Im Test vor 15 Jahren: Als 2 GByte RAM üppig bemessen waren
Die meisten aktuellen Spiele verlangen nach mindestens 8 GByte Arbeitsspeicher, manche gar nach 16 GByte. Anders vor 15 Jahren als Spieler mit 1 GByte RAM gut aufgestellt waren. Die Vorteile von 2 GByte Arbeitsspeicher (Test) hielten sich damals in Grenzen.
Mehr RAM brachte nur wenig
Für den Test kam ein AMD Athlon 64 4000+ auf einem Asus A8N32-SLI Deluxe mit einer GeForce 6800 GT zum Einsatz. Der Arbeitsspeicher wurde in vier Konfigurationen über mehrere Spiele und Anwendungen hinweg getestet. Die Konfigurationen lauteten 2 × 256 MByte, 2 × 512 MByte, 1 × 1 GByte und 2 × 1 GByte. Die Hinzunahme der Konfiguration mit einem einzelnen 1 GByte fassenden RAM-Riegel erlaubte es abzuschätzen, ob es sich lohnte vorerst nur einen Riegel zu kaufen und später aufzurüsten. Der RAM-Takt wurde auf 400 MHz DDR bei Timings von CL2.0-3.0-3.0-5.0 festgelegt.
Bei den Ladezeiten von Spielen stellte sich heraus, dass Anwender mit 2 × 256 MByte Arbeitsspeicher teilweise deutlich länger warten mussten als solche mit mindestens 1 GByte RAM. Bei F.E.A.R. war dieses Phänomen am ausgeprägtesten und resultierte in fast drei Mal so langen Ladezeiten. Zwischen 1, mit Single- und Dual-Channel-Betrieb, und 2 GByte waren die Unterschiede nur noch marginal.
Mehr Bilder pro Sekunde konnten sich Nutzer von mehr Arbeitsspeicher nicht zwangsläufig versprechen. Den größten Gewinn gab es in Half Life 2 zu verzeichnen. Hier konnte das System mit 2 × 512 MByte statt 2 × 256 MByte RAM um sieben Prozent zulegen. Beim Anstieg auf 2 GByte gab es keinen weiteren Leistungsgewinn. In anderen Spielen war ein ähnlicher, wenn auch abgeschwächter, Effekt zu beobachten.
- Battlefield 2
- Call of Duty 2
- Doom 3
- Earth 2160
- F.E.A.R.
- Far Cry
- Half Life 2
- Painkiller
- PCMark05 CPU
- PCMark05 Gesamt
- PCMark05 Grafik
- PCMark05 HDD
- PCMark05 Speicher
- Quake 4
- WorldBench – 3ds max (DirectX)
- WorldBench – 3ds max (OpenGL)
- WorldBench – ACDSee
- WorldBench – Adobe Photoshop
- WorldBench – Adobe Premiere
- WorldBench – Gesamt
- WorldBench – Mozilla
- WorldBench – MS Media Encoder
- WorldBench – MS Office
- WorldBench – Multitasking
- WorldBench – MusicMatch Jukebox
- WorldBench – Nero Express
- WorldBench – Roxio Movie Creator
- WorldBench – WinZip
In den Anwendungstest von WorldBench änderte sich dieses Bild drastisch. Im Durchschnitt brachte der Schritt von 2 × 256 MByte auf 2 × 512 MByte einen Leistungsgewinn von drei Prozent. Wer von 2 × 512 MByte auf 2 × 1 GByte aufrüstete, der konnte hingegen mit zwölf Prozent mehr Leistung rechnen. Ausschlaggebend waren hierfür vor allem Nero Express und WinZip. Im Nero-Express-Test sank die Laufzeit auf 31 Prozent beim Schritt von 2 × 256 MByte zu 2 × 1 GByte RAM. Bei WinZip war der Schritt kleiner, aber mit einer 22 Prozent kürzeren Laufzeit dennoch überdurchschnittlich groß.
Als Fazit ließ sich festhalten, dass Spielern im Dezember 2005 definitiv 1 GByte RAM ausreichte. Ob Single- oder Dual-Channel machte wenig Unterschied. Wer nur über 512 MByte Arbeitsspeicher verfügte, für den lohnte sich aufrüsten auf jeden Fall. Weder Spiele noch die meisten Anwendungen profitierten von mehr als 1 GByte Arbeitsspeicher. Die positiven Effekte des größeren Zwischenspeichers beschränkten sich auf einige wenige Anwendungen. Im Zweifel war das Geld besser in andere Komponenten des Computer als in 2 GByte RAM investiert.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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