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Im Test vor 15 Jahren: Die GeForce 7900 GS war eine günstigere 7900 GT

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Die GeForce 7900 GS war eine günstigere 7900 GT

Mit der GeForce 7900 GS schloss Nvidia die Lücke zwischen der GeForce 7600 GT für 140 Euro und der GeForce 7900 GT für 240 Euro. Im Test vor 15 Jahren zeigte die übertaktete XFX GeForce 7900 GS 480M Extreme (Test), was sie konnte.

Eine GeForce 7900 GT minus vier Pixel-Pipelines

Bevor Nvidia die GeForce 7900 GS Endkunden zugänglich machte, war die Grafikkarte bereits seit geraumer Zeit in OEM-Systemen erhältlich. Im Kern handelte es sich dabei um eine GeForce 7900 GT, die um vier Pixel-Pipelines und einen Vertex-Shader beschnitten wurde. Die Taktraten, der verbaute Speicher und andere Spezifikationen ließ Nvidia unangetastet.

XFX nutzte diese Chance, um mit der GeForce 7900 GS 480M Extreme eine übertaktete Version der Grafikkarte auf den Markt zu bringen, bei der die GPU mit 480 statt 450 MHz und der Speicher mit 700 statt 660 MHz betrieben wurde. Beide Taktraten lagen damit etwa 6 Prozent über denen des Referenzmodells.

GeForce 7900 GS XFX GeForce 7900 GS 480M Extreme GeForce 7900 GT
Chip G71
Transistoren ca. 278 Mio.
Fertigung 90 nm
Chiptakt 450 MHz 480 MHz 450 MHz
Pixel-Pipelines 20 24
Shader-Einheiten
pro Pipeline (MADD)
2
FLOPs (MADD/ADD) 144 GFLOPS 154 GFLOPS 173 GFLOPS
ROPs 16
Pixelfüllrate 7.200 MPix/s 7.680 MPix/s 7.200 MPix/s
TMUs je Pixel-Pipeline 1
Texelfüllrate 9.000 MTex/s 9.600 MTex/s 10.800 MTex/s
Vertex-Shader 7 8
Dreiecksdurchsatz 822 MV/s 875 MV/s 940 MV/s
Pixel-Shader PS 3.0
Vertex-Shader VS 3.0
Speichermenge 256 MByte GDDR3
Speichertakt 660 MHz 700 MHz 660 MHz
Speicherinterface 256 Bit
Speicherbandbreite 42.240 MByte/s 44.800 MByte/s 42.240 MByte/s
SLI/CF-Unterstützung Ja

Abgesehen davon entsprach die XFX GeForce 7900 GS 480M Extreme dem Referenzdesign einer GeForce 7900 GT. Die Platine und das Kühlsystem waren identisch – mit einer Ausnahme: Die Lüftersteuerung der GeForce 7900 GT funktionierte im ursprünglichen Platinenlayout nicht, bei der GeForce 7900 GS tat sie es wieder.

Mit der GeForce 7900 GT auf Augenhöhe

In den Benchmarks konnte die XFX GeForce 7900 GS 480M Extreme im Mittel zwischen 5 und 6 Prozent mehr Leistung als das Referenzdesign der GeForce 7900 GS liefern. Das reichte je nach Auflösung und Einstellungen fast, um die GeForce 7900 GT einzuholen. Während die 7900 GT in 1.280 × 1.024 Bildpunkten ohne Kantenglättung oder anisotrope Filterung 3 Prozent schneller als die XFX-Grafikkarte war, schrumpfte dieser Vorsprung bei der Zuschaltung von Anti-Aliasing und anisotroper Filterung auf nahezu null. In 1.600 × 1.200 Bildpunkten mit Anti-Aliasing und anisotroper Filterung arbeitete die GeForce 7900 GT etwa 1 Prozent schneller.

Diagramme
Performancerating 1280x1024
    • nVidia GeForce 7950 GX2
      158,2
    • ATi Radeon X1950 XTX
      145,3
    • nVidia GeForce 7900 GTX
      137,7
    • ATi Radeon X1900 XTX
      136,3
    • ATi Radeon X1900 XT
      132,8
    • nVidia GeForce 7800 GTX 512
      126,0
    • ATi Radeon X1800 XT
      116,9
    • nVidia GeForce 7900 GT
      108,4
    • XFX GeForce 7900 GS 480M
      105,6
    • nVidia GeForce 7800 GTX
      104,6
    • ATi Radeon X1900 GT
      100,9
    • nVidia GeForce 7900 GS
      100,0
    • nVidia GeForce 7800 GT
      90,6
    • ATi Radeon X1800 XL
      86,5
    • nVidia GeForce 7600 GT
      78,2
    • ATi Radeon X1800 GTO
      74,2
    • nVidia GeForce 7600 GS
      52,6
    • ATi Radeon X1600 XT
      48,7
    • ATi Radeon X1600 Pro
      38,0
    • ATi Radeon X1300 Pro
      27,0
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

