Im Test vor 15 Jahren: Zwei GeForce 7800 GTX 512 im SLI-Verbund
Die GeForce 7800 GTX 512 (Im Test vor 15 Jahren) stellte im Januar 2006 das Nonplusultra in Sachen Grafikkarten dar. Für die Nutzer, die noch mehr wollten, testete ComputerBase ein SLI-Gespann aus zwei der High-End-Grafikkarten (Test).
Eine schnellere 7800 GTX
Die GeForce 7800 GTX 512 basierte wie die ursprüngliche GeForce 7800 GTX auf der G70-GPU, die allerdings dank eines optimierten Fertigungsprozesses mit deutlich höheren Frequenzen arbeitete. Der GPU-Takt wurde im Vergleich zum Original von 430 auf 550 MHz und der Speichertakt von 600 auf 850 MHz angehoben. Dank dieser erheblich höheren Rohleistung und doppelt so großem Videospeicher konnte das neue Modell sich in Spielen absetzen. Da die GeForce 7800 GTX 512 Nvidias Scalable Link Interface (SLI) unterstützte, ließen sich zwei Grafikkarten dieses Typs für höhere Leistung zusammenschalten. Im SLI-Betrieb rechneten die Grafikkarten dann abwechselnd die Frames (Alternate Frame Rendering).
GeForce 7800 GT | GeForce 7800 GTX | GeForce 7800 GTX 512 | Radeon X1800 XL | Radeon X1800 XT | |
---|---|---|---|---|---|
Chip | G70 | R520 | R520 | ||
Transistoren | ca. 303 Mio. | ca. 321 Mio. | |||
Fertigung | 110 nm | 90 nm | |||
Chiptakt | 400 MHz | 430 MHz | 550 MHz | 500 MHz | 625 MHz |
Pixel-Pipelines | 20 | 24 | 16 | ||
ROPs | 16 | ||||
Pixel-Füllrate | 6.400 MPix/s | 6.880 MPix/s | 8.800 MPix/s | 8.000 MPix/s | 10.000 MPix/s |
TMUs je Pixel-Pipeline | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 |
Texel-Füllrate | 8.000 MTex/s | 10.320 MTex/s | 13.200 MTex/s | 8.000 MTex/s | 10.000 MTex/s |
Vertex-Pipelines | 7 | 8 | |||
Dreiecksdurchsatz | 700 MV/s | 860 MV/s | 1.100 MV/s | 1.000 MV/s | 1.250 MV/s |
Pixel-Shader | PS 3.0 | ||||
Vertex-Shader | VS 3.0 | ||||
Speichermenge (MByte) | 256 GDDR3 | 256 GDDR3 | 512 GDDR3 | 256 GDDR3 | 512 GDDR3 |
Speichertakt | 500 MHz | 600 MHz | 850 MHz | 500 MHz | 750 MHz |
Speicherinterface | 256 Bit | ||||
Speicherbandbreite | 32.000 MByte/S | 38.400 MByte/s | 54.400 MByte/s | 32.000 MByte/s | 48.000 MByte/s |
Präzision pro Kanal | FP32/FP16 | FP32 | FP32 | ||
Interface | PCIe | ||||
SLI/CF-Unterstützung | Ja |
Hohe Auflösung und Anti-Aliasing waren Trumpf
In den Benchmarks zeigte sich ein gemischtes Bild. Zwar konnte sich das SLI-Gespann aus zwei GeForce 7800 GTX 512 von einer einzelnen Grafikkarte absetzen, der Vorsprung fiel in 1.280 × 1.024 Pixeln mit durchschnittlich 9 Prozent relativ gering aus. Gegenüber zwei normalen GeForce 7800 GTX arbeitete das Gespann um nur 3 Prozent schneller – eine einzelne 7800 GTX 512 war allerdings zehn Prozent schneller als eine 7800 GTX. Der Schritt von 1.280 × 1.024 auf 1.600 × 1.200 Bildpunkte resultierte in einem Leistungsvorteil von 16 (zwei vs. eine GTX 512) respektive 6 Prozent (zwei GTX 512 vs. zwei GTX). Bei der Zuschaltung von Anti-Aliasing und anisotroper Filterung wuchs der Vorteil des SLI-Gespanns aus zwei GeForce 7800 GTX 512 auf bis zu 34 Prozent gegenüber einer einzelnen GTX 512 an. In diesem Fall war das Gespann 14 Prozent schneller als zwei GeForce 7800 GTX. Den absoluten Idealfall stellte F.E.A.R. in 1.600 × 1.200 Bildpunkten mit 4 × Anti-Aliasing und 16 × anisotroper Filterung dar – die Leistungssteigerung betrug hier 67 Prozent.
Abgesehen von den doppelt so hohen Anschaffungskosten brachte der Betrieb zweier High-End-Grafikkarten noch weitere Nachteile mit sich. Unter Last stieg die Stromaufnahme des Gesamtsystems von 235 auf 334 Watt und die GPU-Temperatur von 87 auf 97 Grad Celsius an. Zudem arbeiteten die Lüfter des SLI-Gespanns um etwa 50 Prozent lauter als beim Betrieb einer einzelnen GeForce 7800 GTX 512.
Die hohen GPU-Temperaturen führten auch dazu, dass der Grafikkarten-Verbund auf den meisten Mainboards nicht betrieben werden konnte. Wenn zwischen den beiden PCIe-Steckplätzen nicht ausreichend Platz war, stürzte das System unter Last sofort ab. Wer unbedingt die maximale Spieleleistung wollte, der war mit zwei GeForce 7800 GTX 512 perfekt aufgehoben, solange er mit den Negativpunkten leben konnte. Allen anderen waren über 1.000 Euro für zwei Grafikkarten wahrscheinlich ohnehin zu viel.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
- Als 2 GByte RAM üppig bemessen waren
- Dämmmatten für einen leisen Computer
- Unbequem war bei Headsets die Norm
- Die Xbox 360 kam der PlayStation 3 zuvor
- Asus' A8N32-SLI Deluxe mit 32 PCIe-Lanes
- Die GeForce 7800 GTX 512 mit Nachbrenner
- Die GeForce 6800 GS kam der Radeon X1600 XT zuvor
- Die ATi X800 GT(O) räumte in der GPU-Mittelklasse auf
- Dual-GeForce-7800-GT mit externem Netzteil
- Ein unhörbarer Komplett-PC mit viel Leistung
- Externe Wasserkühler so groß wie ein Ikea-Regal
- Thermalrights SI-120 war in der Spitzenklasse zuhause
- Radeon X1800 XT und GeForce 7800 GTX im Duell
- ATi CrossFire hatte anfangs obskure Limitierungen
- Mit dem CNPS 9500 nahm Zalman den Mund zu voll
- Die GeForce 7800 GT lieferte GTX-Leistung günstiger
- Razers Copperhead war die beste Gaming-Maus
- Ein würdiger Nachfolger für die Diamondback
- Antecs P180 erbte vom gescheiterten BTX-Standard
- Sockel-939-Mainboards mit nForce 4 SLI von Asus bis MSI
Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.