Preis-Leistungs-Verhältnis: Die besten Gaming-Grafikkarten gemessen in FPS pro Euro
Der Kauf einer Grafikkarte will immer wohlüberlegt sein. Neben der Leistung spielen auch andere Faktoren eine Rolle: Lautstärke, Stromverbrauch, (proprietäre) Features wie CUDA, DLSS etc. Eine zentrale Rolle spielt aber auch der Preis. Dieser Artikel zeigt, wie viele FPS pro Euro aktuelle GPUs liefern.
Was dieser Artikel bietet – und was nicht
Dieser Artikel richtet sich zu 100 Prozent an Spieler, denn im Fokus steht die Leistung in Spielen – nun ergänzt um einen Blick auf den Stromverbrauch. Die Performance einer Grafikkarte in anderen Szenarien (z. B. Videobearbeitung, Rendering, AI) und weitere Faktoren wie die Lautstärke oder das Ökosystem (CUDA, Omniverse) spielen keine Rolle. Wer sich in diese Richtung ebenfalls orientieren will, dem seien die aktuelle GPU-Kaufberatung und das Grafikkarten-Testarchiv der Redaktion angeraten:
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Das Preis-Leistungs-Verhältnis wird dabei in FPS im Testparcours pro Euro Einkaufspreis und in FPS pro Euro pro Watt gewertet. Leistungsfaktoren, die sich nicht in den FPS niederschlagen, sind damit außen vor. Dazu gehört, sofern er noch nicht zu deutlichen Leistungsabschlägen führt, der VRAM. Dieser Aspekt wird weiter unten bei kritischen Modellen aber separat angesprochen.
Die Motivation für diesen Artikel
Den Anstoß dieser Preis-Leistungs-Übersicht gab die Suche des Community-Mitglieds Maine nach einer neuen Grafikkarte. Daraus entstand Ende 2022 der Leserartikel Preis-Leistungs-Verhältnis aktueller Grafikkarten im ComputerBase-Forum. Seitdem wurde er stets aktuell gehalten.
Das Forum lässt allerdings viele Komfortfunktionen der ComputerBase-Website, so wie sie die Redaktion nutzt, vermissen (zum Beispiel interaktive Diagramme). Daher erfolgte im Februar 2024 die Migration auf die Hauptseite.
Der Artikel wird auch an dieser Stelle in regelmäßigen Abständen aktualisiert, um immer eine möglichst aktuelle Übersicht über den Grafikkartenmarkt mit Blick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis in Spielen zu bieten. Er ergänzt die aktuelle GPU-Kaufberatung und das Grafikkarten-Testarchiv der Redaktion.
Wichtige Hinweise
- Grundlage dieses Artikels sind die Daten aus den aktuellen Grafikkarten-Tests der Redaktion. Daraus ergibt sich, dass Modelle, die nicht Teil dieser Tests (genauer: des aktuellen Testparcours) sind, nicht enthalten sein können.
- Es wird immer das günstigste und direkt lieferbare Angebot als Grundlage genommen. Aspekte wie Hersteller, Übertaktung, Lautstärke, Farbe oder RGB-Beleuchtung spielen für die Auswertung keine Rolle.
- Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis gemessen in FPS pro Euro sagt nichts darüber aus, ob auch tatsächlich gut spielbare Bildraten erreicht werden. Deshalb ist es auch nur einer von vielen Entscheidungsfaktoren beim Grafikkartenkauf und es sollte immer ein Blick in die Tests erfolgen.
- Die Darstellung erfolgt als Streu- und Balkendiagramm. Die Streudiagramme können hierbei zwecks besserer Lesbarkeit nicht alle Grafikkarten enthalten, sondern beschränken sich auf die für die jeweilige Auflösung relevanten Modelle. Die Balkendiagramme enthalten hingegen Daten zu allen jeweils getesteten Grafikkarten.
Aktuelle Marktpreise
Im Vergleich zum letzten Update ist vor allem die günstiger gewordene GeForce RTX 4080 zu erwähnen, die nun erstmals (knapp) unter 1.000 € erhältlich ist. Auch die RTX 3080 mit 10 GB VRAM aus der Vorgängergeneration ist ist aktuell vergleichsweise günstig zu bekommen. Abseits dessen ist auch die Radeon RX 7700 XT etwas preiswerter geworden. Generell sind alle Grafikkarten verlässlich erhältlich und dies auch mindestens zum UVP – oft deutlich darunter.
