeeon, Ansys, Core Scientific und TheUberCloud sollen den Kunden hingegen Lösungen für Automatisierung, Künstliche Intelligenz, Analytics, Blockchain, Computer Aided Engineering (CAE) und Computer Aided Design (CAD) bieten.

HPE: Supercomputer-as-a-Service
HPE: Supercomputer-as-a-Service (Bild: HPE)

Über verschiedene Anwendungen können Kunden die Systeme verwalten, optimieren und die Kosten im Blick behalten. Für die Verwaltung ist die Software-Plattform HPE GreenLake Central zuständig, mit dem HPE Self-Service Dashboard können Nutzer hingegen die Hochleistungs-Cluster per Mausklick betreiben und verwalten, ohne Workloads zu unterbrechen. HPE Consumption Analytics visualisiert die Nutzung und Kosten von HPE GreenLake.

Zenseact simuliert autonomes Fahren

Ein erster Kunde des neuen Dienstes ist Zenseact, ein Softwareentwickler für autonomes Fahren mit Sitz in Schweden und China. Dieser nutzt Supercomputer-as-a-Service von HPE GreenLake, um Hunderte von Petabyte an Daten zu analysieren, die das Unternehmen weltweit aus seinem Netzwerk von Testfahrzeugen und Softwareentwicklungszentren generiert. Darauf basierend modelliert und simuliert Zenseact autonomes Fahrverhalten, um Software zu entwickeln, die die Fahrersicherheit unterstützt.

ComputerBase hat Informationen zu diesem Artikel von HPE unter NDA erhalten. Die einzige Vorgabe war der frühest mögliche Veröffentlichungszeitpunkt.

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