Im Test vor 15 Jahren: Der Scythe Infinity räumte mit anderen CPU-Kühlern auf
Mit dem Ninja präsentierte Scythe einen Kühler, der so gut war, dass kaum ein anderer Hersteller ihm das Wasser reichen konnte. Mit dem Infinity (Test) folgte über ein Jahr später ein würdiger Nachfolger, der mit hervorragender Leistung und ausgezeichneter Verarbeitung zu einem Preis von unter 40 Euro überzeugte.
Mächtiger Kühlkörper mit fünf Heatpipes
Beim Infinity setzte Scythe auf einen mächtigen Kühlkörper mit Abmessungen von 125 × 116 × 160 mm und einem Gewicht von 960 g. Eine kupferne Bodenplatte nahm die Abwärme des Prozessors auf und führte sie über die fünf U-förmigen Heatpipes an die 30 Aluminiumlamellen ab. Diese waren in einem Abstand von etwa 3 mm ausgeführt und eigneten sich somit für langsam drehende Lüfter. Die effektive Kühloberfläche war mit 4.360 cm² zwar üppig, reichte aber nicht ganz an die 5.400 cm² des Zalman CNPS-9700 LED heran. Der verbaute 120-mm-Lüfter war mit einer maximalen Drehzahl von 1.200 U/min spezifiziert, wobei er ein Fördervolumen von 79 m³ aufwies. Dank der Drahtbügelanbringung des Lüfters konnte dieser an einer beliebigen Seite des Kühlers installiert werden. In puncto Kompatibilität konnte Scythe mit allen gängigen Sockeln aufwarten. Die Montage ging wie bereits beim Mine Cooler (Im Test vor 15 Jahren) ausgesprochen leicht von der Hand.
Aufgrund der ausladenden Abmessungen galt es bei der Kompatibilität einige Details zu beachten. Das ausgewählte Gehäuse sollte zwischen Mainboard und Seitenwand mindestens 165 mm zur Verfügung stehen haben. Zudem sollte darauf geachtet werden mit dem Computer sorgsam umzugehen, sobald der CPU-Kühler montiert war, da das Gewicht von 960 g für hohe Belastungen am Mainboard sorgte.
Spitzenleistung bei niedriger Lautstärke
Im Test auf einem Pentium 840 Extreme Edition konnte der Scythe Infinity auf voller Linie überzeugen. Der beigelegte Lüfter war selbst bei voller Drehzahl überaus leise und erreichte einen Schalldruckpegel von 36,5 dB(A). Die CPU-Temperatur lag dabei mit 62 °C nur marginal über den 59 °C, die der CNPS 9700 LED mit satten 2.584 U/min bei 54,1 dB(A) erreichte. Damit konnte der Infinity auch den sehr guten Ninja aus dem eigenen Haus um ein Kelvin hinter sich lassen und zeitgleich fast 8 dB(A) leiser agieren. Bei auf 565 U/min reduzierter Drehzahl war die Kühlleistung mit 65 °C CPU-Temperatur weiterhin hervorragend und der Kühler mit 30,4 dB(A) quasi unhörbar.
Fazit
Der Scythe Infinity machte im Test vor 15 Jahren eindrucksvoll deutlich, dass hohe Kühlleistung und leiser Betrieb sich nicht ausschließen müssen. Mit einer Leistung, die der des besten bis dato getesteten Kühlers nahe kam, und einem selbst bei voller Drehzahl nahezu unhörbaren Lüfter wusste der Infinity zu gefallen. Wer noch mehr auf Lautstärke bedacht war, konnte den Infinity durch Drosseln des Lüfters quasi vollständig unhörbar machen und zugleich nicht viel von der Leistung einbüßen. Zusätzlich zu diesen Qualitäten glänzte der Infinity mit einer ausgezeichneten Verarbeitung und einer leichten Montage – das war insbesondere in Anbetracht der ausladenden Abmessungen und des hohen Gewichts beeindruckend. Der Preis von unter 40 Euro machte das Gesamtpaket perfekt. Damit konnte der Infinity jedem, der über ausreichend Platz im Gehäuse verfügte, ohne Vorbehalte empfohlen werden.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
- Thermalrights erster Tower-Kühler Ultra-90
- 125 °C waren bei der GeForce 7950 GT von XFX noch ok
- Mit dem CNPS 9700 LED gelang Zalman das Comeback
- Der Scythe Mine Cooler war viel Kühler für wenig Geld
- Die GeForce 7900 GS war eine günstigere 7900 GT
- Intels Core 2 Extreme brachte Multi-GPU-Setups ans Limit
- ATis Radeon X1950 XTX war ein Topmodell für 399 Euro
- Thermalrights SI-128 war gut, aber nicht perfekt
- Microsoft WHQL torpedierte Nvidias Quad-SLI
- Eine übertaktete GeForce 7600 GS mit 512 MByte Speicher
- Intels Core 2 Duo E6600 und E6700 räumten mit AMD auf
- Der absolute Preis-Leistungs-Tipp GeForce 7600 GST
- Der Core 2 Extreme X6800 hängte alle ab
- Der Zalman VF-900 Cu dominierte sie alle
- Drei GeForce 7950 GX2 von laut bis schnell
- GeForce-Custom-Designs in extra schnell und lautlos
- Der „Gamer-Cube“, der nur über das Netzteil lüftete
- Nvidias Doppeldecker alias GeForce 7950 GX2
- Intels Core 2 Duo E6700 glänzte im Vorabtest
- Nvidias nForce 500 für AMDs Sockel AM2 mit DDR2-RAM
Noch mehr Inhalte dieser Art und viele weitere Berichte und Anekdoten finden sich in der Retro-Ecke im Forum von ComputerBase.