Aktuelle Grafikkarten-Angebote bei namhaften Shops
Ein Artikel wie dieser kann immer nur eine Momentaufnahme sein. Auch wenn versucht wird, möglichst regelmäßig eine Aktualisierung vorzunehmen, ändern sich Preise trotzdem zwischendurch häufiger – wenngleich die völlig verrückten Zeiten mit Aufpreisen von mehreren 100 Prozent oder nur homöopathischer Verfügbarkeit glücklicherweise vorerst der Vergangenheit angehören. Die folgende Tabelle kann genutzt werden, um möglichst einfach bei den bekannten Händlern Alternate, Amazon, Caseking und Mindfactory zum gewünschten Modell zu kommen. Alternativ ist es möglich, im ComputerBase-Preisvergleich selbst nach dem günstigsten Angebot zu suchen.
Wie viel FPS pro Euro bieten aktuelle Grafikkarten
Die Berechnung der Diagramme erfolgt durch die Multiplikation der aktuellen Marktpreise mit den Testdaten des aktuellen Grafikkarten-Testparcours von Computerbase. Die Werte werden in Relation zum jeweils besten Ergebnis in Prozent dargestellt.
FPS pro Euro in FHD
Gemessen in FPS pro Euro Anschaffungspreis behält Intels Arc A750 weiterhin die den Spitzenplatz, aber AMDs RX 7600 ist ihr sehr dicht auf den Fersen. Die Radeon RX 6650 XT, RX 7600, RX 7700 XT und Nvidias GeForce RTX 4060 folgen. All diese Grafikkarten bringen allerdings den Malus von „nur“ 8 GB VRAM mit sich, was selbst in FHD mittelfristig doch zu wenig sein kann (aber nicht muss!). Die neue Radeon RX 7600 XT sortiert sich vor diesem Hintergrund zwar nur im Mittelfeld ein, ist jedoch aufgrund der (zukunfts)sichereren 16 GB VRAM eine Option, die Kaufinteressierte sich ansehen sollten.
Die im Januar veröffentlichte GeForce RTX 4070 Super mit 12 GB VRAM sortiert sich ebenfalls im Mittelfeld ein, die noch etwas neuere RTX 4070 Ti Super (16 GB) noch weiter hinten. Dort finden sich auch die RTX 4080 Super (16 GB) und die „ältere“ RTX 4080 (16 GB), die gegenwärtig etwas günstiger ist und damit minimal mehr FPS pro Euro bietet als die „Super“-Neuauflage. Das Schlusslicht nimmt erwartungsgemäß Nvidias teure GeForce RTX 4090 (24 GB) ein, die für FHD aber ohnehin völlig überdimensioniert ist.
Kommt Raytracing ins Spiel, liegt erneut Intels Arc A750 (8 GB) vorne, nun gefolgt von Nvidias RTX 4070 Super (12 GB) und RTX 4060 (8 GB). Nicht überraschend ist Nvidia beim Raytracing deutlich besser aufgestellt als AMD und die erste aktuelle AMD-Karte in Form der RX 7700 XT (12 GB) liegt merklich weiter hinten. Bereits in FHD überholen Nvidias RTX 4080 (16 GB) und RTX 4080 Super (16 GB) den direkten Konkurrenten Radeon RX 7900 XTX (20 GB), sobald Raytracing genutzt wird. Das Schlusslicht übernimmt logischerweise auch hier die teure GeForce RTX 4090 (24 GB).
FPS pro Euro in WQHD
In WQHD wurde ein schon deutlich reduziertes Grafikkartenfeld getestet und gegenwärtig führt AMDs Radeon 7700 XT (12 GB) die Liste an, gefolgt von der Radeon RX 7800 XT (16 GB) und der nun auch hier gelisteten Radeon RX 7900 GRE. Nvidias GeForce RTX 4070 Super und RTX 4060 Ti liegen weiterhin direkt dahinter, wobei die „nur“ 8 GB VRAM der RTX 4060 Ti in WQHD allerdings immer häufiger nicht die vollen Details erlauben. Auch die Vorgängergeneration von AMD in Form der RX 6800 XT (16 GB) kann noch ganz gut mithalten, dies trifft im Moment auch auf Nvidia mit der RTX 3080 (10 GB) zu – diese ist nämlich aktuell etwas günstiger geworden und schiebt sich damit in dieser Auswertung wieder etwas nach vorne.
