Im Test vor 15 Jahren: Die GeForce 7800 GT lieferte GTX-Leistung günstiger
tl;dr: Nachdem Nvidia mit der GeForce 7800 GTX eine extrem schnelle, aber auch hochpreisige Grafikkarte veröffentlichte, folgte mit der 7800 GT (Test) eine günstigere Alternative. Für einen 150 US-Dollar geringeren Kaufpreis mussten Kunden teilweise lediglich 2 Prozent Leistung einbüßen.
Nahezu eine GeForce 7800 GTX
Im Kern waren sich die GeForce 7800 GT und ihr größerer Bruder sehr ähnlich – mit wenigen Unterschieden im Detail. Beide setzten auf Nvidias G70-GPU, wobei 4 der 24 Render-Pipelines bei der GT deaktiviert wurden. Des Weiteren senkte Nvidia den GPU-Takt des Referenzmodells von 430 auf 400 MHz und den des Speichers von 600 auf 500 MHz. Partnermodelle wie die damals getestete AOpen Aeolus GeForce 7800 GT (430/550 MHz) besaßen in der Regel höhere Taktraten, teils höher als die GTX-Modelle. Damit lag die Leistung der schnelleren 7800 GT in der Theorie nur wenig hinter der des teureren GTX-Modells.
Radeon X850 XT PE | GeForce 7800 GT | GeForce 7800 GTX | GeForce 6800 GT | GeForce 6800 Ultra | |
---|---|---|---|---|---|
Chip | R480 | G70 | NV40/45 | ||
Transistoren | ca. 160 Mio. | ca. 303 Mio. | ca. 222 Mio. | ||
Fertigung | 130 nm | 110 nm | 130 nm | ||
Taktung (MHz) | 540 | 400 | 430 | 350 | 400 |
Render-Pipes | 16 | 20 | 24 | 16 | |
ROPs | 16 | ||||
Pixelfüllrate | 8.640 MPix/s | 6.400 MPix/s | 6.880 MPix/s | 5.600 MPix/s | 6.400 MPix/s |
TMUs je Pipe | 1 | ||||
Texelfüllrate | 8.640 MTex/s | 8.000 MTex/s | 10.320 MTex/s | 5.600 MTex/s | 6.400 MTex/s |
Vertex-Einheit | VS 2.0 | VS 3.0 | |||
Vertex-Pipes | 6 | 7 | 8 | 6 | |
Interface | PCI-E x16/AGP | PCI-E x16 | PCI-E x16/AGP | ||
SLI-Modus | nein | ja | |||
Texturen pro Pass | 16 | 20 | 24 | 16 | |
Pixel-Shader | PS 2.b | PS 3.0 | |||
Speicher (MByte) | 256 GDDR3 | ||||
Anbindung | 256 Bit | ||||
Speichertakt (MHz) | 590 | 500 | 600 | 500 | 550 |
Bandbreite (MByte/s) | 37.760 | 32.000 | 38.400 | 32.000 | 35.200 |
RAMDAC | 2 × 400 MHz |
Die getestete Grafikkarte von AOpen war trotz der höheren Taktraten im Referenzdesign ausgeführt. Der Kühlkörper des Referenzdesigns war einen Slot breit und setzte auf einen kleinen Radiallüfter, der die Abwärme in das Gehäuse hineinbeförderte. Ein Unterschied zwischen GT und GTX war das Übertaktungspotential der Speicherchips. Dieses fiel bei der GT geringer aus, da 2,0 statt 1,6 ns schnelle Chips verbaut wurden.
In den Benchmarks fast ebenbürtig
In Spielen und synthetischen Benchmarks war die GeForce 7800 GT nur marginal langsamer als die GTX. Insbesondere in niedrigeren Auflösungen waren die Unterschiede quasi nicht vorhanden. So erzielte die GeForce 7800 GTX in 1.024 × 768 eine im Durchschnitt 2 Prozent bessere Leistung als die AOpen Aeolus GeForce 7800 GT. Im Vergleich zu den Taktraten des Referenzmodells lag der Vorsprung bei 7 Prozent. Bei höheren Auflösungen und der Zuschaltung von Anti-Aliasing und anisotroper Filterung wuchs der Abstand auf bis zu 12 Prozent an. Durch manuelle Übertaktung der GPU und des Speichers konnte die Leistung so weit gesteigert werden, dass die Grafikkarte im 3DMark 2005 rund 4 Prozent vor der GTX lag.
Bei der Lautstärke herrschte weitestgehend ein Gleichstand zwischen den beiden Grafikkarten, wobei das GTX-Modell minimal leiser arbeitete. Anders sah es bei der Temperatur und dem Strombedarf aus. Während das Gesamteystem mit der GTX unter Last 199 Watt verbrauchte, kam es mit der 7800 GT mit 178 Watt aus. Das schlug sich auf die Temperaturen nieder: Die GPU der GeForce 7800 GT erreichte unter Last lediglich 59 °C und damit 11 Kelvin weniger als der Grafikkern der GTX.
Die getestete AOpen Aeolus GeForce 7800 GT war im Handel für rund 350 Euro erhältlich und kostete damit über 100 Euro weniger als die günstigste GeForce 7800 GTX. Dafür erhielten Kunden eine kühlere und nahezu gleich schnelle Grafikkarte, die sich mittels Übertaktung nochmals deutlich beschleunigen ließ.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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