Samsung in Texas: Fabrik bleibt möglicherweise 2 Monate geschlossen
Laut Medienberichten muss Samsungs Fabrik „S2“ in Austin, Texas eventuell bis Mitte April geschlossen bleiben – fast zwei Monate nachdem sie in Folge des Stromausfalls heruntergefahren worden war. Die Stromversorgung sei zwar wiederhergestellt worden, allerdings gibt es nun Probleme mit dem Wasser.
Zwei Monate Stillstand nach Stromausfall
Es sind keine guten Vorzeichen für Samsungs Expansionspläne in den USA. Bis zu 17 Milliarden US-Dollar will der Hersteller investieren, eine neue Fabrik mit allem Drum und Dran bauen. In Austin, Texas, am selben Standort, an dem bereits eine Fabrik von Samsung steht. Doch diese arbeitet seit zwei Wochen nicht mehr und soll es noch eine ganze Weile weiter nicht tun. Bis Mitte April sei Stillstand angesagt, lauten aktuelle Prognosen.
Zwar sei die Stromversorgung relativ zügig wieder hergestellt worden, doch jetzt gibt es Probleme mit dem Wasser. Samsung hat eigene Fachleute hinzugezogen, doch in Anbetracht der Versorgungsknappheit gibt es nicht viel, was die Koreaner ausrichten können. Wie wichtig Wasser für die Chipfabriken ist, machten kürzlich auch die Meldungen über die Trockenheit in Teilen von Taiwans deutlich: Dort proben TSMC sowie weitere Chip-Hersteller schon einmal den Ernstfall einer Dürre.
Hoher Millionenschaden erwartet
Das Verlustgeschäft wird für Samsung am Ende groß ausfallen. Im letzten Jahr machte der Standort knapp 4 Billionen Won Umsatz, rund 3,5 Milliarden US-Dollar. Bei gleichbleibender Prognose für dieses Jahr ist der Verlust von zwei Monaten Fertigungszeit gleichbedeutend mit knapp 600 Millionen US-Dollar verlorenem Umsatz. Bis die Produktionslinien nach den zwei Monaten Stillstand wieder so funktionieren wie zuvor, dürften weitere Einschränkungen und geringere Einnahmen die Folge sein. Aufgrund der aktuell weltweiten Chip-Knappheit wiegt der Stillstand noch schwerer.
Was das am Ende für Samsung Pläne in den USA heißt, ist heute noch unbekannt. Anfang Februar hatte Samsung die entsprechenden Unterlagen zur staatlichen Förderungen einer neuen Fabrik in Austin eingereicht. Ob diese in einigen Monaten vor der neuen Kulisse noch so Bestand haben wird, oder Änderungen und gewisse Garantien berücksichtigt werden müssen, werden die Verhandlungen offenbaren.
Wie Reuters berichtet hat Samsung die Forderungen an Texas nun von zuvor rund 800 Millionen US-Dollar auf 1,48 Milliarden US-Dollar hochgeschraubt. Diese sollen unter anderem durch Steuererleichterungen über 20 Jahre erreicht werden. Parallel dazu wurde erneut erklärt, dass neben zwei Standorten in Austin, Texas, auch New York noch im Rennen um einen neuen Standort sei. Insgesamt seien sogar vier Möglichkeiten auf dem Tisch, sodass bisher noch nichts entschieden und der Verhandlungspoker in vollem Gange ist.