Auch mit WQHD-Auflösung bietet sich mit aktiviertem Raytracing ein ähnliches Bild wie in FHD: AMDs Grafikkarten rutschen fast alle nach hinten, während Nvidia den RT-Vorteil der Ada Lovelace-Architektur ausspielen kann.
Nvidias GeForce RTX 4070 Super (12 GB) bleibt der Preis-Leistungs-König in diesen Einstellungen und auch die RTX 4070 Ti Super (16 GB) schiebt sich deutlich weiter nach vorne. AMDs erster Vertreter ist die RX 7700 XT (12 GB). Und auch in WQHD wird mit Raytracing die RX 7900 XTX (24 GB) von Nvidias Gegenpart(s) in Form der RTX 4080 (16 GB) und RTX 4080 Super (16 GB) mit Blick auf FPS pro Euro deutlich überholt.
FPS pro Euro in 4K-UHD
Für die native Nutzung (ohne DLSS, FSR, XeSS) der 4K-UHD-Auflösung braucht es eine enorme Leistung und aus diesem Grund wurden von der Redaktion hierfür nur die schnellsten Grafikkarten getestet – und der Umfang reduziert sich weiter. AMDs RX 7800 XT (16 GB) bietet für 4K-UHD schon seit Monaten nahezu konstant das beste Preis-Leistungs-Verhältnis, dicht gefolgt von der Konkurrenz aus eigenem Hause in Form der Radeon RX 7900 GRE. Nvidias GeForce RTX 4070 Super liegt denkbar knapp auf dem dritten Rang. Die neuere RTX 4070 Ti Super (16 GB) sortiert sich weiter hinten ein – genau wie die RTX 4080 Super (16 GB). Nvidias RTX 4090 (24 GB) „erobert“ auch hier trotz der beeindruckenden Performance aufgrund des hohen Preises den (erwartungsgemäß) letzten Platz.
In UHD mit aktiviertem Raytracing rutschen Nvidias GeForce RTX dann wie auch in den anderen Auflösungen weiter nach vorne und die RTX 4070 Super (12 GB) übernimmt weiterhin die Führung. Aber auch RTX 4070 Super (12 GB), RTX 4070 Ti (12 GB) und RTX 4070 Ti Super (16 GB) bieten viele FPS pro Euro, wenn Raytracing gewünscht ist.
Die ersten Modelle von AMD sind in 4K-UHD mit Raytracing die RX 7800 XT und RX 7900 GRE, welche sich im Mittelfeld wiederfinden. Die GeForce RTX 4080 ist wie bereits erwähnt aktuell für unter 1.000 € erhältlich und bietet damit im Moment sogar ein besseres FPS/Euro-Verhältnis als die AMD-Modelle. Die neuere GeForce RTX 4080 Super vermag dieses nicht, überholt aber trotzdem AMDs RX 7900 XTX (24 GB) und RX 7900 XT (20 GB).
Ein Blick auf den Stromverbrauch
Neben den Anschaffungskosten einer Grafikkarte spielt natürlich auch der Stromverbrauch eine Rolle – Strom kostet ebenfalls Geld. Aus diesem Grund und von der Community mehrfach gewünscht, erfolgt nun auch ein Blick auf den Stromverbrauch der im Artikel enthaltenen Grafikkarten und dessen Einfluss auf die Betriebskosten.
Hierfür wird zuerst noch einmal ein Blick auf die Effizienz der von ComputerBase getesteten Modelle gelegt, diese Daten stammen 1:1 aus dem Test der GeForce RTX 4080 Super. Hierfür wurde der Stromverbrauch der Grafikkarten mit maximalen (unlimitierten) FPS in Metro: Exodus und mit einem Limit von 144 FPS in Doom Eternal gemessen.
Da Nvidia mit seiner Ada Lovelace-Architektur (RTX 4000) den Konkurrenten AMD und Intel in Hinblick auf die effiziente Nutzung des zugeführten Stroms aktuell überlegen ist, verwundert es nicht, dass sich die Modelle aus dem grünen Lager in dieser Auflistung deutlich nach vorne schieben können.
Intels Alchemist-Architektur hingegen ist im Vergleich nicht sonderlich energieeffizient und so nehmen Arc A750 und Arc A770 die letzten Plätze ein. AMDs RDNA3-Architektur hat zwar Fortschritte im Vergleich zum Vorgänger RDNA2 (RX 6000) gemacht, der Abstand zu Nvidias aktuellen Modellen ist trotzdem deutlich.