So laut wie die GeForce 7900 GT

Dass die GeForce 7900 GS das gleiche Kühlsystem wie die extrem laute GeForce 7900 GT verwendete, verhieß nichts Gutes. Zwar war sie im Leerlauf dank funktionierender Lüftersteuerung nicht besonders laut, unter Last drehte der kleine Radiallüfter aber mächtig auf. Insgesamt war die GeForce 7900 GS unter 3D-Last damit nicht ganz so laut wie die GeForce 7900 GT, aber dennoch störend. Das war besonders in Anbetracht der sehr guten GPU-Temperaturen sowohl im Leerlauf als auch unter Last verwunderlich, hätte der Lüfter doch problemlos heruntergeregelt werden können. In puncto Energieaufnahme machte sich die Übertaktung negativ bemerkbar. Das Gesamtsystem mit der XFX-Grafikkarte nahm zwischen 5 und 7 Watt mehr auf als das gleiche System mit einer GeForce 7900 GT.

Diagramme
Lautstärke
  • Idle (Windows):
    • nVidia GeForce 7600 GS
      47,5
      Passivkühlung
    • ATi Radeon X1950 XTX
      47,5
    • nVidia GeForce 7800 GTX 512
      48,0
    • ATi Radeon X1600 XT
      48,0
    • nVidia GeForce 7950 GX2
      48,0
    • nVidia GeForce 7900 GTX
      48,5
    • ATi Radeon X1800 GTO
      48,5
    • ATi Radeon X1300 Pro
      49,0
    • ATi Radeon X1800 XL
      49,0
    • nVidia GeForce 7800 GTX
      49,5
    • XFX GeForce 7900 GS 480M
      49,5
    • ATi Radeon X1900 GT
      50,0
    • ATi Radeon X1900 XTX
      50,5
    • nVidia GeForce 7600 GT
      51,5
    • nVidia GeForce 7800 GT
      51,5
    • ATi Radeon X1800 XT
      52,0
    • nVidia GeForce 7900 GT
      60,0
  • Last:
    • nVidia GeForce 7600 GS
      49,0
      Passivkühlung
    • nVidia GeForce 7900 GTX
      50,0
    • ATi Radeon X1800 GTO
      50,0
    • ATi Radeon X1950 XTX
      50,0
    • nVidia GeForce 7800 GTX
      51,5
    • nVidia GeForce 7800 GTX 512
      51,5
    • ATi Radeon X1300 Pro
      55,0
    • ATi Radeon X1900 GT
      55,0
    • nVidia GeForce 7800 GT
      56,0
    • ATi Radeon X1600 XT
      56,0
    • ATi Radeon X1800 XT
      56,0
    • nVidia GeForce 7950 GX2
      56,0
    • XFX GeForce 7900 GS 480M
      57,5
    • ATi Radeon X1900 XTX
      58,0
    • nVidia GeForce 7900 GT
      60,0
    • ATi Radeon X1800 XL
      60,0
    • nVidia GeForce 7600 GT
      61,0
Einheit: dB(A)

Wer noch etwas mehr Leistung wollte, konnte per Übertaktung noch einige Prozent gewinnen. Das Modell im Test war in der Lage, mit 530 MHz GPU- und 880 MHz Speichertakt betrieben zu werden. Der resultierende Leistungsgewinn betrug zwischen 11 und 13 Prozent.

Fazit

Die Leistung der GeForce 7900 GS konnte im Test im Vergleich zur GeForce 7900 GT überzeugen. Der Knackpunkt war dabei der Preis: Die unverbindliche Preisempfehlung für die GeForce 7900 GS betrug 200 Euro, eine Ersparnis von 40 Euro gegenüber der 7900 GT. Das schien in Anbetracht der Leistung ein gutes Angebot zu sein. Im Preisvergleich deutete sich damals bereits an, dass der tatsächliche Verkaufspreis eher bei 170 bis 180 Euro liegen sollte. Auf der anderen Seite des Spektrums stand die XFX GeForce 7900 GS 480M Extreme, die zwar quasi die Leistung einer GeForce 7900 GT erreichte, zugleich aber 240 Euro kosten sollte. Damit gab es für Kunden praktisch keine Ersparnis für eine theoretisch schlechtere Grafikkarte.

Es ließ sich abschließend festhalten, dass insbesondere die GeForce 7900 GS im Referenzdesign ein interessantes Angebot darstellte. Gegenüber der GeForce 7900 GT wurde nicht viel Leistung eingebüßt, aber einiges an Geld gespart.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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