Auch bei Einsatz eines 144-FPS-Limits ändert sich daran nichts, Nvidias Vertreter sind hier sehr gut vertreten, während die Konkurrenz Federn lassen muss.
Überdeutlich ist auch der Effizienzsprung zwischen Ada Lovelace (RTX 4000) und der Vorgängerarchitektur Ampere (RTX 3000) – die GeForce RTX 3080 liegt beispielsweise in 1.920 x 1.080 auf dem letzten Platz und die aktuelle RTX 4080 Super ist nahezu zweieinhalbmal effizienter.
Was kostet eine Stunde Spielen mit diesen Grafikkarten?
Um nun den Einfluss des Stromverbrauchs auf die Betriebskosten genauer zu betrachten, gibt es nun auch eine Berechnung der Stromkosten, die für eine Stunde Spielen mit den im Artikel behandelten Grafikkarten anfallen.
Grundlage der folgenden Diagramme sind die Daten zum Stromverbrauch in Spielen aus dem Test der GeForce RTX 4080 Super und der durchschnittliche Strompreis für Bestandskunden, welcher laut dem Vergleichsportal Verivox aktuell 37,37 Cent pro kWh beträgt. Je nach Stromlieferungsvertrag (Neukunden vs. Bestandskunden) kann dieser Wert im Einzelfall (deutlich) abweichen. Ebenfalls wichtig ist der Hinweis, dass eine Grafikkarte im Normalfall nicht durchgehend mit Volllast arbeitet, die hier gezeigten Berechnungen sind also – vor allem mit maximalen FPS – eher als Worst-case-Szenario zu betrachten. Auch bleibt der Anschaffungspreis für diese Auswertung außen vor: die Nutzungszeit einer Grafikkarte in Jahren (oder gar nur Monaten) ist einfach zu individuell, um sie hier abbilden zu können.
Die folgenden Diagramme geben darüber Aufschluss, welche Stromkosten bei welcher Grafikkarte pro Stunde Spielen mit maximalen FPS und 144-FPS-Limit anfallen.
Grafikkarten wie die GeForce RTX 4060 (8 GB) oder RTX 4060 Ti, die eine verhältnismäßig geringe Leistungsaufnahme mit sich bringen, liegen bei der Betrachtung der Stromkosten logischerweise weit vorne – Grafikkarten mit hoher Leistungsfähigkeit und hohem Stromverbrauch sind im Betrieb hingegen teurer. So liegt die GeForce RTX 4060 (8 GB) in FHD mit Stromkosten von 5 Cent pro Stunde vorne, der Abstand zum stromhungrigsten Modell in Form der Radeon RX 7900 XTX (24 GB) beträgt 8 Cent pro Stunde. Mit 2.560 x 1.440 Pixeln liegt Nvidia zwar in Form der RTX 4060 Ti (8 GB) und RTX 4070 (12 GB) ebenfalls vorne, AMDs 7700 XT (12 GB) und 7800 XT (16 GB) sind aber ebenfalls nicht allzu energiehungrig und bieten dementsprechend auch relativ geringe Betriebskosten – der Unterschied zur RTX 4060 Ti (8 GB) beträgt nur drei Cent pro Stunde. Mit 4K-UHD-Auflösung bietet die GeForce RTX 4070 (12 GB) die geringsten Betriebskosten der getesteten Modelle – sie verbraucht nur halb so wenig Energie wie die stromhungrige RTX 4090 (24 GB) und ist damit logischerweise im Betrieb auch nur halb so teuer.
Das Aktivieren eines 144-FPS-Limits nützt Nvidia erwartungsgemäß etwas mehr und die Modelle des grünen Lagers sind im Hinblick auf die Betriebskosten zumeist günstiger unterwegs als die der Konkurrenten. Mit der Bildauflösung 1.920 x 1.080 schiebt sich Nvidias RTX 4000-Portfolio gesammelt vor die Modelle von AMD und Intel, in WQHD-Auflösung ist das Bild dann etwas bunter und AMDs RX 7900 XT (20 GB) liegt mit 6 Cent Stromkosten pro Stunde nicht völlig abgeschlagen. Mit 4K-UHD-Auflösung und 144 FPS-Limit zeigt sich im Grunde ein ähnliches Bild.
Beispielrechnungen für die Stromkosten pro Jahr
Die folgenden Rechnungen sind als Beispiele dafür gedacht, wie sich der Verbrauch einer Grafikkarte über das Jahr gerechnet in Stromkosten niederschlägt. Für eine Berechnung der individuellen Kosten muss nur die Nutzungsdauer pro Tag und die verwendete Grafikkarte angepasst werden – und gegebenenfalls der individuelle Strompreis, sofern er deutlich vom genannten Durchschnittswert abweicht. Herangezogen werden hier die Radeon RX 7900 XT und die GeForce RTX 4070 Ti Super in 4K-UHD mit 144-FPS-Limit, da diese eine eine vergleichbare Rasterisierungsleistung bieten, sich mit diesen Settings aber im Stromverbrauch um 42 Watt unterscheiden. Damit lässt sich eine Aussage darüber treffen, welchen Einfluss ein höherer Verbrauch bei gleicher Leistung auf die tatsächlichen Kosten pro Jahr hat.
Bei einer Nutzungszeit von angenommenen 1 bzw. 3 Stunden pro Tag ergibt sich folgende simple Rechnung:
Grafikkarte | Nutzungszeit pro Tag | Berechnung | Stromkosten pro Jahr |
---|---|---|---|
Radeon RX 7900 XT | 1 Stunde | 0,114 € x 1 Stunde x 365 Tage | 41,61 € |
3 Stunden | 0,114 x 3 Stunden x 365 Tage | 124,83 € | |
GeForce RTX 4070 Ti Super | 1 Stunde | 0,099 € x 1 Stunde x 365 Tage | 36,16 € |
3 Stunden | 0,099 € x 3 Stunden x 365 Tage | 108,41 € |
Drei Stunden Nutzung an jedem Tag des Jahres sind hierbei natürlich als für die meisten Spieler unrealistisch viel anzusehen. Dieses Beispiel soll nur der Verdeutlichung dienen, dass selbst bei einer derart exzessiven Nutzung im Jahr nur ein Unterschied von deutlich unter 20 Euro entsteht.
Fazit
Auch 2024 bleiben Grafikkarten im Vergleich zu früheren Zeiten relativ teuer. Die wilden Zeiten mit völlig absurden Aufpreisen und dramatischen Lieferengpässen sind aber erst mal vorbei und alle aktuellen Modelle sind konstant sehr gut verfügbar. Es muss sich jedoch damit abgefunden werden, dass die Hersteller im Zuge des Kryptominings, der Lieferkettenprobleme oder auch einer gewissen Pandemie neue Preisklassen für Grafikkarten eingeführt haben – Nvidias GeForce RTX 4090 lässt grüßen. Dies kann gut oder schlecht gefunden werden. Ohne Frage gilt, dass es keine Anzeichen dafür gibt, dass sich dieser Trend wieder umkehrt.
Nvidias neue RTX 4070 Super ist schon seit kurz nach Veröffentlichung unter dem UVP erhältlich und übernimmt damit in WQHD mit Raytracing die Führung des Preis-Leistungs-Rankings. Das kann als Einstand nach Maß bezeichnet werden, sofern WQHD mit Raytracing angepeilt wird. Auf die eine Woche neuere RTX 4070 Ti Super mit nun 16 GB VRAM trifft das (noch) nicht zu. Auch wenn der UVP inzwischen merklich unterboten wird, sind andere Karten im Vergleich entweder schneller oder günstiger – und in Kombination beider Aspekte vorzuziehen.
Die am 31. Januar veröffentlichte RTX 4080 Super ist ein fast reiner 1:1-Ersatz der RTX 4080 und kostet auch praktisch genauso viel. Stand heute ist die RTX 4080 günstiger, und bietet damit etwas mehr FPS/Euro – der Unterschied ist aber häufig marginal.
Die neuen Grafikkarten der Einstiegs- und Mittelklasse in Form von GeForce RTX 4060 Ti, GeForce RTX 4060 und Radeon RX 7600 konnten beim Release in Preis-Leistungs-Hinsicht nur bedingt überzeugen, vor allem auch die nur 8 GB VRAM könnten zukünftig zum Verhängnis werden. Das hat der Handel offenbar ebenfalls bemerkt und sowohl RTX 4060 Ti 16 GB (nicht im Test) als auch RX 7600 8 GB sind seit Release deutlich günstiger geworden. Damit können diese Karten mittlerweile durchaus eine gute Option sein, sofern das Risiko eines möglichen zukünftigen VRAM-Mangels eingegangen werden will und die Anforderungen an die GPU moderat ausfallen (ältere Spiele mit Fokus FHD-Auflösung).
Auch AMD ist das Problem des potentiellen VRAM-Mangels bei FHD-Einsteigerkarten nicht verborgen geblieben und so hat der Hersteller am 24. Januar eine RX 7600 XT mit 16 GB VRAM aus dem Hut gezaubert. Diese ist aktuell für rund 340 Euro verfügbar und obschon sie beim Preis-Leistungs-Verhältnis nicht klar hervorsticht, sollte man sich diese Karte doch genauer ansehen, denn sie behebt das VRAM-Problem in dieser Preisklasse: Maximale Details scheitern in keinem Spiel allein am Speicher.
Da sich VRAM in FPS-Rankings nicht in allen Fällen deutlich niederschlägt, dieser Artikel aber auf solchen beruht, kann die VRAM-Menge hier nur begrenzt bewertet werden. Daher wird Kaufinteressierten der Test der RX 7600 XT ans Herz gelegt, der folgendes Fazit zieht: "Die Radeon RX 7600 XT ist trotz der nicht optimalen Preisgestaltung aktuell die beste Einsteiger-Grafikkarte." Da sich preislich bei der RX 7600 XT nur wenig getan hat, gilt dieses Fazit nach wie vor.
Ansonsten macht weiterhin auch AMDs RX 7800 XT ab WQHD-Auflösung eine gute Figur, sofern kein Wert auf Raytracing gelegt wird. Gleiches gilt für die nun auch im Handel erhältliche RX 7900 GRE, welche ursprünglich von AMD nur als OEM-Grafikkarte für Komplettsysteme von großen Systemdistributoren gedacht war. Die ältere RX 6800 XT kann bis WQHD ohne Raytracing auch noch ganz gut mithalten.
Mit Raytracing zieht Nvidia dann aber in allen Auflösungen davon – wenngleich Nvidias RTX 4070, RTX 4070 Super und RTX 4070 Ti allesamt den Nachteil von „nur“ 12 GB RAM mit sich bringen, was möglicherweise eher früher als später zur Limitation werden kann, wie sich Anfang 2023 beispielsweise an Hogwarts Legacy oder Ende 2023 Avatar: Frontiers of Pandora gezeigt hat.
FPS pro Euro ist nicht alles
Zum Fazit gehört auch der wichtige Hinweis, dass dieser Artikel hier nur eine von vielen Entscheidungshilfen sein kann. Jeder Spieler legt Wert auf andere Aspekte und dann kommt noch hinzu, dass es etliche andere Faktoren gibt, etwa die Lautstärke, das Ökosystem, die sonstigen proprietären Features (DLSS, CUDA und dergleichen) sowie mögliche weitere Anwendungszwecke (Video-Encoding, Rendering).
Auch der Stromverbrauch spielt eine Rolle bei der Bewertung einer Grafikkarte, der Einfluss ist aber geringer als oftmals angenommen und beträgt, wie im Artikel dargestellt, im Normalfall nur wenige Euro pro Jahr. Hier sind die anderen genannte Faktoren für die meisten Spieler mit Sicherheit relevanter.
Vor einem Kauf sollte man sich daher wirklich ein bisschen Zeit nehmen und Performance, Preis-Leistungs-Verhältnis sowie die eben erwähnten Dinge abwägen. Die ComputerBase-Community bietet darüber hinaus quasi rund um die Uhr ihre Hilfe im Grafikkarten-Forum bei der Kaufentscheidung an.
Änderungshistorie
Die inzwischen von ComputerBase auch in FHD und UHD im aktuellen Testparcours vermessene Radeon RX 7900 GRE ist jetzt ebenfalls in dieser Übersicht zu finden.
Datum | Änderung |
---|---|
10. April 2024 | Daten zur Radeon RX 7900 GRE hinzugefügt, Preise und Text aktualisiert |
20. März 2024 | Auswertungen zum Stromverbrauch hinzugefügt, Preise und Text aktualisiert |
06. März 2024 | Preise und Text aktualisiert |
23. Februar 2024 | Artikel veröffentlicht |
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